seit geraumer Zeit bin ich einfach so hier im Forum unterwegs, da wirds langsam Zeit für eine kleine Vorstellung meinerseits - im Idealfall wird ein ganzer Baubericht draus.
===Eckdaten===
Projektname
- ER (einfach, weil es schon zu viele Fräsen mit weiblichen Namen gibt)
- Fräse mit 3 orthogonalen Achsen, verfahrendes Portal
- 34er Schrittmotoren (erstmal preisgünstig starten)
- X: 650mm
- Y: 1350mm
- Z: 200mm
Angepeilte Genauigkeit
- X,Y,Z: +-0.1mm (gleich alle 3 Feenwünsche auf einmal rausgehauen)
- Holz
- Kunststoff
- Nichteisenmetalle
- Die Fräse fräst
- Mindermengenschmierung
- Fräserlängensensor
- Frässpindel >2KW, Flüssigkeitskühlung
- Absaugung/Druckluftbürsten
- Vakuumaufspannung
- Bauteileinmessung
- Stabiler Unterbau
- Bedienpanel/Fernbedienung
- 4.Achse
- 5.Achse
- Laser auf zweiter Z-Achse
- Scanner oder sonstnochwas Nützliches auf dritter Z-Achse
===MOTIVATION===
2015 wurde der Wunsch, eine CNC-Fräse zu besitzen, um beim Hobby RC-Modellbau nich alles von Hand schnitzen zu müssen, so konkret, dass ich (so alter Ing., dass ein Dipl. davor Platz hat) endlich mal das Selberbauen in Betracht zog. Es folgte eine ausgedehnte Marktrecherche bei der zwei Dinge klar wurden: Portalfräsen sind der günstigste Ansatz, aber gute kosten zuviel bzw. erschwingliche sind nisch dat Jelbe vom Äi.
Das Ideal einer selbstgebauten CNC-Portalfräse wurde also mal flott in excel überschlagen und war - Ernüchterung - mit mehr als 10000EUR immer noch zu teuer für ein pures Werkzeug. Auch mit einer technischen Dual-Use-Lösung mit Tischtennis-Funktion konnte ich mir das Ding nicht schönrechnen.
Ausserdem gabs bei diesem Projekt, wie bei all den bisher von mir beruflich konstruierten Maschinen, dieselbe Schwäche:
Ich mach immer nur Planung, Konstruktion, mech. Zusammenbau, Kalibrierung, Programmierung und Auswertung. Fertigung macht die Werkstatt und manchmal mach ich da einfach mit, aber alles, was auch nur entfernt mit Strom zu tun hat, machen immer irgendwelche anderen, die das mal irgendwo gelernt haben sollen. Diese offensichtliche Schwäche nagt natürlich am eingebildeten Anspruch eines Universalgenies, also gingen diese Vorabpläne erstmal wieder in die Schublade.
Dann kam 2020 mit Corona - auf einmal ist jeder Staatsdiener im Innenministerium (Home Office). Interessanterweise arbeiten nun auch alle wie die Beamten. Die Chat-Dichte schnellt gegen unendlich, die Effektivität gegen null. Während man früher im Jacket andere in Meetings, Brainstorms, FMEAs und Präsentationen mit harten Fakten von seinen Ideen zu überzeugen versuchte, sitzt man im Sommer 2020 mit WLAN im Garten mit kurzer Hose am Bein, Sonnenschirm überm Kopf, Maus in der rechten Hand, kühles Getränk in der linken, die Tastatur verwaist dazwischen (Indikativ-Präsens oder Partizip-Perfekt - wer weiss das schon).
Die meiste Zeit erhält und verschickt man links zu allen möglichen unterhaltsamen Dingen - vorzugsweise Videos, weil die schneller zu konsumieren sind als Webinare oder gar Paper. Das beginnt mit Musik, die man neben dem Arbeiten hören kann und endet bei Sachen, die ganz klar nicht zur Arbeit gehören. Und auf einmal merkt man an den Videovorschlägen: Da gibts noch jemanden, der sich hobbymässig für CNC ineressiert. Man ist ausserdem komplementär veranlagt bzw. fortgebildet. Die Entscheidung liegt auf der Hand:
Da der andere jeweils das kann, was man selber erst noch umständlich lernen müsste, kann man auch sofort zusammen loslegen.