ich habe hier sehr viel gelesen, was mir beim Bau meiner Fräse geholfen hat. Deswegen möchte ich gerne etwas zurückgeben und habe mir gedacht ich schreibe hier ein kleines Review zur luftgekühlten Chinaspindel mit 4kw, dazu habe ich ja leider kaum Infos irgendwo gefunden. Hier im Forum scheint sie auch nur @VaTTeRGeR zu haben. Also los:
Warum die 4kw Spindel und nicht einfach die 2,2kw Spindel die jeder hat?
Für mich hat das im Prinzip EINEN Grund. ER25 zu einem saubilligen Preis. Warum ER25? ER25 können mit genug Fleisch noch 16mm Schäfte spannen. Warum ist das wichtig? Messerköpfe. Es gibt gute Aufnahmen für Standard Messerköpfe, diese haben jedoch einen 16mm Schaft.
Ja es gibt 16mm Spannzangen für ER20, aber soviel Pfusch ich bei der Fräse auch zulassen, das ist mir zu heikel.
Heute ist sie angekommen, bei diesem seltsamen Onlineshop bestellt (ich mag seltsam). Der Versand, echt einwandfrei und das Ding kam gut verpackt an.

Erster Eindruck war so naja. Ich hab in einem Review gelesen, dass die Spindel quasi nur bei 18k U/min betrieben werden kann, da sie sonst zu heiß wird. Deswegen hab ich direkt unter die Haube geschaut. Das die nicht kühlt wundert mich jetzt nicht mehr.

Man beachte auch die Inbus Schrauben zum Halten des Lagersitzes. Die find ich schon eher frech.
Kann man die auf Wasserkühlung umbauen?
Tja das war auch das, was ich mich dauernd gefragt habe. Ich denke das geht. Falls es hier Interesse gibt werde ich das natürlich nachreichen. Falls ich die Spindel zum laufen bekomme, ist das auf jeden Fall weit oben am Zettel.
Wieso zum laufen bekommen? Wo ist das Problem?
Tja das Hauptproblem warum das vermutlich nicht jeder direkt Plug und Play umsetzen kann sind die Elektrischen Gegebenheiten. Die Spindel wird auch im Set mit einem "passenden" Frequenzumrichter angeboten. Dieser FU ist mit 32A 230V einphasig oder 230V dreiphasig zu betreiben.
230V dreiphasig hab ich noch nie gesehen. (Ich arbeite in der Industrie, viele viele viele Asynchronmotoren gesehen). 32A 230V ist im Prinzip möglich, ob man das machen möchte ist jedem selbst überlassen. In meiner Hobbywerkstatt kommt das nicht an und wird vermutlich niemals gebraucht. Hier kurz nur erwähnt man sollte die Phasen relativ gleichmäßig belasten, aber beim Herd/Ofen daheim passiert das auch nicht also was solls.
Also was ist die Lösung?
Das kam sicher schonmal im Forum: Man kann 400V Umrichter so einstellen das 230V Output rauskommen. Bitte nicht 400V in einen 230V gelabelten Motor reinschicken. Das macht kurz zisch und dann stinkts.
Anbei noch ein paar Bilder, weil die sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte. Außerdem liest den Text ja niemand mehr wenn er zu lang ist.


Es wurde zumindest VERSUCHT die Spindel zu wuchten. Gefällt mir.
Achja falls sich jemand wundert (so wie ich, weil das nirgends steht) Es sind ja 3 Spannzangen dabei:
- 6mm - perfekt
- 1/2 zoll - gut
- 10mm - naja aber wird sicher mal nützlich sein

Die Löcher sind nicht gesenkt sondern aufgebohrt man erkennt die 118°. Aber nachdem ich mit der Spindel nichts anheben möchte denk ich kein Problem.


In der Anleitung steht NICHTS drin. Einerseits denk ich mir da ich viel mit Motoren arbeite, was will man großartig reinschreiben, andererseits für den Consumer Bereich wäre ein bisschen Info nicht so schlecht. (Eckdaten, Wartungsanleitung, Anschlussplan bisschen detaillierter, ich weiß ja auch nicht)


Tja gefühlt das meist besprochene Thema überhaupt, der Anschluss. Persönlich find ichs nicht so schlecht, natürlich nicht unseren Normen gerecht. Ich werd das auch durch professionelle Stecker tauschen, aber zum ersten probieren kommt der Strom an und eine Art Erdung ist auch dabei. Größtes Problem was ich hier sehe: Die Erde löst sich und eine Mutter löst sich aufgrund der Vibration und der Kabelschuh berührt das Gehäuse, der Motor bleibt still. Dann greift jemand das Gehäuse an.
Ja, falls hier noch irgendwie Interesse besteht freu ich mich natürlich über Kommentare.
PS: Falls das wirklich Neulinge lesen, so wie ich vor nem Jahr. Lasst euch nicht von dem Forum hier vergraulen. Ich hab mir auch oft gedacht, das ist ja eine Wissenschaft so eine Fräse zu bauen. Jein. Schritt für Schritt. Einfach mal beginnen. Techniker (so wie alle hier im Forum sind) haben einfach einen rauen Umgangston.
