So.
Nach sooo langer Zeit möchte ich dieses Projekt, diesen Versuch, die Chinafräse umzubauen beenden.
Ich habe nun mehrere Monate nichts mehr an der Chinafräse gemacht.
Letztlich bin ich dahin gekommen wo KarlG und Jens schon von Anfang an gewesen sind.
...es lässt sich nur verschlimmbessern.
Die zugekaufte Z-Achse:
Der Anbau der zugekauften Z-Achse war grundsätzlich eine schlechte Idee, da sich anhand des verlängerten Hebelweges, inklusive des neuen, schwereren Fräsmotors, die Führungsstangen (X-Achse) des Portals verbiegen, und sich die gesammte Z-Achse mit Fräsmotor nach unten neigt.
Fährt man nun in X hin und her so richtet sich die Z-Achse zum Rand hin wieder auf.
Zur Mitte hin sinkt diese wieder ab.
Damit etwas gerade, rechtwinklig zu fräsen, ist wohl eher Glückssache und funktioniert maximal bei MDF und ohne Absaugschlauch an der Z-Achse.
Wenn es um Material mit höherem Härtegrad geht, dann verwindet sich einfach alles. Der Fräser "rattert" beim Fräsen.
Eine höhere Drehzahl hilft da auch wenig. X ist einfach zu instabil.
Als nächstes der neue 500W Fräsmotor.
Einen anderen Fräsmotor mit höherer Drehzahl anzubauen ist erst mal eine gute Idee.
Scheitert dann aber halt an dem zusätzlichen Gewicht.
Der von Haus aus nicht entstörte neue 500 W Fräsmotor ist eine einzige Katastrophe.
Ja, vielleicht hätte man den entstört bekommen.
Hatte sich ja anhand des "Übergewichts" an der Z-Achse automatisch erledigt.
Die zusätzliche Verstärkung der X-Achse durch eine Lineraschiene:
Das hat hervorragend funktioniert.
Das Problem war letztendlich die fehlende zweite untere Linearschiene am unteren Teil in X-Richtung.
Diese wäre nur mit viel Aufwand an das originale Portal zu montieren gewesen, wobei es da platztechnisch sehr eng geworden wäre.
Vermutlich wäre es am einfachsten gewesen neue Portalwangen herzustellen.
Hätte man das gemacht, dann hätte man schon eine neugebaute Fräse gehabt, was die ganze Sache noch unsinniger gemacht hätte.
Der neu angefertigte Unterbau, die Basis der Fräse:
Das ganze Teil ist sehr stabil geworden.
Dieser Unterbau macht ja dann im Grunde den Rest Chinafräse im Original obsolet.
Nun hadere ich mit mir, weiß nicht so recht was ich jetzt damit machen soll.
Diesen neuen Unterbau benutzen, um dann den Rest der Chinafräse dranzuschrauben, erscheint mir auch irgendwie sinnfrei.
Baue ich jetzt noch ein neues Portal um die 0,8KW Frässpindel
https://de.aliexpress.com/item/10050073 ... ry_from%3A befestigen zu können, dann bekomme ich rein gefühlt den Eindruck dass die Fräse beim Fräsen, anhand des hochen Gewichts des Portals, der Frässpindel, Absaugung und anderem Zubehör, einfach einen zu hohen Schwerpunkt bekommen wird.
Könnte kritisch werden wenn die Frässpindel mit hoher Drehzahl dreht.
Die Basis ist von den Abmaßen her einfach zu klein, zu hoher Schwerpunkt gegenüber zu wenig Fläche.
Selbst die 20mm Aluplatte (Frästisch) würde vermutlich keinen Gewichtsausgleich schaffen.
Vermutlich war es auch ein Fehler die neue Basis genau in den originalmaßen zu bauen.
Vermutlich hätte ich die neue Basis einfach länger machen sollen.
Um mit der neuen Basis und der 0,8 KW Frässpindel die ganze Breite vom Frästisch nutzten zu können habe ich eine Portalbreite, Linearschienenlänge von 500mm errechnet.
Somit ist die Basis mit den Maßen von 310 mm x 360 mm gegenüber der Portalbreite von 500mm eher klein, zu klein.
Die Z-Achse müsste dann auch kommplett neu gebaut werden.
Genau genommen der ganze Oberbau (Portal und Z-Achse).
Was würdet ihr mit der neuen Basis machen?
Empfehlung:
Die einzige Sache die sich wirklich gelohnt hat ist die neue Lagerung für den Frästisch.
Damit läuft der Frästisch ohne knartzen und ruckeln.
Fazit:
An der Chinafräse gibt es nichts zu verbessern. Die Fräse ist so wie sie ist (vor allem für den Preis) fast in Ordnung.
Dass man letztlich damit halt nur das machen kann, was man damit "nur" machen kann, ist auch klar.
Jede Veränderung an der Maschine stellt von meiner Seite aus gesehen eine Verschlechterung dar (bis auf den Austausch der Lager).
Zu glauben das man damit richtig "krasse" Sachen machen kann ist nicht zu erwarten.
Anhand der niedrigen Drehzahl des Fräsmotors ist die Chinafräse, meiner Meinung nach, auch nicht zum Isolationsfräsen geeignet.
Kann man machen, aber die Ergebnisse sind eher ..... .
Die ganze "Umbauaktion" erweist sich nun (wie vorher schon vermutet) als ein
€-Grab.
Wieviele Euronen ich bei der Aktion versenkt habe will ich gar nicht wissen.
Na ja, einige Teile werde ich wohl verkauft bekommen.
Andere kann ich behalten und schauen wie ich diese weiterverwende.
Letztlich habe ich als "CNC-Anfänger" eine ganze Menge gelernt und weiß wieder mal was ich nicht noch mal machen werde.
Die Chinafräse ist auf jeden Fall geeignet um einen Einstieg in die CNC-Technik zu bekommen, kleine Projekte zu machen, und zu lernen wie es so funktioniert, oder halt auch nicht funktioniert.
Danke für eure Unterstürtzung und eure Tipps.
Gruß
Sven