Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Stellt Eure Planungen & Eigenbauten vor ...
Marc P.
Beiträge: 738
Registriert: 10.01.2016, 19:26

Re: Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Beitrag von Marc P. » 04.11.2017, 09:57

django013 hat geschrieben:
04.11.2017, 07:02
Endlich mal jemand, der einen Tisch als Maschinenunterbau so baut, dass die Bezeichnung auch gerechtfertigt ist. Die Aussteifung ist so schwer ja nicht.
Keine Ahnung, warum die niemand sonst für nötig hält ...
Genau das war auch mein erster Gedanke, als ich das Bild von Rainers Tisch gesehen habe!

Gruß Marc
Karla #9 "Standard" mit TBI
- 2,2kW HF-Spindel, Powtran PI9130, WaKü
- 3x 1,9Nm Stepper, TripleBeast, ESS, C2D PC
- Zyklonabsaugung + Siemens, Vakuumtisch + Elmo-G SKV
- Win7Pro, Mach3 + SchmidtScreen
- Inventor+HSM, Autocad, Condacam

lencut
Beiträge: 68
Registriert: 18.06.2017, 00:00

Re: Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Beitrag von lencut » 04.11.2017, 13:20

Ich wollte die möglichen Probleme mit dem Tisch von vornherein ausschließen und hab den Tisch so gut versteift wie ich konnte.
6 Meter Rechteckrohr, ein Schweißgerät und einige Stunden Arbeit und man erspart sich später den Kummer.

Aber zurück zu meiner eigentlichen Frage.
Hat jemand eine Alumaschine mit einer Portal Durchlasshöhe von etwa 200mm? Oder hat jemand vielleicht die EMS P1/P2? Ist es möglich mit der P2 Aluminium reproduzierbar auf etwa 3-5/100 zu bearbeiten?

Danke und Gruß
Rainer

KarlG
Site Admin
Beiträge: 4390
Registriert: 22.12.2015, 22:17

Re: Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Beitrag von KarlG » 04.11.2017, 14:10

lencut hat geschrieben:
04.11.2017, 13:20
Ist es möglich mit der P2 Aluminium reproduzierbar auf etwa 3-5/100 zu bearbeiten?
Das ist nicht die Frage. Dass mit einer P2 Alu vernünftig geht, ist ja vielfach belegt.
Es stellt sich eher die Frage nach den möglichen Zerspanungskräften, Oberflächenqualität und Fräserverschleiß.

Gruss
Karl

Marc P.
Beiträge: 738
Registriert: 10.01.2016, 19:26

Re: Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Beitrag von Marc P. » 04.11.2017, 16:22

Moin Rainer,

Die Durchbiegung der Seitenwangen bekommt man mit überschaubarem Aufwand in den Griff.

Siehe hier und Hier

Da deine Stützweite der langen Achse relativ ordentlich ist, sollte die Verkippung des Portals sich in Grenzen halten.
Wenn du deine Z-Platte dann noch mit Stegen versteifst, dann kann man die Verformungen auch bei den größeren Durchlass in den Griff bekommen.
Trotzdem solltest du dir ansehen was du wirklich brauchst.

Gruß Marc
Karla #9 "Standard" mit TBI
- 2,2kW HF-Spindel, Powtran PI9130, WaKü
- 3x 1,9Nm Stepper, TripleBeast, ESS, C2D PC
- Zyklonabsaugung + Siemens, Vakuumtisch + Elmo-G SKV
- Win7Pro, Mach3 + SchmidtScreen
- Inventor+HSM, Autocad, Condacam

lencut
Beiträge: 68
Registriert: 18.06.2017, 00:00

Re: Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Beitrag von lencut » 25.12.2017, 14:15

Hallo Zusammen,

wieder ein kleiner Status von meiner Maschine. Die Arbeit geht langsam und nicht ganz ohne Hindernisse voran.
IMG_20171225_113347.jpg
IMG_20171225_113337.jpg
Und wie sollte es auch anders sein, habe ich auch gleich eine Frage.

Meine Kugelgewindetriebe habe ich bei Ada bestellt. Sind die günstigen Chinesischen 1605.
Nach dem Einbauen und Ausrichten stellte ich ein recht starkes Klackern beim Verfahren fest. Also baute ich alles wieder auseinander, zog die Mutter runter, reinigte und vermaß jede Kugel, fettete alles neu ein und baute alles wieder zusammen. Aber leider ohne Verbesserung, das Klacker blieb. Also baute ich die zweite Achse auf und hoffte das es da anders ist. Aber leider exakt dasselbe Problem.
Anbei ein kleines Video mit dem Klackern. Ab Sekunde 25 ist es recht gut zu hören.

youtu.be/0GiYX9oq8YY

Ist das Klackern bei den billigen Dingern normal oder ist bei mir etwas falsch eingebaut?

Danke und Gruß
Rainer

lencut
Beiträge: 68
Registriert: 18.06.2017, 00:00

Re: Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Beitrag von lencut » 30.01.2018, 10:53

Hallo Zusammen,

nach einiger Zeit ein kleines Update von meinem Projekt.
Das gelegentliche Klackern der Kugelgewindetriebe ist weiterhin vorhanden, aber ich muss wohl damit leben. Einen Grund dafür konnte ich bislang nicht finden.

Die Fräse ist noch lange nicht fertig, aber die ersten Fräsversuche konnte ich durchführen.
Das Ergebnis ist höchstens ausreichend aber lange nicht gut.
Die gesamte Siebdruckplatte auf der Maschine vibriert (im Video sieht man deutlich die tanzenden Späne) recht stark. Mir ist nur noch nicht ganz klar warum.

youtu.be/L97uRvupoYc

Der Bindfadentest bei 200 N, also 20 KG Zug und komplett ausgefahrener Z-Achse zeigt in Längsrichtung 0.06 mm und in Querrichtung 0.13 mm. Die 0.13 halte ich für zu viel und suche aktuell den Schuldigen dafür. Die Wangen sind 20 mm dick, 250 mm breit und recht niedrig, sollten also einen deutlich besseren Wert liefern.

Gruß
Rainer

Dave
Beiträge: 59
Registriert: 22.10.2016, 10:45

Re: Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Beitrag von Dave » 30.01.2018, 11:40

Falls die Siebdruckplatte nur auf den beiden Längsträgern aufliegt und verschraubt ist, dann ist es kein Wunder, dass es so stark vibriert. Zu viel freie Länge und zu nachgiebig.

lencut
Beiträge: 68
Registriert: 18.06.2017, 00:00

Re: Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Beitrag von lencut » 30.01.2018, 12:03

Zwischen den Längsträgern, unter der Platte sind noch vier 40x80 Profiele angebracht. Die Siebdruckplatte liegt auf allen Profilen auf. Sie ist aber aktuell nur mit 15 Schrauben verschraubt, eventuell hat das zufolge das sie vibriert. Aber so recht daran glauben tue ich nicht.

Danke und Gruß
Rainer

django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

Re: Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Beitrag von django013 » 30.01.2018, 12:45

Moin Rainer,

Deine letzten Beiträge sind mir durch. Sorry!
Habe sie erst gerade entdeckt.

Deine Kameraführung ist leicht hektisch - da kann einem schnell schwindelig werden.
Marc P. hat geschrieben:Die Durchbiegung der Seitenwangen bekommt man mit überschaubarem Aufwand in den Griff.
Hm, also ich würde mich lieber nicht an Marcs Ausführungen zur Versteifung orientieren. Seine Argumentation erscheint mir nicht schlüssig und die Ausführung halte ich - gelinde gesagt - für suboptimal.
Die ideale Versteifung wäre einmal eine Versteifung von Wagen zu Wagen (also eine waagerechte Platte an die Wange dran schrauben) und dann eine Platte diagonal über den Portalträger bis zur Mitte der unteren Versteifung.

Bevor Du daran gehst, würde ich erstmal das Spiel Deiner Wagen austesten - und zwar hast Du ein Spiel auf der Y-Achse und auf der X-Achse. Mit etwas Pech kommt auch noch das Spiel der Z-Achse dazu. Deshalb lieber schrittweise vorgehen. Das Spiel kann man ja ohne Last ermitteln.
Zwei Wangen mit 20er Stärke erscheint mir auf den ersten Blick zu dick, um einen solchen Wert zu gerechtfertigen.

Die Vibrationen hat Dave ja schon erklärt.

Was das Klackern angeht - wie hast Du denn die Wagen und die KGS-Mutter abgeschmiert?
Ich war ja mal neugierig und habe einen Linearwagen auseinander gebaut. Natürlich sind mir dabei die Kugeln abgehauen :shock:
Ich habe dann aber doch alle wieder gefunden und den Zusammenbau erfolgreich hinbekommen. Beim Untersuchen des Rollwiderstandes ist mir eine Lücke zwischen den Kugeln aufgefallen. Dachte erst, ich hätte eine Kugel verloren, aber bei sorgfältig abgezogenen Wagen sieht es nicht anders aus.
Dann dachte ich, vielleicht soll der Abstand ja Fett aufnehmen und/oder die Reibung an sich reduzieren?

In Deinem Video fährtst Du ja nur ein rel. kleines Stück immer hin und her. Vielleicht reicht das nicht aus, um die Lücke ganz herum laufen zu lassen, sodass beim Umkehren die Kugeln von einer zur andern Seite anstoßen. Das wäre zumindest eine harmlose Erklärung. Mit etwas Meerfett sollte sich das Klackern beseitigen lassen.
Probier doch mal, wie es sich anhört, wenn Du von Anschlag zu Anschlag fährst.

Ich sehe gerade: Du hast auf X-Achse nur jeweils einen Wagen? Dann sind die 0.13 beim Bindfadentest natürlich logisch. Da warst Du offensichtlich zu geizig. 4 Wagen pro Achse sollten es schon sein und auch auf die Abstände achten!
So als Regel für den dicken Daumen: Verfahrweg in Z ist der Mindestabstand der Wagen für die Z-Achse. Idealerweise sollten die Linearschienen am Portal auch diesen Mindestabstand haben.
... und auf der Kreuzplatte sollten die Wagen in X-Richtung auch mindestens soweit voneinander entfernt sein, wie die Linearschienen auf dem Portal.
Wenn Du die Abstände einhältst, dann klappt es auch mit dem Bindfadentest. Kostet aber natürlich Verfahrweg, bzw. vergrößert den Unterschied von Brutto- zu Nettovolumen.
Zwischen den Längsträgern, unter der Platte sind noch vier 40x80 Profiele angebracht. Die Siebdruckplatte liegt auf allen Profilen auf. Sie ist aber aktuell nur mit 15 Schrauben verschraubt, eventuell hat das zufolge das sie vibriert.
Hast Du die Endplatten der Fräse auch mit dem Untertisch verschraubt?
Nicht dass die ganze Fräse an sich hüpft ;)

Gruß Reinhard

lencut
Beiträge: 68
Registriert: 18.06.2017, 00:00

Re: Planung meiner zweiten (richtigen) Fräse

Beitrag von lencut » 30.01.2018, 17:20

Hallo Reinhard,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Sorry für die Kameraführung, mache es das nächste mal besser!

Eine Versteifung der Wangen werde ich wohl nicht machen, das dürfte nichts bringen. Wie schon geschrieben sind die Wangen 20 mm dick 250 mm breit und die freie Länge ist deutlich unter 200 mm. Bei 200 N wären das weniger als 5/1000 mm. Das Problem muss also wo anders liegen.
django013 hat geschrieben:
30.01.2018, 12:45
Bevor Du daran gehst, würde ich erstmal das Spiel Deiner Wagen austesten
Derzeit wüste ich nicht wie ich das Spiel der Linearwagen im zusammengebauten zustand ermitteln könnte.
django013 hat geschrieben:
30.01.2018, 12:45
Was das Klackern angeht - wie hast Du denn die Wagen und die KGS-Mutter abgeschmiert?
Alle Linearwagen und KGS sind gut abgeschmiert. Ich habe de Kugeln der Wagen alle entfernt und die Laufbahnen mit fett gefüllt. Anschließend die Kugeln wieder eingesetzt. Eine der Kugelgewindemuttern habe ich zerlegt und die Kugeln neu angetüdelt (möchte ich nie wieder machen :cry: ). Das Klackern ist weiterhin vorhanden. Aber dieses Problem ist aktuell zweitrangig.
django013 hat geschrieben:
30.01.2018, 12:45
Ich sehe gerade: Du hast auf X-Achse nur jeweils einen Wagen? Dann sind die 0.13 beim Bindfadentest natürlich logisch.
Auf dem Portal unten ist eine 35 Führung und hinter der Kreuzplatte ein langer 35 Wagen. Der ist knapp 140 mm Lang, die Stützweite ist etwas kleiner. Oben auf dem Portal ist ein Langer 25 Wagen, dieser sollte im Normalfall aber keine Kräfte in diese Richtung aufnehmen. Beide Wagen sind stark vorgespannt. Der Portalbalken ist ein 80x160 und die beiden Schienen sind maximal entfernt. Die 140 mm Stützweite sind zwar nicht optimal, aber 0.13 mm halte ich doch bei der Schiene und dem Wagen für etwas viel. Zwei Wagen auf der unteren Portalschiene wären natürlich besser, aber dann müsste ich eine 20ger Schiene verwenden, weil die zwei kurzen 20ger Wagen schon knapp 160 mm benötigen. Ich habe mich da von EMS inspirieren lassen und da wird auch nur ein Wagen verwendet.
django013 hat geschrieben:
30.01.2018, 12:45
Verfahrweg in Z ist der Mindestabstand der Wagen für die Z-Achse. Idealerweise sollten die Linearschienen am Portal auch diesen Mindestabstand haben.
Mein Verfahrweg in Z ist real etwa 150 mm, bis auf die 140 mm von der unteren Portalschiene sind alle Stützweiten größer 150mm.
django013 hat geschrieben:
30.01.2018, 12:45
Hast Du die Endplatten der Fräse auch mit dem Untertisch verschraubt?
Bis jetzt nicht - ich glaube mal gelesen zu haben (bei EMS), dass die Maschine nicht gegen den Tisch verschraubt werden sollte. Vielleicht bringe ich jetzt aber auch etwas durcheinander.

Ich werde am WE das KGS Festlager prüfen vielleicht habe ich die Mutter zu schwach angezogen und die 3 Tellerfedern haben noch zu viel Freiraum.

Danke und Gruß
Rainer

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 15 Gäste