Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

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django013
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Re: Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

Beitrag von django013 » 17.10.2017, 14:15

Moin Karl-Heinz,

das sieht doch schon mal richtig gut aus! Insbesondere für cura mit Vorgabeeinstellungen!
Bin beeindruckt!

Die Artefakte an senkrechten Teilen ist der sogenannte "Stringing-Effekt" und das bedeute, dass Filament aus der Düse läuft, während der Druckschlitten mit G0 und ohne Extrusion zum nächsten Druckanfang fährt.

Die Stellschrauben dafür sind einmal die Bewegungsgeschwindigkeit und die dazugehörige Bewegungsbeschleunigung, dann aber auch der "retract", bzw. Einzug. Stell erstmal sicher, dass der Einzug auch aktiviert ist.
Die Einzugslänge ist fälschlicherweise mit Einzugsabstand übersetzt worden.
Dazu gehört dann auch die Einzugsgeschwindigkeit.
Ich habe 2,5mm Einzug bei 100mm/s (cura gibt da eine Warnung aus - Feld wird gelb unterlegt - scheint aber zu klappen).

Wenn ich mir die 16 genauer anschaue, dann sieht es für mich so aus, als wäre die Temperatur zu niedrig.
Probier doch mal mit einem Cutter (bei leichtem Druck) unter die Zahl zu fahren. Wenn die ganze Zahl von der Fläche abspringt, dann ist die Temperatur zu niedrig. Bricht ein Stück von der Zahl ab, dann passt die Temperatur.

Gerade fällt mir auf: Du hast ja rel. dicke Schichten gedruckt. Dafür ist die Oberfläche aber sehr inhomogen. Von der Fläche würde ich auch die Empfehlung auf eine Erhöhung der Temperatur ableiten.

Gruß Reinhard

charlyBrown
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Re: Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

Beitrag von charlyBrown » 17.10.2017, 20:13

Hallo Reinhard,

super Hinweise. Ich habe nur ganz schnell einen weiteren Versuch gemacht. Temperatur auf 215 Grad erhöht (Rest der Parameter siehe unten).
Ergebnis: mechanisch VIEL besser. Layer sind dicht und stabil. ABER: Stringing ist deutlich schlimmer (war zu erwarten) und alle feinen Strukturen fehlen.
Ich habe gerade in Cura entdeckt, dass man sich die Wege anzeigen lassen kann. Stringing ist genau da lokalisiert, wo der Druckkopf zur nächsten Struktur bewegt wird. Sehr informativ.
Danke für die Tipps.
Es ist noch ein langer Weg. Aber ich mache Fortschritte.
Retract ist an. Nachdem ich jetzt auch noch die Retract Speed erhöht habe, klackert der Stepper munter laut vor sich hin, wenn er sich zurückzieht ;-)

Genial sind diese beiden Parameter:

wall_line_width_0 = 0.39 # für passgenaue Aussenkontur
xy_offset = -0.2 # für passgenaue Löcher

Damit bin ich jetzt sogar auf 1/10 genau maßhaltig!

Cura 2.7.0 exportiert die Profile nur noch binär. Ich habe aber anhand des Sourcecodes festgestellt, dass es sich um Zip-Archive handelt. Es wird nur das "Delta" zum gewählten Ausgangsprofil gespeichert.

Ich habe Fine - 0.1 mm als Ausgangsprofil gewählt gehabt und folgende Parameter als Delta:

Einstellungen der Bilder von heute morgen:
=====================================

[general]
version = 2
name = 0.1mmZ
definition = fdmprinter

[metadata]
setting_version = 2
type = quality_changes
quality_type = normal

[values]
acceleration_enabled = False
adhesion_type = skirt
expand_skins_into_infill = True
infill_line_width = =line_width
initial_layer_line_width_factor = 120.0
jerk_enabled = False
layer_height_0 = 0.27
material_bed_temperature_layer_0 = 60
material_print_temperature = None
retraction_amount = 2
retraction_extra_prime_amount = 0.02
retraction_speed = 40
skin_line_width = 0.45
skirt_line_count = 3
wall_line_width_0 = 0.45

Neuer Versuch von heute (ohne Bilder):
=================================

[general]
version = 2
name = 0.1mmZ #V7
definition = fdmprinter

[metadata]
setting_version = 2
type = quality_changes
quality_type = normal

[values]
acceleration_enabled = False
adhesion_type = skirt
bottom_layers = 3
cool_fan_speed_min = 60.0
default_material_print_temperature = 215.0
expand_skins_into_infill = True
fill_outline_gaps = True
infill_line_width = 0.5
initial_layer_line_width_factor = 120.0
jerk_enabled = False
layer_height_0 = 0.3
material_bed_temperature_layer_0 = 60
material_flow = 102
material_print_temperature = None
retraction_amount = 2
retraction_combing = off
retraction_extra_prime_amount = 0.0
retraction_speed = 40
skin_line_width = 0.45
skirt_line_count = 3
top_layers = 3
wall_line_width_0 = 0.39
xy_offset = -0.2

Jetzt muss ich zwischen den beiden Extremen in Richtung des perfekte Optimums optimieren :lol:

Viele Grüße

Karl-Heinz

django013
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Re: Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

Beitrag von django013 » 18.10.2017, 07:58

Moin Karl-Heinz,

also wenn die Schichthöhe auf den Bildern der Testdrucke nur 0,1mm betrug, dann hast Du eine sehr gute Kamera!
... und dann sind die Drucke noch viel besser, als erwartet ;)

ABER: wenn Dein Extruder bei 40mm/s Rückzugsgeschwindigkeit Schrittverluste bekommt, dann hast Du ein Problem mit dem Hotend (wie ich ja schon früher vermutete). Diese Effekte waren typisch für die originalen V6-Hotends von E3D.
Manche schrieben sogar, dass die Düse beim Retract verstopfte und danach nichts mehr ging.
Da haben die Chinesen einen besseren Job gemacht. Von den V6-Clones für 20 Euro gab es derlei Klagen nicht. Ganz im Gegenteil.

Ich denke, bevor Du groß anfängst, mit den Parametern zu spielen, solltest Du erstmal die Baustelle am Hotend auf die Reihe bekommen. Keine Ahnung, was Du für ein Hotend im Einsatz hast.
Wenn es von der Aufnahme her passt, dann bestell Dir doch einfach einen V6-Klon und probiere, wie es damit läuft.

Bei Deinen Einstellungen ist mir ein Wert sofort ins Auge gestochen: "acceleration_enabled = False"
Das solltest Du ändern. Erst mit der Beschleunigungssteuerung bekommst Du den Stringing-Effekt in den Griff.
Ziel ist doch, so schnell wie möglich den Ort des Druckendes zu verlassen und ohne Gesabber zum nächsten Druckbeginn zu kommen. Das Gesabber kann man mit retract reduzieren, aber nicht ganz verhindern. Deshalb geht es auch darum, möglichst schnell vom Druckende weg zu kommen.
Das geht aber nur mit geänderter Beschleunigung. Da musst Du ausprobieren, wieviel Du Deiner Mechanik und Deinen Lagern zumuten willst. Ich habe die Beschleunigung für G0 auf 5000mm/s² hoch gesetzt. Das ruckelt schon ordentlich im Gebälk. Mehr wollte ich dem A6 aber nicht zumuten. Der Drucker ist doch eher weich aufgebaut ...
Allerdings habe ich immer noch die Originalzahnriemen mit Stahlverseilung im Einsatz. Die Riemen sind kräftig genug, den Ruck auch umzusetzen. Auf jeden Fall besser, als die angeblich besseren weicheren Riemen ;)
Als G0-Geschwindigkeit verwende ich 250mm/s

Was die binäre Speicherung der Einstellungen betrifft, kann ich das nicht bestätigen. Ich denke eher, dass Cura eine Funktion vom Betriebssystem verwendet. Unter linux sind alle Einstellungen in Textdateien in dem für Linux üblichen Format und Ort.

Zum Einstellungswert "material_flow = 102" ...
Sei nicht so zaghaft mit Veränderungen. 2% sind fast nicht sichtbar. Wenn Du ausprobieren willst, ob eine Änderung in eine bestimmte Richtung was bringt, dann geh einen ordentlichen Schritt. Also z.B. 5 oder 10% - dann siehst Du auf jeden Fall eine Auswirkung. Ähnlich wie bei den Temperaturen. Ich habe festgestellt, dass man manchmal eine Temperaturdifferenz von 5° fast nicht ausmachen kann. Erst bei Änderungen über 10° wird ein Effekt deutlich.

Den feinen Strukturen kannst Du Dich dann widmen, wenn alle anderen Probleme beseitigt wurden.

Ich habe heute nacht ein Schlamassel erlebt. Ja, eigentlich nicht wirklich erlebt, da ich ja geschlafen habe.
Deshalb kann ich auch nur mutmaßen, was passiert ist:
Malheur01.JPG
Irgendwie muss was den Lüfter verstopft haben, der den Druckschlitten kühlt. Daraufhin hat der sich der Temperatur des Hotendes angenähert. Das Samplefilament hatte ich lose eingefädelt, d.h. ohne Spule - einfach die Kringel auf den Boden gelegt. Das Filament muss dann wohl um den Drucker gesprungen und in Berührung mit dem warmen Druckkopf und dem Heizbett gekommen sein. Jedenfalls hat es sich verformt und ist gerissen.
Davon hat der Drucker aber nix mit bekommen. Er hat mit den Resten weiter gemacht. Das Filament war noch am Druckkopf verhakt und hat weiterhin mit gezappelt ...
Natürlich war die Düse verstopft und ich durfte den ganzen Druckkopf auseinander nehmen. Gibt angenehmere Arbeiten ;)

Naja, inzwischen ist wieder alles zusammen gebaut und es funktioniert auch wieder. Inklusive Lüfter :)
Vom Schlamassel abgesehen, sieht der Druck ähnlich gut aus, wie der in Königsblau. Kirschrot ist also auch gut zu verarbeiten!

Damit sind die Samples aufgebraucht. Zumindest für diese Druckgröße. Muss also wieder an das rote von schmelzbar oder das Schwarz von m4p ran. Keines macht mich richtig an :shock:

Gruß Reinhard

charlyBrown
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Re: Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

Beitrag von charlyBrown » 18.10.2017, 17:38

Hallo Reinhard,

ich habe Cura 2.7 und Cura 3 (seit heute) und Linux. Beide Versionen waren nur als AppImage verfügbar.

Während die 15.x Versionen die Profil-Settings noch als ASCII File abgespeichert haben (~/.cura/15.xx) gilt das für die beiden neuen Versionen nicht mehr.

Ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden, die default settings als ASCII abzuspeichern.

Wenn man über settings > Profiles > Manage Profiles > Export geht, dann werden die Profile als .curaprofile im zip Format gespeichert.

Nach Deinem Hinweis habe ich nochmal nach Profilen gesucht. Cura 2.7 oder 3 speichern die settings tatsächlich unter einem anderen lokalen Pfad als die Vorgängerversionen:

~/.local/share/cura/2.7 bzw. 3.0

Diese Profile sind ASCII (im Unterverzeichnis ~/.local/share/cura/xxx/quality. Aber auch hier sind nur meine ÄNDERUNGEN gespeichert. Ich finde keine Möglichkeit alle Parameter der default Profile als ASCII anzuzeigen.

Nebenbei: vielleicht hilft es jemandem Zeit zu sparen. Die Log Files sind jetzt unter ~/AppData/Local/cura zu finden.

Viele Grüße

Karl-Heinz

PS: die von Dir angesprochenen Parameter werde ich mir gleich vornehmen!

django013
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Re: Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

Beitrag von django013 » 19.10.2017, 05:29

Moin Karl-Heinz,

danke für den Tip mit cura V3 ...
Habe ich mir auch gleich gezogen und war begeistert. Endlich mal ein update, das in die richtige Richtung geht :)
Die letzten Versionen waren ja schlicht unbedienbar, sobald man sich die Schichten hat anzeigen lassen. Besonders bei komplexeren Objekten.
Jetzt ist die Bedienung zwar immer noch verlangsamt, aber immerhin wieder möglich. Klasse!
Ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden, die default settings als ASCII abzuspeichern.
Hm, warum solltest Du das tun wollen?
Wenn man zurück auf die Vorgabeeinstellungen will, braucht man ja nur das Version-Verzeichnis in ~/.local/share/cura umzubenennen. Die Vorgabeeinstellungen sieht man auch im Einstellungsdialog bei den Druckerprofilen.

Ich muss zugeben, ich habe noch nie ein Profil exportiert. Hatte bisher keine Notwendigkeit dafür.
Mir war es nur wichtig zu wissen, wo die Original-Einstellungen liegen, die von cura verwendet werden.
Gibt ja öfters mal eine Unschärfe beim Übersetzen und dann ist es gut, wenn man den Text auch neudeutsch nachlesen kann :)

Bei mir sieht es derzeit so aus, als wäre der Drucker beleidigt über meine vielen Filamentwechsel. Düse scheint verstopft zu sein und ich habe keinen Plan, ob und wie ich die wieder lauffähig bekomme. Nur gut, dass ich mir schon Düsen bestellt habe. Sonst würde die Wartezeit noch länger werden ...

Gruß Reinhard

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Re: Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

Beitrag von DirkT » 19.10.2017, 16:11

Hallo Reinhard,

ich lege meine Düsen immer für 1- 2 Tage in Aceton.
Das Aceton zwischendurch mal umrühren. Mit einer Nadel nach
ein paar Stunden nur im 1,75mm Bereich das filament etwas rauspulen.
Bis jetzt bekam ich die Düsen damit immer flott.
Noch eine Methode: http://support.3dverkstan.se/article/10-the
Sollte "man öfter" zwischen den Filamentwechseln machen, damit der Dreck da rausgezogen wird...

Gruß,

Dirk
Karla #14 'heavy',
1,5kw ER16 Chinaspindel
UC400 Ethernet mit UCCNC V1.2113 & ScreenSet2022,
Solidworks & CondaCAM V3.1;
3D-Drucker:
Qidi X-Max/Orbiter 1.5 Extruder/Dragon Hotend/Duet2;
Bambu Lab X1CC
Slicer: Orca Slicer & Ideamaker

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Re: Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

Beitrag von django013 » 20.10.2017, 05:05

Moin Dirk,
ich lege meine Düsen immer für 1- 2 Tage in Aceton.
Danke für den Tip!

Dem entnehme ich aber auch, dass es kwasi "normal" ist, dass die Düse verstopft?
Wie oft, bzw. wann passiert es bei Dir?

Die Aceton-Methode gefällt mir gut. Zumindest wenn man nur die Düse abschrauben muss.
Habe gestern per Zufall entdeckt, dass es auch Reinigungsfilament gibt und mir davon gleich ein Exemplar geordert.

Wie machst Du das eigentlich mit dem m4p-Material?
Du hattest doch geschrieben, dass Du gute Erfahrungen mit hast.
Du hast doch auch die Druckauflage von filament.de
Ich bekomme keine Haftung bei dem m4p, egal wie dünn ich die erste Lage mache.

Gruß Reinhard

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Re: Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

Beitrag von DirkT » 20.10.2017, 10:50

Hallo Reinhard,

die Düse ist mir bis jetzt ein- bis zweimal verstopft. Seit ich bei jedem Filamentwechsel die Atomic-Methode durchführe, ist es nicht mehr vorgekommen. Trotzdem reinige ich die Düsen regelmäßig in Aceton. Ich nutze 2 Düsen im Wechsel(0,4mm für 1,75mm starkes Filament).
E3DV6_MaPa.jpg
galvanisierte Nozzles
Einmal war es mehr ein Unfall. Die Düse war zu locker in den Heater Block eingeschraubt. Irgendwann nachts trat das niederträchtige Filament durch die Verschraubung aus. Super Sauerei am anderen Morgen.
In ertränke immer nur die Düse in Aceton.

Ich nutze immer noch mit Begeisterung FilaPrint als Heizbettauflage.
Fluegelteil.jpg
Flügelteil PLA rot mit Material4print
Dein Problem mit dem M4P PLA könnte an Deiner niedrigen Heizbetttemperatur liegen: 1. Schicht 70° C, dann runter auf 55°C - 50°C in 3-4 Schichten.
Die erste Schicht PLA drucke ich ca. 10°C heisser als alle übrigen. Sprich: Ich drucke normal mit 205°C, dann drucke ich die erste Schicht mit 215°C und gehe dann ebenfalls in 3 bis 4 SChichten auf die normale Drucktemperatur runter.
Meine erste Druckschicht ist eigentlich immer 0,2mm dick. Je nachdem welchen Abstand Du zwischen Druckdüse und Heizbett hast, muß du mit der Filamentmenge der 1.Schicht spielen!

Wenn Du mit der Heizbetttemperatur nach der 1. Schicht nicht runtergehst, drückt das Eigengewicht des Druckobjektes u.U. Beulen in den Bereich nahe des Heizbettes. Die Glastemperatur von PLA liegt bei ca. 60°C, das Heizbett hat 70°C, somit ist das PLA weich im Bereich des Heizbettes, ich habe da so meine Erfahrungen ...


Ich habe seit gestern endlich den Umbau meines UM2 auf ein "fullmetall" E3D V6 zu Ende gebracht und mache meine ersten Versuche mit PETG von "Das Filament". "Das Filament" verspricht Formstabilität von Ihrem PETG bis 90°C. Ich bin gespannt. Stabiler(rein subjektiv) als erwartet, aber das Stringing( Fäden ziehen) ist nervig ...
E3DV6_03.jpg
E3D V6 am UM2+ aus ABS
Mein derzeitiges Testobjekt: https://www.thingiverse.com/thing:15087
Mein Leitfaden zu PETG: https://www.3dpsp.de/petg-drucktipps

Gruß,

Dirk
Karla #14 'heavy',
1,5kw ER16 Chinaspindel
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Qidi X-Max/Orbiter 1.5 Extruder/Dragon Hotend/Duet2;
Bambu Lab X1CC
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Re: Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

Beitrag von django013 » 21.10.2017, 05:32

Moin moin,

ich habe auf die Schnelle mal so einen Atomic-Test durchgeführt. Und zwar mit dem gelben Filament von schmelzbar. Nach dem ersten Anheizen solange gefördert, bis die Farbe sauber raus kam. Anschließend abkühlen lassen und hoch reißen.
Der A6 ist an der Stelle suboptimal gebaut. Im Heatbreak ist ein PTFE-Röhrchen "versteckt", um die Anpassung an den kleineren Durchmesser zu machen. Leider verformt sich das PTFE mit der Zeit und das Heatbreak hat oben einen Kragen, damit das PTFE-Röhrchen nicht sichtbar ist und auch nicht rausgezogen werden kann.
Dabei war für mich damals das Kaufargument für den A6 das Vollmetall-Hotend. Keine Ahnung, wer die Lügen verbreitet hat :(
Wie auch immer - jedenfalls lässt sich bei mir der Pfropfen nicht nach oben heraus ziehen. Der Dreck in der Düse muss also nach unten raus. Das scheint aber nicht möglich zu sein.
Ich habe das Prozedere mit dem Anheizen und Abkühlen ein paar Mal durchgeführt. Anfangs kamen nach jedem neuen Anheizen noch wieder andere Farbreste mit. Später nicht mehr. Trotzdem war ein sauberer Druck nicht möglich.
Schätze ich muss auf mein echtes Vollmetall-Heatbreak warten.
Aceton werde ich mir auch besorgen.

Danke Dirk, für den Link zu mapa-refining. Scheint sehr interessant zu sein. Ist auf jeden Fall mal gespeichert.
Allerdings tue ich mich etwas schwer, die richtige Düse zu infizieren. Mk8, Mk10, Fatboy, Lowcarb und was weiß ich nicht alles. Leider kein Wort zur Erklärung der Unterschiede ...
Muss ich wieder auf Verdacht bestellen. Ich hasse das ... :shock:
Dein Problem mit dem M4P PLA könnte an Deiner niedrigen Heizbetttemperatur liegen: 1. Schicht 70° C, dann runter auf 55°C - 50°C in 3-4 Schichten.
Ok, also 65° hatte ich probiert, aber 70° hatte ich mich noch nicht getraut. Also denne :)

Den "Unfall" an der Düse hatte ich auch ganz am Anfang. Das ist echt ne Sauerei, an der man fast verzweifelt.
Danke auch für den PETG-Leidfaden. Die meisten meiner Erfahrungen konnte ich dort wieder finden.
Was mich überrascht: beim Krümeligen Druck heißt es ganz klar, dass man deutlich zu niedrig mit der Temperatur ist.
Beim roten Zeugs von schmelzbar ist der Druck bei 240° noch krümelig. Auf der Spule steht aber PLA. Jetzt frage ich mich: ist da auf der Spule der falsche Aufkleber und ich habe aus Versehen PETG (oder was auch immer) bekommen? oder stimmt die Temperaturanzeige von meinem Hotend nicht?

Schätze ich muss neue Tests zurückstellen, bis ich mögliche Fehlerquellen überprüfen und vermessen kann.

Gruß Reinhard

charlyBrown
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Re: Low-Budget Einstieg in den 3D-Druck

Beitrag von charlyBrown » 21.10.2017, 12:00

Hallo,

die hohen Druckgewindigkeiten von Reinhard haben mir keine Ruhe gelassen und ich wollte mein gutes Druckergebnis beschleunigen.

Nachdem ich mit diversen Änderungen (Geschwindigkeit, Beschleunigung, mit/ohne Acceleration-Control, mit/ohne Jerk-Control) meine Einstellungen so verhunzt hatte, dass ich nicht mehr durchgeblickt habe, und gleichzeitig die Ergebnisse immer schlechter wurden, war ich gestern froh, alle Einstellungen als Profile exportiert und dokumentiert zu haben. Also: back-to-one! Ich habe mit dem guten Profil von vorne angefangen und es sieht wieder alles gut aus. Diesen Zeitverlust letzte Woche hätte ich mir sparen können.

Gerade eben habe ich mal nur in Cura mit den Daten gespielt. Irgendein Datensatz. Zielkriterium: theoretische Druckzeit.

Ergebnisse:

0.1 mm Layerdicke:
==================
ohne Acceleraton Control (firmware: 3000 mm/s²)
60 mm/s -> 14 min
120 mm/s -> 11 min

Fazit: die doppelte Geschwindigkeit bringt aufgrund der Beschleunigungsrampen wesentlich weniger als vermutet!

mit Acceleration Control (6000 mm/s²)
60 mm/s -> 14 min

Fazit: Acceleration Control bringt nichts.

0.2 mm Layerdicke:
==================
60 mm/s -> 7 min

Fazit:

Ich bleibe bei soliden 60 mm/s. Dafür erhöhe ich die Schichtdicke, wenn es schnell gehen soll. Dabei ist die Qualität höher als bei hohen Geschwindigkeiten.

Bei meinem Drucker ist mir das Teil fast vom Tisch gehüpft, als ich 120 mm/s bei einer Beschleunigung von 8000 mm/s² drucken wollte.

Vielleicht hilft das den Geschwindigkeitsrausch etwas zu relativieren.

Viele Grüße

Karl-Heinz

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