Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

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Wandoo1980
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Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

Beitrag von Wandoo1980 » 30.01.2017, 20:47

Moin,
wie einige sicherlich schon mitbekommen haben, versuche ich mich grad an einer neuen Z-Achse für meine Seute Deern.
Die Vorgaben die ich mir selber gab waren:
1. Keine Stützweite kleiner 140mm
2. Hoch fahren soll sie
3. Deutlich stabiler als die aktuelle

Zu Punkt 1:
Warum grade dieser Wert? Ganz einfach, ich wollte mit der Z-Achse nicht über 160mm Breite gehen, ich habe ein relativ schmales Portal von 540mm. Wer kurz überschlägt dem ist klar, dass im Maximum also noch 380mm Verfahrweg bei einer 160mm breiten Achse bleiben. Ehr weniger, da sind ja auch noch Schmiernippel dran. Mit mir habe ich also ausgemacht, dass ich am ende noch 350mm Verfahrweg brauche. Bei dem ganzen hin und her kamen dann ca. 140mm Stützweite zur X bei rum wenn die Z 160mm breit ist (ehr ein bisschen mehr).

Zu Punkt 2:
Viele wollen ja immer möglichst viel Verfahrweg auf der Z-Achse. Was mir dabei aufgefallen ist, die meisten verbinden das gleich mit mehr Portaldurchlasse und bekommen so zwangsläufig Probleme mit der Höhe der Portalwangen. Das ist in meinem Fall aber nicht die Intention dahinter.
Ich möchte mit meiner Z-Achse weiter nach oben, um auch bei langen Fräsern den vollen Portaldurchlass nutzen zu können. Oder einem Schraubstock auf dem Maschinenbett.
Mir ist klar, dass dann der Hebel auch relativ weit oben ansetzt, allerdings wirken die Kräfte erst wieder durch den Portalbalken auf meine Wangen, die gleich "kurz" bleiben.

Zu Punkt 3:
Die Stützweiten werden, im Gegensatz zu meinen aktuellen 1-Wagenlösungen, signifikant erhöht. Auf allen Achsen laufen dann 4 Wagen. Auf Z und X werden 20er CPC mit mittlerer Vorspannung verbaut (Y bleibt wie sie ist, die ist so oder so vollkommen Overkill ;) ). Die Stützweiten betragen auf der Z-Achse ca. 180mm und in X-Richtung von äußerer zu äußerer Kugelreihe nicht ganz 140mm :roll: das geht aber bei 160mm Breite nicht anders... (Mist, 1 hat ne Ausnahme :D ) , auf der X-Achse in X-Richtung ca. 140mm und in Z-Richtung von oberer zu unterer Kugelreihe ca. 160mm.
Dazu ist auch der Materialeinsatz um einiges größer. Die Schienen sitzen auf ner 20mm Platte. Der Z-Schlitten ist eine 30mm Platte die für die Kugelumlaufspindel, mit Lagern und so weiter, ausgefräst wird. Außerdem bekommt der ganze Kasten noch eine Abstützung seitlich auf den Portalbalken zu den oberen Wagen auf X. Die Z-Platte braucht aktuell noch keine, die ist komplett mit Wagen unterbaut :D

Hier mal ein Screenshot von dem was heute Abend entstanden ist:
Die neue Z-Achse V1.jpg
Und wer das ganze noch in 3D sehen will, hier der 3D-Viewer:
http://a360.co/2jqI4wD

Je nach Rechner und Internetanbindung kann das mit dem Laden des 3D-Modells etwas dauern. Ich habe das Modell außerdem zum Download freigegeben.

Jetzt wünsche ich viel Spaß mein Zerpflücken meines Entwurfs :popcorn:

Grüße, Sebastian

Edit: Hatte ich noch vergessen zu sagen, der Spindelhalter ist nur ein Platzhalter. Ich kann die Z-Achse, so wie sie jetzt geplant ist, komplett von vorne aufbauen! Das war auch noch ein Punkt der mir sehr wichtig war.
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Sietschey
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Re: Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

Beitrag von Sietschey » 30.01.2017, 22:34

'n Aben Sebastian,

Auf den allerersten Blick hat mich die Spindelposition und Klemmung irritiert.
Auf meiner Spindel beginnt der zulässige Klemmbereich ca 60mm von unten und darf (sollte) nicht breiter als 75mm sein. Würde ich mal prüfen od das bei Deiner ähnlich ist. Wäre mir zu weit auskragend und die Steifigkeit hängt dann n.m.E. an der Spindel und weniger an der Mechanik.
Die sieht aber ganz vernünftig aus. Hab mein Achse drangehängt, wg der Spindelstütze.

Bei einer meiner ersten Lösungen hatte ich die Spindel in einem gekanteten Blech-U Profil mit zwei dünnerern Klemmstücke fixiert und das Blech dann auf die Kopfplatte verschraubt. Leider hab ich davon keine Zeichnung mehr.

Gruß Claus
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1701006-Z-Achse-Zusammenbau.png

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Wandoo1980
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Re: Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

Beitrag von Wandoo1980 » 31.01.2017, 05:27

Moin Claus,
du hast Recht, die Spindel hängt aktuell in ihrer extremsten Position. Das tut sich, damit der simulierte Fräser (20mm ab Spannungen) grade eben die Aufspannplatte berührt. In der Praxis wird das nur bei relativ kleinen Fräsern so weit runter gehen. Ich habe also dann wenig Druck auf der Mechanik.
Da ich aber über kurz oder lang nicht mehr diese Spindel haben werde, muss ich diese Stelle definitiv noch einmal umfrickeln.

Grüße, Sebastian
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django013
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Re: Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

Beitrag von django013 » 31.01.2017, 06:22

Moin Sebastian,

ich habe natürlich Dein Angebot angenommen und mir das Modell in der Wolke angeschaut. Ja, in so einem Fall ist die Wolke tatsächlich hilfreich ;)
Als ich das Modell dann formatfüllend sah, dachte ich im ersten Moment: das ist ja wohl ein schlechter Witz.
Mal wieder ein sehr schön ausformuliertes Model, bei dem leider die Annahmen vorn und hinten nicht passen.

Die Spindel so einzuspannen, sollte ein absolutes No-Go sein! So eingespannt wird das Spindelgehäuse in den Kraftfluss der Fräse mit eingebracht. Dazu mal kurz überlegen, was passiert, wenn die beiden Lager gegeneinander verschoben werden?
Richtig - die Reibung in den Lagern erhöht sich, stärkere Temperaturabgabe, höherer Verschleiß und somit vorzeitiger Ausfall der Spindel. Auch wenn die Spindeln kaum noch was kosten - ich denke, ständiger Austausch der Spindel ist nichst, worüber sich ein Fräsenbesitzer freut.

Wer eine steife Z-Achse haben möchte, sollte die Spindel immer mit zwei Halteklemmen (wie bei der Henriette vorgeführt) befestigen, wobei die untere Halteklemme auf Höhe des unteren Lagers sein sollte, also der untere schwarze Ring. Es gibt kein stichhaltiges Argument von dieser Lösung abzuweichen.

Du schreibst, dass es Dir um mehr Verfahrweg in Z geht, nicht um Portalhöhe. Dann musst Du aber auch mal beide Varianten vergleichen, bzw. durchdenken. Wie sieht es mit den Kräften aus, wo sind die Schwachstellen, etc.
Nebenbei: die Portalwangen sind am unkritischsten zu dimensionieren ;)
... und es gibt auch Varianten, bei denen die Portalwange hinter dem Portalbalken ansetzt, sodass der Portalschlitten seitlich über die Grundplatte rausfahren kann (z.B. für einen Wechsler).
Am wichtigsten ist natürlich die Laststituation bei voll augefahrener Z-Achse, also Fräser geht in Opferplatte. Das sollte die tiefste Postion für den Z-Schlitten darstellen. Wenn ich es richtig sehe, dann haben die Wagen des Z-Schlittens den gleichen Abstand wie die Schienen am Portalbalken, was für eine gute Kraftübertragung / Steifigkeit steht.

Nächster Punkt wäre das Fräsen von Teilen mit größter geplanter Z-Ausdehnung. Der Z-Schlitten wird sich irgendwo zwischen den Endpositionen befinden. Nehmen wir mal als schlechtesten Fall die Mitte an. Der Z-Schlitten ist nicht versteift, d.h. die Spindelhalterung wirkt als Brechstange und knickt die Z-Platte und somit auch die Z-Wagen. Die Schienen und die Platte des Portalwagens haben dem nichts entgegen zu setzen, werden also auch verbogen. Bestenfalls blockiert die X-Achse, schlimmstenfalls ist die Kerbwirkung an den Wagen des Portalschlittens zu groß, sodass diese ausfallen.
Wie kann man dieser Belastungsart entgegen wirken? Zuerst mal durch den Einsatz von zwei Spindelklemmen. Werden die dann auch noch seitlich versteift, wie bei der Henriette vorgeführt, dann ist der Z-Schlitten schon mal raus aus der Biegung ;)
Bei der Betrachtung des gesamten Z-Schlittens als Kipphebel sollte man sich anschauen, ob die Z-Schienen besser am Z-Schlitten oder besser am Portalschlitten angebracht sind. Warum macht das einen Unterschied?
Sind die Wagen am Portalschlitten, dann ist der Kipphebel immer der gleiche - egal wo sich der Z-Schlitten befindet. Ich brauche also nur eine Lastsituation optimieren. Am Z-Schlitten habe ich zudem jeden Platz um die Schienen zu versteifen.
Mit den Wagen am Z-Schlitten habe ich unterschiedliche Lastsituation, muss mich also entscheiden, welches sind die wichtigsten für mich und muss diese dann optimieren.
Die Lastsituation mit dem Z-Schlitten in der Mitte, also ein Wagen oberhalb und ein Wagen unterhalb der oberen Portalschiene, ist der ungünstigste Lastfall. Hier ist es auch egal, wo die Z-Schienen montiert sind. Der Portalschlitten wird mit einer Last beaufschlagt, der er nichts entgegen setzen kann. Zudem fehlt es an Bauraum um dieser Last etwas entgegen zu setzen. Es gilt also, diesen Lastfall möglichst zu vermeiden.
Wie kann man den vermeiden?
Genau - Portalbalken hochziehen, bis die Wagen des Portalschlittens wieder in den kritischen Kraftwegen liegen.
Welche Auswirkung hat das auf das Portal?
Die Hebel sind länger geworden, womit die Torsionskräfte zunehmen. Also Portalbalken gegen den nächst größeren austauschen.
Bei den Portalwangen dürfte es reichen, eine Aussteifungsplatte anzubringen.

Alles in allem zeigt sich wieder: wenn man größeren Verfahrweg in Z will, heißt das meist das gesamte Portal zu erneuern :shock:

Gruß Reinhard

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Re: Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

Beitrag von Wandoo1980 » 31.01.2017, 07:11

Moin,
Erst einmal danke für deine ausführliche Erläuterung!
Das ist doch mal konstruktive Kritik. Gefällt mir.
django013 hat geschrieben: Die Spindel so einzuspannen, sollte ein absolutes No-Go sein! So eingespannt wird das Spindelgehäuse in den Kraftfluss der Fräse mit eingebracht. Dazu mal kurz überlegen, was passiert, wenn die beiden Lager gegeneinander verschoben werden?
Richtig - die Reibung in den Lagern erhöht sich, stärkere Temperaturabgabe, höherer Verschleiß und somit vorzeitiger Ausfall der Spindel. Auch wenn die Spindeln kaum noch was kosten - ich denke, ständiger Austausch der Spindel ist nichst, worüber sich ein Fräsenbesitzer freut.

Wer eine steife Z-Achse haben möchte, sollte die Spindel immer mit zwei Halteklemmen (wie bei der Henriette vorgeführt) befestigen, wobei die untere Halteklemme auf Höhe des unteren Lagers sein sollte, also der untere schwarze Ring. Es gibt kein stichhaltiges Argument von dieser Lösung abzuweichen.
Wie oben schon geschrieben, ist die Spindel hier nur ein Platzhalter. Das wird noch geändert.
Die angestrebten Spindeln haben so einen Halter nicht mehr ;)

Den Rest lasse ich mir heute nochmal durch den Kopf gehen, ich muss hier grad mal was arbeiten. :D

Grüße, Sebastian
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Marc P.
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Re: Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

Beitrag von Marc P. » 31.01.2017, 19:09

Hallo Sebastian,

ich muss auch sagen, dass ich deinen Entwurf leider noch nicht überzeugend finde. Bezüglich der statischen Nachteile von mitfahrenden Wagen auf der Z-Platte hat Reinhard schon viele Punkte aufgeführt die ich nicht wiederholen möchte. Ich kann nicht ganz nachvollziehen warum du die Spindel so arg weit nach oben raus fahren möchtest. Mit welcher maximalen Fräserlänge hast du denn gerechnet? Meistens fehldimensionieren die Leute Ihre Fräsen, da sie unrealistische worse case Annahmen machen, die sie dann so gut wie nie umsetzen aber dauerhaft mit den Nachteilen leben müssen.
Darüber hinaus sehe ich ein deutliches Problem wenn du auf eine Werkzeugwechselspindel umstellen möchtest. Dann hast du nämlich deutlich zu wenig Anschraubfläche für 2 Spindelhalter (ich unterstelle nun einfach mal einen Aufsatzwechsler).
Betrachte diesen Fall dringend bevor du irgendwas baust.

Ich bin der Meinung du solltest die Schienen und Wagen tauschen. Ein kleiner Nachteil dabei sind deine sehr tief sitzenden unteren 20 ger Wagen der X-Achse. Günstiger wäre es wenn diese höher sitzen, da du dann auch die Unteren Z-Wagen hochsetzen und dadurch dann auch weiter aus dem Verfahrbereich rausfahren kannst. Bei Wagen fest und Schiene verfahrbar musst du eben sehen, dass die unteren Z-Wagen nicht allzuweit über den unteren X-Wagen sitzen um einen ordentlichen Kraftfluss zu erreichen. Du könntest evtl. drüber nachdenken den Portalbalken im unteren Bereich mit einem Aluflach zu belegen worauf du die Schiene schraubst. Das bringt gleich mehrere Vorteile:

- Die unteren X-Wagen kommen höher. Somit kannst du wie oben von mir beschrieben die Luft zum Freifahren der Z-Achse erhöhen.
- Wenn das Aluflach über der unteren X-Schiene endet, kannst du diesen Offset als Luft für die Mutter der KUS nutzen und sparst dir das unterlegen der unteren Wagen auf der XZ Platte. Somit kommst du durch das Flachmaterial am Balken nicht weiter nach vorne.
- Du hast mehr Fleisch für eine vernünftige Verschraubung der unteren X-Schiene.

Denk mal drüber nach und nimm dir die Karla als Vorlage. Karl ist dort nicht auf die untere Nut, sondern auf den Steg gegangen.
Dieser Link wurde an anderer Stelle schonmal von jemandem gepostet. Ich habe ihn mir gleich weg gespeichert, da es eine super Vorlage ist und man den Bedarf einer Steifen Z-Achse schön sieht.
Ich denke ebenfalls, dass es Sinn macht den Spindelhalter zu teilen. Das gibt eine schöne Krafteinleitung von der Frässpinel in die Z-Platte über zwei Punkte: So sollte man da ran gehen, wobei ich die beiden Klemmplatten nicht ganz so weit auseinanderziehen würde, da ich es eben auch oft nutze, die Spindel mal 20-30 mm hochzuschieben wenn ich einen langen Fräser einspanne. Das sind bei mir dann meist ca. 70 mm lange Radienfräser zum 3D-Fräsen. Da nimmt man dann eh wenig ab oder fräst weiches Zeug. Siehe hier:


youtu.be/KHDZKX5EpSQ

Es hat aber natürlich jeder seine eigenen Anwendungsfälle.

Andernfalls versucht man ja die auskragende Fräserlänge so gering wie möglich zu halten. Wobei man natürlich deinen neuen, dicken Schraubstock bedenken musst ;)

Bin auf deine Überarbeitung gespannt. Schlaf noch mal ein zwei Nächte drüber. Karl würde jetzt sagen, man muss es ja nicht schlechter bauen als man kann...

Gruß Marc
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Jasper
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Re: Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

Beitrag von Jasper » 31.01.2017, 19:28

Hey,
ich muss auch noch mal betonen das du bitte bitte nicht die Wagen an den Z-Schlitten machst! Du klaust dir sämtlich Steifigkeit die du gewinnen möchtest!
Ich würde dir empfehlen einen langen Z-Schlitten zu bauen mit den Schienen auf dem Schlitten! Die Spindel kannst du dann so verschrauben, das die Nase entweder mit der Unterkante des Z-schlittens endet oder kurz drüber oder drunter.
So änlich wie bei mir. Ich habe den Vorteil. angenommen ich muss hochgenau Platten bearbeiten, dann lege ich mir die Platten möglichst hoch. Damit sind meine Hebel sehr klein und ich kann sehr genau arbeiten!
Grad hast du ja auch die Schiene am Z-Schlitten. Mach mal noch mal den Bindfadentest und das ganze einmal mit der Z-Achse ganz unten und einemal mit Z ganz oben. Da wirst du sicher einen unterschied feststellen. Und wenn du dann den Fall nimmst wo die z-Achse ganz unten ist ist das der Fall der Auftritt, wenn du deine Wagen am Z-Schlitten hast. Und da spielt es dann keine Rolle, ob die Achse eingefahren oder ausgefahren ist. Das ergebnis ist immer gleich schlecht :D

Du könntest ja auch die Spindel auf dem Z-Achsenschlitten verschiebbar machen, um Durchlasshöhe zu erhöhen


Ich hoffe ich habe ausdrücklichgemacht wie wichtig mir das ist :)

Grüße Jasper

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Re: Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

Beitrag von Wandoo1980 » 31.01.2017, 19:37

So, weiter geht's.
Hier mal meine Gedanken zu deinem Text:
django013 hat geschrieben: Am wichtigsten ist natürlich die Laststituation bei voll augefahrener Z-Achse, also Fräser geht in Opferplatte. Das sollte die tiefste Postion für den Z-Schlitten darstellen. Wenn ich es richtig sehe, dann haben die Wagen des Z-Schlittens den gleichen Abstand wie die Schienen am Portalbalken, was für eine gute Kraftübertragung / Steifigkeit steht.
Das ist in der Tat der Fall und auch von mir so geplant.
django013 hat geschrieben: Nächster Punkt wäre das Fräsen von Teilen mit größter geplanter Z-Ausdehnung. Der Z-Schlitten wird sich irgendwo zwischen den Endpositionen befinden. Nehmen wir mal als schlechtesten Fall die Mitte an. Der Z-Schlitten ist nicht versteift, d.h. die Spindelhalterung wirkt als Brechstange und knickt die Z-Platte und somit auch die Z-Wagen. Die Schienen und die Platte des Portalwagens haben dem nichts entgegen zu setzen, werden also auch verbogen. Bestenfalls blockiert die X-Achse, schlimmstenfalls ist die Kerbwirkung an den Wagen des Portalschlittens zu groß, sodass diese ausfallen.
Okay, soweit verstanden. Versteifungen waren nach einem Telefonat mit Roy im Hinterkopf (ging allerdings eigentlich um die Fräser.... Das Gespräch ist dann etwas ausgeufert :D ), allerdings bei dem Schnellschuss gestern nicht berücksichtigt. Werde ich nachholen und mit in die Konstruktion aufnehmen.
django013 hat geschrieben: Wie kann man dieser Belastungsart entgegen wirken? Zuerst mal durch den Einsatz von zwei Spindelklemmen. Werden die dann auch noch seitlich versteift, wie bei der Henriette vorgeführt, dann ist der Z-Schlitten schon mal raus aus der Biegung ;)
Das fällt wie gesagt weg, weil ich höchstwahrscheinlich am Ende keine Rundspindel mehr auf der Z-Platte habe. Ich werde also vorerst mit einem Block, wie abgebildet, soweit wie möglich unten planen. Die Z-Platte dann ja aber mit Versteifungen. Dann natürlich einiges länger.
django013 hat geschrieben: Bei der Betrachtung des gesamten Z-Schlittens als Kipphebel sollte man sich anschauen, ob die Z-Schienen besser am Z-Schlitten oder besser am Portalschlitten angebracht sind. Warum macht das einen Unterschied?
Sind die Wagen am Portalschlitten, dann ist der Kipphebel immer der gleiche - egal wo sich der Z-Schlitten befindet. Ich brauche also nur eine Lastsituation optimieren. Am Z-Schlitten habe ich zudem jeden Platz um die Schienen zu versteifen.
So weit habe ich das Verstanden, da ich aber das Portal nicht erhöhen möchte, werde ich auf die fahrenden Wagen setzen, sonst geht mir die Achse zu weit nach oben. Zumindest in der von mir geplanten Funktion müsste ich ja sonst die Wagen extrem weit oben Planen, eigentlich ja sogar oberhalb des Portalbalkens.
django013 hat geschrieben: Mit den Wagen am Z-Schlitten habe ich unterschiedliche Lastsituation, muss mich also entscheiden, welches sind die wichtigsten für mich und muss diese dann optimieren.
Okay, das ist das Mittel meiner Wahl. Ganz unten bis Mitte wird die Hauptlast sein. Sehr weit oben nur mit sehr langen Fräsern oder 3D in Holz oder Ureol und so weiches Zeuch. Dort kann also auf etwas Stabilität verzichtet werden. Bei langen Fräsern muss ich dann so oder so mit weniger Druck fräsen und kann nicht solche Kamikazeaktionen wie mit dem 6mm Fräser aus meinem Video arbeiten :wf
django013 hat geschrieben: Die Lastsituation mit dem Z-Schlitten in der Mitte, also ein Wagen oberhalb und ein Wagen unterhalb der oberen Portalschiene, ist der ungünstigste Lastfall. Hier ist es auch egal, wo die Z-Schienen montiert sind. Der Portalschlitten wird mit einer Last beaufschlagt, der er nichts entgegen setzen kann. Zudem fehlt es an Bauraum um dieser Last etwas entgegen zu setzen. Es gilt also, diesen Lastfall möglichst zu vermeiden.
Wie kann man den vermeiden?
Genau - Portalbalken hochziehen, bis die Wagen des Portalschlittens wieder in den kritischen Kraftwegen liegen.
Welche Auswirkung hat das auf das Portal?
Die Hebel sind länger geworden, womit die Torsionskräfte zunehmen. Also Portalbalken gegen den nächst größeren austauschen.
Bei den Portalwangen dürfte es reichen, eine Aussteifungsplatte anzubringen.

Die Version Fällt also für mich flach, vor allen Dingen weil das Portal bleibt wie es ist ;)
django013 hat geschrieben: Alles in allem zeigt sich wieder: wenn man größeren Verfahrweg in Z will, heißt das meist das gesamte Portal zu erneuern :shock:
Gruß Reinhard
[/quote]
Hmm, genau das wollte ich ja vermeiden. Es wird also, so oft, ein Kompromiss. Wenn auch ein Stabiler ;)

Am Ende noch einmal vielen Dank für deine sehr, sehr ausführliche Erläuterung! Mit so einer Kritik kann man wirklich was anfangen und wird nicht einfach mit einem "deine Idee ist Schei... PUNKT" abgespeist. Das bringt eine Community in keiner Weise weiter. Mit deiner Üblichen, direkten Art muss man umgehen können. Den Preis für Diplomatie wirst wohl nie gewinnen :D Aber hey, damit kann ich um. :D Besser als von hinten rum!

Den Link zur Konstruktion kann man immer verwenden. Also auch Veränderungen verfolgen. Morgen werde ich wohl wieder Zeit finden und weiter machen. Wenn die Platten stimmen, kann ich auch anfangen Schraubenlöcher und so weiter zu zeichnen.

Grüße, Sebastian
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Re: Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

Beitrag von Wandoo1980 » 31.01.2017, 19:49

Ups,
Marc und Jasper, jetzt habt ihr auch noch Sachen geschrieben als ich meine Gedanken zu Reinhard geschrieben hab. Auch das werde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.
Hmmmm. Also die Nummer mit den Wagen auf der X-Platte gefällt mir vom aufbauen/ausrichten her überhaupt nicht. Das ist mein Problem was ich damit überhaupt habe....
Jetzt wo ihr das geschrieben habt, habe ich aber eine konstruktive Idee wie ich da rangehen könnte. Wie ihr schon geschrieben habt. Ich werde da noch einmal eine Nacht drüber schlafen ;)
Warum ich überhaupt so weit hoch möchte:
Die unterkannte Fräser soll zur Unterkannte Portalbalken. Das ist die Kernidee. Das liegt vor allen Dingen an der Tatsache, dass z.B. im schlimmsten Fall auf dem Aufspanntisch der Schraubstock sitzt, darin das Werkstück und dann noch der Taster für die Z0. Darum soll die Spindel so weit hoch. Nicht unbedingt um da oben noch sinnvoll zu fräsen.

Grüße, Sebastian
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Marc P.
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Re: Die Seute Deern bekommt eine neue Z-Achse

Beitrag von Marc P. » 31.01.2017, 21:34

Hallo Sebastian,

man merkt, dass sich die "ungünstie" Idee in deinem Kopf eingebrannt hast und du trotz offensichtlichen Nachteilen nicht loslassen kanns.
Ich glaube das passiert jedem mal der seine Ideen öffentlich diskutiert. Glaub mir ich kenne das. Wenn man sich erstmal festgebissen hat brauchts einige Nächte schlaf bis man zu Gunsten der sinnvolleren Lösung von seiner Idee ablassen kann...
Wandoo1980 hat geschrieben: Hmmmm. Also die Nummer mit den Wagen auf der X-Platte gefällt mir vom aufbauen/ausrichten her überhaupt nicht. Das ist mein Problem was ich damit überhaupt habe....
Das Problem ist, das rückseitige Verschrauben der Z-Blockwagen, ich weiss. Denk mal drüber nach für Z auf Flanschwagen umzustellen und diese durch Bohrungen in der Z-Platte von vorne zu verschrauben. Dann kannst du die Z Wagen an die XZ Platte setzen und kommst von vorne in einer bestimmten Z-Platten Stellung trotzdem an die inneren Schrauben. Das sollte deine größten Bedenken beheben und dich hoffentlich davor bewahren einen großen Kompromiss einzugehen.
Warum ich überhaupt so weit hoch möchte:
...und dann noch der Taster für die Z0. Darum soll die Spindel so weit hoch.
Das würde ich an deiner Stelle ebenfalls überdenken. Wenn du diese Anforderung über Board wirfst kannst du ne ordentliche Z-Achse bauen und in diesen Fällen dann eben per Hand ankratzen. Diese Anforderung kostet je nach WLS so in die Richtung 40-50 mm...

Gruß Marc
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