Moin Reinhard,
django013 hat geschrieben: ↑17.01.2018, 12:55
[*]
1. Lagerspiel: gehen wir von identischem Lagerspiel aus, so zeigt sich, dass die X-Anordnung größere Auswirkungen nach außen hat, als die O-Anordnung. Man könnte also sagen, dass die O-Anordnung steifer ist.
Jupp!
[*]2. Kräfteverhältnis: Für mich bedeutet Steifigkeit, die Fähigkeit einer Konstruktion einer äußeren Kraft zu widerstehen, ohne inneren Schaden zu nehmen.
Nö! Da bist Du auf dem Holzweg. Steifigkeit ist erstmal (das Gegenteil von) Nachgiebigkeit innerhalb der Betriebsparameter. Die Grenzparameter C
dyn und C
0 bezeichnen die "verträgliche" Dauerlast (Verschleiß) und die Grenzlast (Beschädigung).
Um dieses Beispiel auf beide Anordnungen zu übertragen, gilt es zuerst einen Schwellwert (eine Kraft) festzulegen. Ich würde dafür den Übergang von elastischer zu plastischer Verformung (der Schiene) ansetzen.
Dem widerspreche ich! Wenn wir über plastische Verformung (C
0 überschritten) reden, sind wir nicht mehr bei der Steifigkeit. Mal grob vereinfacht für ein Maschinenteil: Die Steifigkeit resultiert aus Konstruktion und E-modul, aber nicht aus Zugfestigkeit, Bruchdehnung, Streckgrenze usw. - wenn man mit diesen Parametern kollidiert, hat man falsch geplant
Der Wert ist in beiden Fällen gleich, sein Betrag ist somit unerheblich. Die Kraft ist eine innere Kraft, die zwischen Schiene und Kugel entsteht.
Wenn ich herausfinden will, wie groß die externe Kraft ist, der die Schiene widerstehen kann, so zeigt sich, dass bei der X-Anordnung die externe Kraft um 16,6% größer ist, als bei der O-Anordnung (weil der Rotationshebel der X-Anordnung um 1/6 länger ist).
Hieraus lässt sich folgern, dass die X-Anordnung steifer ist, weil sie einer größeren Kraft widerstehen kann.
Mal von den falschen Annahmen bei der Herleitung (C0) abgesehen, kollidiert Deine Aussage mit der Realität.
Langer 25er Wagen von CPC und Hiwin - beide aus Taiwan, beide auf einem relativ hohen qualitaiven Niveau und ähnlichem Preisniveau; Hiwin viel länger am Markt mit einer größeren Produktpalette. Das Beispiel mit dem langen 25er nur deshalb, weil ich den einsetze - kann man auch auf die anderen übertragen.
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Hiwin HGH25CA(X) vs. CPC HRC25ML(O)
Cdyn:32,75 - 38,68 kN
C0: 49,44 - 57,70 kN
Mr0: 560 - 735 Nm
My0: 570 - 710 Nm
Mp0: 570 - 710 Nm
Der CPC ist also bspw. gegen Verdrehung um >30% belastbarer.
Die Torsion tritt z.B. dann auf, wenn man bei einer Achse nur eine Linearschiene verbauen würde. Das würde ich persönlich als Konstruktionsfehler einstufen.
Nun - dann bin ich ja in bester Gesellschaft der Fehlerkonstrukteure: Mixware, Karla, Sorotec, BZT.
Mal abgesehen von den nicht-CNC-Anwendungen, wo auch häufig Einschienensysteme zum Einsatz kommen. Kurz: Das hat mit "Konstruktionsfehlern" rein gar nix zu tun, sondern mit der richtigen Bewertung der Betriebs- und Grenzparameter. Natürlich auch mit der Steifigkeit und da haben solche Konstruktionen halt ihre Grenzen. Das ist aber durchaus nix Neues, dass
eine Konstruktion nicht universell vom Spielzeug bis zum Schwermaschinenbau tauglich ist.
Bei korrekter Konstruktion der Fräse sind die negativen Auswirkungen der O-Anordnung die, dass die Anordnung viel empfindlicher auf Fluchtfehler reagiert. Wer also Schienen in C0 und O-Anordnung verbauen will, sollte auch die Messmittel haben, um die max. erlaubten Fehler (techn. Daten des Schienenherstellers) unterschreiten zu können.
Widerspricht sich irgendwie: "Korrekter Konstruktion" und "Fluchtfehler". Kurz: Wer mit nicht überfrästen Aluprofilen eine Maschine zusammenzimmert, ist mit X besser dran. O braucht Präzision und bedankt sich dafür mit Präzision, höherer Belastbarkeit und höherer Laufleistung. Falsch justierte O-Systeme reagieren übrigens mit Spiel auf die Fehler und zwar mehr als X...
Zu "made in germany":
Ich geh nochmal auf das "made in germany" ein. Ich habe davon in reportagen auf arte gehört. Für mich hat arte jetzt eine höhere Glaubwürdigkeit, als z.B. wikipedia - deshalb ist es mir auch relativ egal, was dort steht.
Da bin ich bzgl. Wikipedia einer Meinung mit Dir; allerdings hat "Arte" bei mir auch keine höhere Glaubwürdigkeit - sprich: Die sind für mich (aus guten Gründen) beide nicht Glaubwürdig. Es geht aber gar nicht um "Glauben", sondern um "Wissen". Da gibt es zw. Arte und Wikipedia durchaus einen Unterschied: Im Fernsehen kann man erzählen, was man will; Wikipedia muss zumindest Quellen nachweisen und wenn die noch so "windig" sind. Und so ergibt das wieder einen Sinn: Wenn Wikipedia nicht gegen Deutschland und Deutsche hetzt, haben sie keine Quelle gefunden. Deshalb Wikipedia als "Referenz"!
In dem Bericht auf arte wurde erzählt, dass der deutsche Kaiser ausgewählte Ingenieure mit der Industriespionage beauftragt hat. Deshalb ist es für mich kein Einzelfall, sondern deutsche Politik.
Hast Du schonmal drüber nachgedacht, WER hier die Medienhoheit hat und mit Vorliebe gegen Deutschland (konkret das dt. Reich) hetzt, die abertausenden geklauten Patente und Ingenieure aber wohlweislich "nicht erwähnt"? Also wem das nützt? Was machen eigentlich die ganzen fremden Geheimdienste hier, die ganz selbstverständlich "nebenbei" Industriespionage betreiben? Haben "wir" auch sowas im Rest der Welt? Wer ist überhaupt "wir"? Ich würde Dir dringend echtes Quellenstudium empfehlen - da gehen Dir nicht etwa Seifensieder, sondern ganze Supernovas auf. Keine Ahnung, was Daimler da treibt - ist mir auch Wurscht; aber Technologie wurde in den letzten 150 Jahren deutlich mehr aus Deutschland rausgetragen als rein - fortgesetzt bis heute....
Wilhelm II hat aus dem Exil ein paar Sachen dazu geschrieben:
Ereignisse und Gestalten aus den Jahren 1878-1918 und daraus geht klar hervor, dass Deutschland seine Ziele nur im Frieden hätte verwirklichen können, während seine Gegner dies nur durch Krieg konnten …“
3 Weltkriege "für"/gegen Deutschland waren schon Ende des 19 Jh. geplant incl. der Ausplünderung bis zur kompletten Vernichtung und das aus dem einfachen Grund, dass Deutschland zu mächtig wurde aufgrund der Einigung unter Wilhelm II/Otto von Bismarck, dem Fleiß und der Kreativität deutscher Arbeiter und Ingenieure und der 1871er Verfassung, die nebenbei bemerkt, ganz was Besonderes ist und m.W. bis heute nicht ausser Kraft gesetzt wurde...
Gruss
Karl