An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Fräsmotoren / HF-Spindeln, Frequenzumrichter
holographic
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Re: An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Beitrag von holographic » 08.01.2019, 06:13

hallo zusammen,

die hier angefragten Spindeln haben einen PTC Sensor.
Also Temperatur kann ausgelesen werden. Hier stellt sich jedoch die Frage kann das der FU?!

Wenn ja, sollte dies mit Parametriert werden.


Gruss
Alex
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Tilman
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Re: An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Beitrag von Tilman » 08.01.2019, 10:22

Eigentlich ist die Vektorregelung hier ganz gut beschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Vektorregelung. Ich habe seit einigen Jahren relativ viel damit in meinem Job zu tun, allerdings nicht mit der Programmierung. Hauptvorteile sind die präzise Kontrolle von Geschwindigkeit und Drehwinkel, wobei der Drehwinkel bei Fräsmotoren wohl eher irrelevant ist, sofern es nicht ums Schneiden von Gewinden geht. Die Frage ist auch, ob eine Vektorregelung überhaupt ohne zusätzlichen Positionsgeber in der Lage ist, einen Motor bei langsamer Drehzahl genau zu positionieren. Bei höherer Drehzahl geht das über Back-EMF aber ich denke, bei ganz langsamen Drehzahlen müsste schon ein Encoder unterstützen.

Über den Vorteil einer Vektorregelung im Vergleich zu anderen Drehzahlkontrollen kann ich Dir wenig sagen. In meinem Bereich wird sie nur zur präzisen Kontrolle von Stellwinkeln bei BLDC-Motoren verwendet. Hier sind Positioniergenauigkeiten im 0,01-Grad-Bereich bei hoher Kraft möglich. Der Hauptvorteil ist hier, dass eine Störkraft, die gegen den Motor drückt, nicht zu einem Kommutierungsverlust führt. Sprich: Je stärker die auslenkende Kraft einwirkt, desto stärker drückt der Motor dagegen.

Ein angenehmer Nebeneffekt der Vektorregelung ist, dass der Motor nicht mit einem voreingestellten Strom angesteuert wird. Diesen würde man in der Regel viel höher, als meistens nötig, einstellen, um in allen Situationen ein ordentliches Haltemoment zu haben. Nachteil: Der Motor wird sinnlos heiß. Die Vektorregelung regelt den Strom dynamisch, so dass der Motor eben nur so viel Strom bekommt, wie es gerade nötig ist.

Wie gesagt: Das sind alles Erfahrungen aus einer gänzlich anderen Branche. Bezogen auf den Fräsmotor ist halt in erster Linie die Drehzahlstabilität interessant und darüber hinaus könnte ich mir vorstellen, dass die Motortemperatur eben nicht nur kritischer wird, sondern auch signifikant sinkt, sofern man den Motor nicht extrem belastet.

Viele Grüße
Tilman

Olli-CNC
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Re: An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Beitrag von Olli-CNC » 13.03.2019, 09:22

Moin zusammen,
ich habe da mal 1 bis 2 oder auch mehr Fragen :mrgreen:

Wofür ist der "Air return" Anschluss? Klar, da kommt überschüssige Luft raus, aber reicht es dort nicht nur ein kurzes Stück Schlauch dran zu machen?

Die 2 grauen Sensor Kabel, sind die für Meldung des Zustands Spindel offen und Spindel geschlossen?

Wofür sind die beiden dünnen braunen Kabel?

Des Weiteren hat das POWER Anschlusskabel 4 Adern, wobei eine gekürzt worden ist, so das man die kaum noch sieht, braucht man nur 3 Adern?
Ich vermute 3 Adern für die Stromversorgung und die 4. sollte PE sein.


Wäre super wenn ihr mir da weiter helfen könnt ;)


Danke und Gruß
Olli

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Re: An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Beitrag von 1.AVM » 13.03.2019, 14:31

Hallo Olli,
ich hab beim Air-Return einen Druckluftdämpfer von Festo eingebaut.
Die Kabel sind für den Tool-Check (insert & broken). Die braunen Kabel sind vom Temperaturfühler / -sensor.

Die 4 Adern sind mir gar nicht aufgefallen, ich dachte, die Chinesen liefern standardmäßig nur mit 3 Adern. Auf Nachfrage zum PE erfuhr ich, dass man den einfach aufs Gehäuse des Deckels klemmen soll. (Loch muss gebohrt werden + Gewinde)
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Patrick

Stud54
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Re: An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Beitrag von Stud54 » 13.03.2019, 16:28

Air return sorgt dafür, dass der Kolben des Druckzylinders wieder komplett von der Anzugsstange gelöst wird.

Da ist keine Feder drin. Das offen zu lassen vedeutet, der Kolben kann leicht auf der Anzugsstange schleifen...nicht wirklich gut.

Olli-CNC
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Re: An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Beitrag von Olli-CNC » 13.03.2019, 17:43

Ok, schon mal vielen Dank Patrick und Sven :dh

@Patrick
nur um auf Nummer sicher zu gehen das wir vom Gleichen reden,

Tool-Check heißt,
Wkz-Aufnahme gespannt = Sensor 1
WKZ-Aufnahme nicht gespannt, Kegelreinigung/Sperrluft ist an = Sensor 2

Wo ich gerade Sperrluft schreibe, hast Du eine separate Luftzufuhr dafür gelegt oder einfach die Zuleitung für "Air Inlet" (WKZ spannen/lösen) aufgeteilt für beides? Die Sperrluft wird ja nur gebraucht wenn die WKZ-Aufnahme gelöst wird.

Falls nicht aufgeteilt, darf auf der Sperrluftleitung permanent Druck anliegen oder darf nur dann Druck anliegen wenn auch die WKZ-Aufnahme entnommen/gelöst wird? Sprich, schaltet die Spindel das alleine oder brauch ich ein Schaltventil dafür?

@Sven
Ist das denn mit dem Druckluftdämpfer, so wie Patrick das gemacht hat, ok?

Ich hoffe ich hab mich nicht all zu unverständlich ausgedrückt :lol:


Danke und Gruß
Olli

Stud54
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Re: An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Beitrag von Stud54 » 13.03.2019, 18:34

Also Olli....du enttäuschst mich...;)

Du hast doch ein Manual von der Spindel, oder nicht? 🙄😉

Sperrluft liegt ständig an der Spindel an, solange die Maschine an ist bzw Steuerspannung aktiv ist. Und die sollte auch nur auf gut 1bar eingestellt sein.

Konusreinigung wird für den gesamten Werkzeugwechselintervall benötigt. Sprich, du fährst auf deine Wechselposition, Konusreinigung an, Werkzeug holen und sobald dein Werkzeug drin ist, der induktive Näherungsschalter das bestätigt, dann wieder aus.
Konusreinigung sollte nicht mehr als 3 bar bekommen.

Tool in und Tool out...oder bei JGL Tool und Air return bekommen 6.5 bis 7 bar, und das im Wechsel. Wenn du die 7 bar oben in der Mitte rein jagst, dann muss der Air return mit nem Luftfilter AM VENTIL nach außen offen sein, wenn der Wechsel rum ist, müssen die 7 bar auf den Air return und der Tool Anschluss muss über nen Filter abblasen können.

Du siehst, du brauchst min. 2 Druckregler und Ventile. Die Logik dazu mach ich in der PLC von Linuxcnc, dafür ist ne SPS geradezu ideal.

Noch Fragen....? 🤗

Olli-CNC
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Re: An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Beitrag von Olli-CNC » 13.03.2019, 19:28

Sorry, mit Sperrluft meinte ich die Konusreinigung, nicht die Luft für die Lager :oops:

Manche Sachen im Manual bin ich mir halt unsicher ;)

Ja mit der Konusreinigung für den kompletten WZW weiß ich ja auch (habe ich an meiner Maschine auf der Arbeit genau so) ich weiß halt nur nicht ob die Spindel selbst die Luft für die Konusreinigung schaltet, also dauerhaft Druck anliegen kann auf der Leitung, oder ob man das selbst schalten muss ;)

Ich habe hier schon 2 Elektropneumatische Ventile liegen, eins für den Ausstoß des Wkz und eins für die MMS. Falls ich die Luft für die Konusreinigung auch selbst schalten muss, dann würde ich die Leitung mit an dem Ventil für den Wkz-Austoß anschließen und schalten, allerdings noch einen Druckminderer dazwischen um auf max. 3 bar runterzuregeln.
Stud54 hat geschrieben:
13.03.2019, 18:34

Tool in und Tool out...oder bei JGL Tool und Air return bekommen 6.5 bis 7 bar, und das im Wechsel. Wenn du die 7 bar oben in der Mitte rein jagst, dann muss der Air return mit nem Luftfilter AM VENTIL nach außen offen sein, wenn der Wechsel rum ist, müssen die 7 bar auf den Air return und der Tool Anschluss muss über nen Filter abblasen können.

Noch Fragen....? 🤗
Was meinst du mit "und das im Wechsel"?

Also du meinst von Air return ne Leitung zum Pneumatikventil und das lässt die Luft über nen Filter raus?
Ist mit den Ventilen die ich hier habe auf jeden Fall so möglich.

Das sind jetzt noch quasi die einzigen Fragen die ich mir stelle :lol:


Danke und Gruß
Olli

Stud54
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Re: An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Beitrag von Stud54 » 13.03.2019, 21:55

In der Spindel ist nix drin...was auch nur annähernd was schalten würde...😏.

Genau...stell dir den Zylinder hinten drauf, das schwarze Ding, als doppelt wirkenden Zylinder vor. 2 Anschlüsse. Der eine mit Druck beaufschlagt schiebt den Kolben in die eine Richtung und umgekehrt. Dazu muss immer eine Seite Druck haben, die andere frei nach außen atmen können.

Das musst du jetzt einfach realisieren. Am besten noch 500ms Verzögerung dazwischen und ein Verriegeln der beiden Ventile via SPS oder wie auch immer du die ansteuerst.

Und bitte bitte dran denken. Ohne Signal "Spindeldrehzahl=0" würde ich dir kein Werkzeugwechselprogramm empfehlen. Das geht genau 1 Mal...danach hast du 2500 Euro zum Fenster raus geworfen. ;)

Olli-CNC
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Re: An die JGL-110 bis JGL-125 Nutzer

Beitrag von Olli-CNC » 14.03.2019, 09:29

Guten Morgen,

Sven ich kann dir bezgl. der 2 Anschlüße bei einem normalen Pneumatikzylinder folgen, aber das ist doch hier bei der Spindel anders, wenn ich jetzt nicht total daneben liege ;) dort wird doch durch das Federnpaket der Kolben wieder zurück gedrückt. Aus dem "Air return" Anschluss sollte also nur Luft heraus kommen wenn "Air Inlet" aktiv ist und den Kolben rausgeschoben und das Federnpaket zursammen gedrückt hat, bis die Kammer vom Zylinder leer gemacht wurde.

Wenn man den Druck von "Air Inlet" weg nimmt, dann muss diese Leitung natürlich geöffnet werden, damit das Federnpaket nicht gegen den Restdruck der oberen Kammer "antreten" muss, dass erfolgt durch ein Pneumatikventil, wenn der Schaltstrom für "Air Inlet" weg genommen wird, dann ist die Leitung mit dem Ausgang des Ventils verbunden wo ein Schalldämpfer dran hängt und die Luft entweichen kann.

So, das sind meine Gedanken dazu ;)

Danke für den Tipp mit "Spindeldrehzahl=0"


Danke und Gruß
Olli

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