Nachdem ich vor einigen Wochen schon einmal über mein Vorhaben geteasert habe, in die Welt der CNCs einzusteigen, habe ich es nun nach einem Jahr Überzeugungsarbeit geschafft, meine Eltern von dem Sinn (gibt es den eigtl?^^) der eigenen Fräse zu überzeugen.
Karl und Reinhard hatten mir ja schon mal nahegelegt mir eine (Low Budget) Karla anzuschaffen. Im Zuge der allein für die Führungen nötigen Messmittel habe ich mich dazu entschlossen, allerdings vorerst einmal etwas kleiner anzufangen.
Ich dachte mir, dass ich hier nun kurz und knackig meine Ideen, Vorhaben und Zielsetzungen für Kritik offenlege
Ziel:
-Lernen. Wenn mir das gefällt, glaube ich, dass ich eh früher oder später eine neue Maschine bauen werde. Deswegen muss die erste mMn auch noch keine DMG Mori sein, sondern kann ruhig, wie die Threadtitel schon sagt, eine Weichkäsefräse werden.
-Holz, ich habe uU eine Möglichkeit nächstes Jahr für unsere Schülerfirma ein paar Teile zu machen, mit denen ich gut Upgrades finanzieren könnte. Was wäre besser als ein Hobby, das sich zu teilen selbst finanziert? (Das ist eher ein Spaß^^)
-Eine Aufspannfläche, bei der man sich nicht die Finger bricht
-Frontplatten, Teile für den 3D Drucker
-irgendwann auch mal in Alu rumkratzen. @RobertD hat ja vor einigen Tagen schonmal gezeigt, dass man das auch durchaus ohne Linearschienen schaffen kann.
-->ungefähr die Leistungen von z.B. einer Shapeoko 3 übertreffen
Begrenzende Faktoren:
-Ich mich vorerst für ein CNC-Kit eines fernöstlichen Händlers mit EU-Lager ( https://bit.ly/2S7LndD ) entschieden. Kurz:
16mm unterstützte Rundführungen SBS16 + 1605er KUS. Die gibts in 500mm und 300mm Länge. Das diktiert also auch die Größe der Maschine
-Die Maschine wird vermutlich im Haus stehen. Dafür wurde mir in einem Nachbarforum schon zu Mineralwolle für die Schalldämmung geraten, womit man das ganze wohl schaffen kann. Durch den Standort muss natürlich auch für ein komplett abgeschlossenes Gehäuse der Späne wegen gesorgt werden. Die Belüftung bereitet mir da noch etwas Bauchschmerzen, auch wenn ich nicht der erste wäre, der so etwas ausprobiert.
Dimensionierung:
Ich übernehme hier ein wenig das Muster und die "Karla-Werte" von lakeroe aus seinem lehrreichen Thread (viewtopic.php?f=8&t=502&hilit=berna)
Durchbiegung Längsträger:
60x60L, 460mm 200N
--> 1.5/100 --> mMn ausreichend, vor allem, weil das Portal keine 20kg wiegen wird. Außerdem kommen noch 3 30x60er als Querstreben hinzu.
Karla: 2.3/100
Durchbiegung Portalbalken:
120x60L, 510mm 100N
--> 0.6/100 --> mehr als ausreichend. Ich nutze nur den dickeren Portalbalken, um die Schienen leichter montieren zu können.
Karla: 1.5/100
Durchbiegung Portalbalken:
Breite: 150mm, Länge: 130mm, 18mm Multiplex, 100NGerechnet wird die Durchbiegung zwischen den Einspannpunkten (unten oberste Schraube des Linearwagens und oben die unterste Schraube des Portalbalkens), Ergebnis dann durch 2 (wir haben ja 2 Wangen).
--> 4/100
Karla: 3.1/100
Stützweite Y-Achse:
Kraftarm/Lastarm
150/~130? Verhältnis: 1.16/1
Dadurch resultiert eine recht kleine Durchlasshöhe von 90mm ohne Aufspannplatte, aber ich hoffe, dass ich so eine halbwegs stabile Maschine hinbekommen. Nach reinem Augenmaß wirkten die Stützweiten auf Karls Hartkäsefräse tendentiell eher sogar kleiner.
Stützweite X-Achse:
Ebenfalls ~130mm, dh. die beiden Alugehäuse der Führungen sind von Kante zu Kante etwa 150mm.
Stützweite Z-Achse:
~150mm
Ich habe mich außerdem für eine im Forum untypische Z-Konstruktion entschieden, weil ich mir so bessere Stabilität beim Plattenfräsen erhoffen. Weiterhin ist der "freitragende" Bereich des Z-Schlittens nur 40mm lang, das fällt laut Durchbiegungsrechner kaum ins Gewicht.
Ich habe die Vergleiche zur Karla nicht gezogen, weil ich glaube eine bessere Maschine zu bauen (da werden die Führungen schon nicht mitspielen) sondern nur, um einen Vergleichswert zum Einschätzen zu haben.
"Hübsche" CAD Bilder:
Hier ein Link zur F360-Datei: https://a360.co/2QZYKMP
So, ich hoffe, dass ich niemanden hier mit diesem recht unübersichtlichen Monolog nerve.
Jetzt darf gerne zerissen werden
Schönen Abend noch,
Jannis