Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

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Lars
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Re: Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

Beitrag von Lars » 04.07.2017, 18:03

Mein Staubsaugerchen in Version 1 ist fertig. Der Motor ist ein Radiallüfter Elektror RD62 mit nominal 1,1 kW, 1650 m³/h und 3000 Pa Druckdifferenz. Maximaler Volumenstrom geht natürlich nicht gleichzeitig mit maximaler Druckdifferenz, das geht nur entweder/oder. Schläuche 150 bzw. 120mm, großer Zyklon. Am Austritt des Motors sitzt ein Filtersack, wie er bei den Rohluftabsaugungen verwendet wird, um die Partikel abzufangen, die vom Zyklon nicht abgeschieden werden.

Um die Fräserspitze ist ein Bürstenkranz mit 70mm Bürstenlänge.

Erste Tests mit Holzspänen: Es fliegen keine Späne mehr quer durch die Garage, und auf der Grundplatte bleibt es auch sauber -> sehr gut

Aber:
Die Messungen der Strömungsgeschwindigkeiten enttäuschen ein bißchen.
Motor alleine: ca. 150 km/h am Auslass
Motor mit 150er Rohr+150er Schlauch: 140 km/h
Zyklon dazu: 75 km/h
Schlauch vom Zyklon zum Absaugschuh + Absaugschuh dazu: 65 km/h (das sind dann ca. 730 m³/h)

Der große weisse Filtersack sowie die Borsten vom Absaugschuh haben nahezu keinen bremsenden Einfluß. Würde ich den Zyklon weglassen und eine klassische Rohluftabsaugung bauen, hätte ich an der Ansaugöffnung am Absaugschuh 130 statt 70 km/h. Der Zyklon ist also die größte Bremse im System. Wahrscheinlich lässt mir dieses Potential keine Ruhe, auch wenn ich es im Moment nicht zwingend zu benötigen scheine. Mal sehen, wie es mit Alu und Stahlspänen ausschaut.

Und ich muß noch einmal suchen, ob ich eine Bürstenleiste mit weicheren Borsten finde. Die aktuellen Kunststoffborsten sind beim senkrechten Runterfahren des Absaugschuhs doch ziemlich steif.

Auf jeden Fall habe ich jetzt nach dem Fräsen kaum noch Zusatzarbeit, weil aus familiären Gründen keine Späne in der Garage und später in den Haaren, in der Kleidung und im ganzen Haus erwünscht sind. Ein paar von euch kennen das wahrscheinlich, aber mich selbst stören die ja auch, wenn sie sich in die nackte Fußsohle bohren.

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Holzfred
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Re: Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

Beitrag von Holzfred » 04.07.2017, 18:39

Guten Abend Lars,
was ist das denn für ein "riesen" Zyklon?
Täuscht das, oder ist der eine ganze Nummer größer als die, die man sonst so z.B. bei ibäh kaufen kann?
Mit was, bzw. wie hast Du die Geschwindigkeit der Luft gemessen?

Grüße
sven

Lars
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Re: Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

Beitrag von Lars » 04.07.2017, 18:54

Ja, das ist ein großer Zyklon mit 120 bzw. 150mm Anschlußstutzen. Nennt sich "Super Dust Deputy". Bei den kleinen Zyklonen und deren kleinen Anschlüssen bekäme man die von mir gewünschte Luftmenge nur mit gigantischen Differenzdrücken durch. Aber auch der große braucht ordentlich Druckdifferenz, gemäß der Lüfterkennlinie des RD62 und der Änderung des Volumenstroms mit und ohne Zyklon schätze ich die Druckdifferenz in meinem Arbeitspunkt auf mehr als 1000 Pa. EIn Niederdruck-Radiallüfter schafft das nicht mal.

Zur Geschwindigkeitsmessung der Luft habe ich einen Handwindmesser verwendet: https://de.trotec.com/produkte/messgera ... nemometer/
Das wird in den technischen Daten zwar nur "bis 30 m/s" angegeben (108 km/h), aber es zeigt auch mehr ohne zu meckern an. Ein Abgleich bei Windstille mittels GPS auf dem Fahrrad und aus dem Auto heraus zeigt, daß die angezeigten Werte halbwegs mit den GPS-Werten übereinstimmen (halbwegs reicht, da man ja auch nicht die Umströmung um das Auto kennt).

Holzfred
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Re: Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

Beitrag von Holzfred » 04.07.2017, 23:07

Danke für Deine Antwort.
Ist ja echt ein ziemlich krasses Teil. Gut gemacht.
Wenn das nicht saugt, dann dann weiß ich auch nicht.

Habe eben mal nach dem Super Dust Comander gesucht.
Sorotec bietet den an.
Der original Hersteller kommt wohl aus den USA. Dort kostet der ab rund 170 $. Hier ist der mal ne ganze Ecke teurer.
Importiren lohn da wohl nicht mehr.
Welchen von denen hast Du genau?

1. https://www.oneida-air.com/inventoryD.a ... AXD002040A

2. https://www.oneida-air.com/inventoryD.a ... AXD002030A


Für mein handgekubeltes Gefräse reicht der "normale" Dust Comander bei mir auf jeden Fall noch.
Mal sehen, was das wird wenn es mit dem cnc fräsen losgeht.


Guter Tipp mit dem Anemometer.


Gutes Schaffen!

Gruß
sven

Lars
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Re: Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

Beitrag von Lars » 05.07.2017, 05:15

Es ist der hier: https://www.sorotec.de/shop/Super-Dust- ... stoff.html
Ja, ziemlich teuer, aber die Neugierde war groß auf dieses Absaugprojekt und ein Selbstbau des Zyklons wäre zwar denkbar gewesen, aber die geschwungenen Formen dieses Kunststoffspritzteils hätte ich so nicht hinbekommen, und das wäre schon ein Haufen Arbeit geworden. Der Abscheidegrad ist sehr gut (beim Test mit den Holzspänen), im weissen Filtersack habe ich keinerlei Holzspäne finden können, die lagen alle in der blauen Tonne. Einzelne Aluspäne haben es allerdings bis in den Filtersack geschafft.

Nun, ich werde die Absaugung so erst einmal die nächsten Wochen benutzen, mir aber dann wohl für meinen vorhandenen Motor eine Rohluftabsaugung dazubauen, also ohne Zyklon nach dem Schema "Absaugschuh -> Motor -> Filtersack nach oben/Spänesack nach unten". Das passt dann besser zu meiner Lüfterkennlinie.

Falls du oder jemand anderes also Interesse an dem großen Zyklon plus der blauen Tonne hat, kann er sich gerne bei mir melden, die beiden Dinge sind dann ja übrig. Derjenige braucht dann aber einen Lüfter mit etwas mehr Druckdifferenz. Vielleicht 5000 Pa oder so. Verglichen mit einem Staubsauger ist das immer noch sehr wenig, ein normaler Staubsauger hat ja so 100-200 mbar = 10.000-20.000 Pa. Aber je mehr Druck, desto lauter und desto mehr Stromverbrauch.

Holzfred
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Re: Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

Beitrag von Holzfred » 05.07.2017, 09:27

Lars hat geschrieben:
05.07.2017, 05:15
Es ist der hier: https://www.sorotec.de/shop/Super-Dust- ... stoff.html
Ja, ziemlich teuer, aber die Neugierde war groß auf dieses Absaugprojekt und ein Selbstbau des Zyklons wäre zwar denkbar gewesen, aber die geschwungenen Formen dieses Kunststoffspritzteils hätte ich so nicht hinbekommen, und das wäre schon ein Haufen Arbeit geworden.
Aus Metall könnte man so etwas nachbauen. Ein Haufen Arbeit. Ist dann auch die Frage, was besser funktioniert.

Lars hat geschrieben:
05.07.2017, 05:15
Der Abscheidegrad ist sehr gut (beim Test mit den Holzspänen), im weissen Filtersack habe ich keinerlei Holzspäne finden können, die lagen alle in der blauen Tonne. Einzelne Aluspäne haben es allerdings bis in den Filtersack geschafft.
Das hatte ich bei meiner ersten Konstruktion auch gehabt. Habe mir dann eine größere Blechtonne besorgt. Jetzt funktioniert es.
Schau mal hier: http://www.ebay.de/itm/Ultimate-Dust-De ... Sw3YJZSoSB

Vergleich mal die Dimensionen vom Zyklon im Gegensatz zum Behälter.
Hier mal ein Foto von meiner "kleinen" Konstruktion. Dimensionstechnisch ist das etwa ähnlich wie bei dem von Dust Deputy oben im Link.
Des weiteren benutzen die einen eckigen Behälter. Vielleicht halten die Ecken besser den groben "Dreck" in der Tonne. Sprich, dass sich der Dreck eben nicht die ganze Zeit im Kreis dreht.

Hier mal ein Foto von meiner Konstruktion. Die Tonne steht übrigens auch auf Rollen.
001.JPG
Lars hat geschrieben:
05.07.2017, 05:15
Falls du oder jemand anderes also Interesse an dem großen Zyklon plus der blauen Tonne hat, kann er sich gerne bei mir melden, die beiden Dinge sind dann ja übrig.
Danke für das Angebot. Bin mit meinem erst mal zufrieden.

Grüße
sven

Bearbeitung / Nachtrag: Was bei Deiner Konstruktion sofort auffällt, ist das der Durchmesser vom Zyklon in etwa den Durchmesser der Tonne hat.
Sollte der nicht viel größer sein? Siehe Vergleich oben beim Original. Meines Erachtens braucht der Wirbel Platz um sich in der
Tonne auszudehnen, damit der "Dreck" "weggeschleudert" werden kann. Deine Konstruktion scheint das selbe Problem zu
haben wie meine erste Konstruktion.

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Re: Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

Beitrag von Holzfred » 05.07.2017, 10:03

Wenn ich Dir einen kleinen Tipp geben darf...
Befestige den Motor doch hochkant. Dann hättest Du weniger Rohr, und weniger Winkel. Das müsste den Druck auch noch ein wenig erhöhen.
Außerdem hängt dann der Sack nicht quer im Werkstattraum, sondern gerade nach unten. Das spart Platz.
002.jpg

Gruß
sven

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Re: Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

Beitrag von Lars » 05.07.2017, 12:35

Interessant wäre es mal, wenn man eine durchsichtige Tonne hätte, um hineinzuschauen, was drin passiert. Ob es in der Tonne überhaupt wirbelt, oder ob es da drin doch recht ruhig ist. Wegen Durchmesser und Größe und eckig/rund und so.

Zu deiner Skizze:
Noch besser wäre es bzgl. Schlauchlänge gewesen, den Motor 180 Grad zu drehen und mit dem Ansaugflansch direkt auf den Zyklon zu setzen, dann hätte ich mir das 150er Rohr komplett gespart. Aber: Dann wäre der 30kg-Motor in Brust- bis Kopfhöhe angebracht, und wenn mir das Gestell dann umfällt, hab ich ein paar Zehen weniger. Außerdem hat das 150er Rohr kaum Anteil am gesamten Strömungswiderstand, ist also egal. Der Zyklon macht den Hauptwiderstand aus.

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Re: Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

Beitrag von Holzfred » 05.07.2017, 14:33

Das mit dem umkippen und Zehen ist ein Argument. :wf


Also wenn ich so in die Tonne reinschaue, dann sieht es so aus, als ob da drinnen etwas herumwirbelt. Das kann besonders gut daran sehen, dass sich der Dreck am Rand absammelt.

Vielleicht könnte man ein Loch in den Deckel bohren, und diesen später mit Schraube, Mutter und nen Stück Gummi wieder verschließen.
Einfach mit einer Endoskopkamera das treiben in der Tonne beobachten und vielleicht auf Video aufnehmen. Endoskopkameras haben im Normal Fall ja auch eine Beleuchtung vorne an der Linse dran.


Gruß
sven

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Re: Detailplanung Eigenbaufräse, lang + schmal

Beitrag von sswjs » 05.07.2017, 21:00

Moin,

ich wollt mir auch einen Abscheider selber bauen, bis ein Bekannter mit dem hier ankam:

https://www.banggood.com/de/High-Effici ... mds=search

Dannach hab ich's gelassen. 14 Tage musste ich zwar warten, aber nun steht das Teil unter meiner Fräse.


sswjs, aka Jens
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