maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

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KarlG
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Re: maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

Beitrag von KarlG » 20.10.2016, 18:38

Hier mal 3 Jobs:

1. AP 9mm, AE 0,1mm, 1650mm/Min, 18000rpm

2. AP 1mm, AE 10,4mm, 1650mm/Min, 18000rpm

3. AP 0,33mm, AE 13mm, 1650mm/Min, 18000rpm - dann noch ein Schlichtgang mit 2/100


youtu.be/F4CfqrKdVaA

Zu 1.: Mit der Seitenschneide ist nicht viel anzufangen. Ab 0,2mm AE gibts Vibrationen (kann aber auch an der "weichen" Maschine liegen); die Seitenschneide steht aber auch nicht grade - ca. 4-5/100 auf der ganzen Länge. Bleibt ein deutlich sichtbarer Absatz

Zu 2.: Das ist brauchbar, aber auch hier schneidet er seitlich nicht sauber und das liegt nicht an der zu hohen Drehzahl; auch bei 12000rpm ausgefranst

Zu3.: Das wird richtig gut. Zum Profile überfräsen ist das DIng definitv in Ordnung.
DSC_0227.JPG
Gruss
Karl

django013
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Re: maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

Beitrag von django013 » 21.10.2016, 06:48

Moin Karl,

könntest Du mir bitte die Abkürzungen AP und AE erklären?
Bin dumm geboren und hab nix dazu gelernt :shock:

Die Ergebnisse sind doch eher ernüchternd. Das Teil will man doch eigentlich für Innenarbeiten einsetzen und nicht zum Planen.
Aproposito planen: Hier mal ein Filmchen über ein selbstgeschnitztes Werkzeug zum Planen. Ich finde den Typ absolut irre und genial ;)

Gruß Reinhard

KarlG
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Re: maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

Beitrag von KarlG » 21.10.2016, 07:24

Moin Reinhard,

AP ist die senkrechte (Z-)Zustellung; AE die seitliche.
django013 hat geschrieben:Die Ergebnisse sind doch eher ernüchternd.
Wie schon geschruben: für die seitliche Bearbeitung ungeeignet; zumindest dieses Exemplar in diesem Setup. Zum Planen von Profilen ist das Ding - zumindest auf den ersten Blick - gut.
Das Teil will man doch eigentlich für Innenarbeiten einsetzen und nicht zum Planen.
Definiere "man". Ich hatte 2 Sachen damit vor: eins geht, eins geht nicht.
Aproposito planen: Hier mal ein Filmchen über ein selbstgeschnitztes Werkzeug zum Planen. Ich finde den Typ absolut irre und genial ;)
Geht aber auf einer Käsefräse nicht. Für Aluprofile erst recht nicht. Da gibts 2 Probleme: 1. Schnittdruck; 2. die Schneiden
Das harte Eloxal macht die Fräserschneiden kaputt. Nimmst billige HSS-Fräser, drücken die mehr, als sie schneiden und verformen damit auch das Profil; nimmst scharfe (teure) VHM-Fräser, sind die nach kurzer Zeit stumpf.
D.h.: Das ist schon eine interessante Alternative: 13mm Schnittbreite (bzw. 12 irgendwas nach Abzug des Eckenradius); ein "Werkzeug" für 5 Euronen und eine scharfe HM-Schneide für 80 Cent....

Gruss
Karl

PiccoLas
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Re: maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

Beitrag von PiccoLas » 22.10.2016, 08:12

Frage: Darf ich mal zusammenfassen? Das Teil würde als gut zum "großflächigen" Überfräsen von ebenen Flächen taugen. Da gut für Alu.....
Jetzt die Frage: Würde man für Holz(Ahorn?) auch so ein Teil nehmen, oder dafür eher die Teile von den Oberfräsen?

Gruß
Rainer

KarlG
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Re: maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

Beitrag von KarlG » 22.10.2016, 10:56

PiccoLas hat geschrieben:Jetzt die Frage: Würde man für Holz(Ahorn?) auch so ein Teil nehmen, oder dafür eher die Teile von den Oberfräsen?
Eher nicht (meine Meinung). Da man hier das Verschleißproblem nicht hat, würde ich ein günstiges Werkzeug speziell für Holz vorziehen.

Gruss
Karl

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Re: maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

Beitrag von themrdomi » 23.10.2016, 17:22

Für das Planen scheint er ja echt geeignet zu sein!
Hast du den Fräser in 130mm Länge belassen oder abgelängt?
Denn auf unseren Portalfräsen ist der Weg in Z ja eh immer knapp und es würde ja keine Negativen Aspekte geben, wenn man den z.B. auf 60-70mm kürzen würde oder?

Gruß,

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Re: maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

Beitrag von Wandoo1980 » 23.10.2016, 17:30

KarlG hat geschrieben:Moin,

da nun die 2,2kW-Spindel montiert ist und ich endlich D12 spannen kann, habe ich das Ding mal gekürzt auf 76mm Gesamtlänge.
Jap, hat Karl ;)

Grüße, Sebastian
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Re: maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

Beitrag von themrdomi » 23.10.2016, 20:57

themrdomi hat geschrieben: Jap, hat Karl

Grüße, Sebastian
Ah, vielen Dank!
Habe ich komplett überlesen :oops:

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Re: maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

Beitrag von django013 » 24.10.2016, 05:03

Moin moin,
D.h.: Das ist schon eine interessante Alternative: 13mm Schnittbreite (bzw. 12 irgendwas nach Abzug des Eckenradius); ein "Werkzeug" für 5 Euronen und eine scharfe HM-Schneide für 80 Cent....
Unbedingt! Das sehe ich auch so.
Hatte nur nicht mitbekommen, dass Du die Anforderung hattest. Kann mich nur dran erinnern, dass Du etwas mehr als 50mm tief eintauchen wolltest ...

Wenn's also nur zum Planen taugt, könnte man den Schaft noch weiter kürzen.
Das harte Eloxal macht die Fräserschneiden kaputt. Nimmst billige HSS-Fräser, drücken die mehr, als sie schneiden und verformen damit auch das Profil; nimmst scharfe (teure) VHM-Fräser, sind die nach kurzer Zeit stumpf.
Hast Du mal einen Anhaltspunkt, was "kurze Zeit" bedeutet?

Dann noch ne Frage: auf dem Bild hast Du die Fläche zwischen zwei Nuten geplant. Bedeutet das, dass Du die Schiene dort mittig anbringen willst? Die Aluprofile haben an der Stelle doch nicht besonders viel Fleisch. Bringst Du dann noch zusätzliche Muttern ein? Wenn ja, wie?
Ich habe inzwischen einige Berichte gelesen, dass sich Aluprofile beim/nach dem Überfräsen verziehen würden. Wie sind da Deine Erfahrungen?

Gruß Reinhard

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Re: maximale Fräserauskragung - Frage an die Zerspanungsprofis

Beitrag von KarlG » 24.10.2016, 09:16

Moin,
django013 hat geschrieben:Wenn's also nur zum Planen taugt, könnte man den Schaft noch weiter kürzen.
Zumindest in meinem Fall wäre das sinnlos - das Ding verschwindet so schon mehr als ausreichend in der Spannzange und vorne ist ja ein Bereich von 30mm an dem man nicht spannen kann...
2.jpg
1.jpg
..d.h: Man könnte schon noch 10mm mehr abschneiden, müsste dann aber in Kauf nehmen, dass die Spannzange nur noch auf den hinteren 10-12mm (von ~31,5) spannt.
Hast Du mal einen Anhaltspunkt, was "kurze Zeit" bedeutet?
Schwierig, weil ich ja vorher nicht gezielt drauf geachtet habe. Als Anhaltspunkt: Ich überfräse idr. ca. 18lfd.m in einem Arbeitsgang und dazu die Stirnseiten und habe dann gemerkt, dass ein guter VHM-Fräser stumpfe Stirnschneiden hatte. Vorher hatte ich HSS genommen und die dann entweder aussortiert, oder für was Anderes genommen.
Dann noch ne Frage: auf dem Bild hast Du die Fläche zwischen zwei Nuten geplant. Bedeutet das, dass Du die Schiene dort mittig anbringen willst?


Nein - das war nur ein Reststück, was zufällig übrig war. Überfräst werden schwere 60x60 und 120x30 und ja: da kommen die Schienen auf den Steg.
Ich habe inzwischen einige Berichte gelesen, dass sich Aluprofile beim/nach dem Überfräsen verziehen würden. Wie sind da Deine Erfahrungen?
Tun sie auf jeden Fall. Das resultiert zum EInen aus der Einspannung (das ist im Grunde nicht sauber lösbar); zum Zweiten aus dem Zerspanungsdruck (hier spielt natürlich die Steifigkeit des Profils eine große Rolle) und zum Dritten aus der Bearbeitungsstrategie (also Ablenkung des Fräsers - abhängig von der Steifigkeit der Maschine)). Bei einem 8er Fräser muss man so mit ca. 3/100 rechnen (zzgl. Geometriefehler der Maschine), beim 13er bin ich bei ca. 5-6/100 und muss nun sehen, ob ich das über Strategie kompensiert kriege. Ansonsten darf ich die Idee wieder begraben...

Gruss
Karl

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