schneller drucken

Geräte, Steuerungen, Slicer, Hotends etc.
Antworten
django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

schneller drucken

Beitrag von django013 » 30.11.2017, 06:18

Moin moin,

gerade entdeckt: MIT entwickelt 10x schnelleren FFF-Drucker.
Für mich erstmal die Erkenntnis: da geht ja doch noch was :D
Wie oft habbich schon gelesen: schneller drucken? vergiss es.
... und jetzt das :lol:
Weiß nicht, wie es Euch ergeht, aber das macht doch Lust auf eigene Experimente :)

Gruß Reinhard

DerMikeSchmidt
Beiträge: 5
Registriert: 14.11.2018, 08:53

Re: schneller drucken

Beitrag von DerMikeSchmidt » 14.11.2018, 08:59

Am liebsten sehe ich mir so etwas direkt auf Messen an. Da sieht man, ob es wirklich hält, was es verspricht und kann direkt bei den Herstellern einiges nachfragen.

Michael B.
Beiträge: 172
Registriert: 14.01.2018, 09:29

Re: schneller drucken

Beitrag von Michael B. » 10.12.2018, 21:15

Hi,
ich schalte mich mal dazu weil ich das gleiche Problem hatte.

Schneller drucken ist so ein Thema für Sich, was bei mir rauskam mit meinen Versuchen ist folgendes:

Was ist Geschwindigkeit? => Menge pro Zeit ( Ich habs mal als Volumen pro Stunde definiert weils praktikabel ist) cm³/h

Was macht ein normaler Drucker für eine Geschwindigkeit?
Mit einer 0,4mm Düse und einem MK8/10 Extruder sind normalerweise ca 80mm/s bei 0,2mm Layerhöhe drin

Geschwindigkeit Berechnen = 0,4mm * 0,2mm * 80mm/s*3600s/h = 23040mm³/h oder 23cm³/h

Klingt nach viel oder? In PLA sind das ca 25,3g/h (theoretisch)

Mit einem E3D Volcano Hotend und 1,2mm Düse und einem Bondtech BMG schaffe ich aktuell folgendes:

Geschwindigkeit Berechnen = 1,2mm * 0,2mm * 150mm/s*3600s/h = 129600mm³/h oder 129,6cm³/h

Entspricht in PLA 142,5g/h (theoretisch)

Bei 0,75mm Layerhöhe wird dann natürlich noch mehr:

Geschwindigkeit Berechnen = 1,2mm * 0,75mm * 150mm/s*3600s/h = 486000mm³/h oder 486cm³/h

Entspricht in PLA 534,6g/h (theoretisch)

Jetzt kommen wir zur Praxis:
In der Realität muss ich im Außenperimeter mit 30mm/s fahren sonst wird das nicht schön. Im inneren Wandperimeter bin ich mit 40mm/s unterwegs. Also weit weg von 150mm/s.
Das macht leider auch den Großteil der Fahrten beim 3D Druck aus. Daher bewege ich mich in der Regel zwischen 60 und 100g/h mehr wirds dann real doch nicht. Und das auch nur bei Strukturteilen die nicht so schön sein müssen. Ansonst bin ich genauso langsam wie vorher.

Also was kann ich tun um schneller zu sein?
1. Maximieren der Geschwindigkeiten bis unschöne Effekte auftreten (Ghosting / Vibrationen / Ungenauer Wanddruck / etc)
2. Wählen des Düsendurchmessers entsprechend der Aufgabe (Bei Kleinteilen hat sich 0,6mm als gut bewährt bei Strukturteilen eher 1,0mm)
3. Upgraden meines Druckers mit einem Volcano (Ohne wird es max. 0,6mm bleiben, bei mehr schmilzt das Filament nicht mehr ausreichend)
4. Mehr Druck im Hotend / Extruder aufbringen

Alles was nun darüber kommt, endet im Bereich der Steifigkeit und Schwingmodi des Druckers selbst. Aber das ist dann die Hohe Kunst des Druckerbaus. (Oder einfach nur Masse am richtigen Platz!!! So wie bei der Fräse) Aber das hat bisher noch fast kein Hersteller verstanden.

Gruß Michael

PS: Nach meinen Versuchen usw. muss ich sagen Josef Prusa hat hier wirklich Sachverstand bewiesen und alles
was dafür nötig ist in seinen I3 gepackt. Ihm traue ich auch wirklich zu 300mm/s zu schaffen ohne größere Probleme zu schaffen.
Alle anderen haben vermutlich ab einer gewissen Geschwindigkeit deutliche Probleme.

Achja den schnellsten kommerziellen FFF Drucker ist der Bigrep Edge (AC Servos für hohe Beschleunigungen und Masse am richtigen Fleck)
Der schafft 1000mm/s konstant mit ordentlicher Qualität.

django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

Re: schneller drucken

Beitrag von django013 » 11.12.2018, 05:02

Moin Michael,

das sind doch eher theoretische Überlegungen.
Schau Dir mal die Vergleichstests der Dauerdruckplatten von Skimmy an.
Er druckt mit 200mm/s schon ab der ersten Schicht und auch die äußerste Lage. Nicht mit einem Volcano, sondern seinem Eigenbau-Hotend. Wenn ich es recht in Erinnerung habe, läuft das Ganze auf seinem Dice mit 0.4er Düse.

Was also willst Du uns mit Deinen Ausführungen mitteilen?

Volumen pro Zeiteinheit interessiert doch kein Schwein :)

Es geht darum, bei gleicher Düse (wie z.B. eben die 0.4er) die Geschwindigkeit für alle Bereiche zu erhöhen und dabei noch saubere Druckergebnisse zu erhalten.
Achja den schnellsten kommerziellen FFF Drucker ist der Bigrep Edge (AC Servos für hohe Beschleunigungen und Masse am richtigen Fleck)
Der schafft 1000mm/s konstant mit ordentlicher Qualität.
Wie kommst Du zu der Aussage?
Es gibt nichtmal Propaganda Material auf der Herstellerseite.
Der Hersteller redet von max. 1000mm/s, also wird das mit Sicherheit nicht konstant mit ordentlicher Qualität sein.

Dein Beitrag ist mir zuviel Propaganda und Pseudoberechnungen und zu wenig eigene Erfahrungen.

Gruß Reinhard

Michael B.
Beiträge: 172
Registriert: 14.01.2018, 09:29

Re: schneller drucken

Beitrag von Michael B. » 11.12.2018, 22:19

Hallo Reinhard,
tut mir leid wenn der Beitrag zu viel "Propaganda" ist.

Wie oben schon geschrieben: Das ist meine Sicht der Dinge.

Und zur Definition von Geschwindigkeit: DAS ist meine Definition.

Wie das andere sehen weiß ich nicht.

Gruß Michael

Rattlehead
Beiträge: 70
Registriert: 22.05.2018, 16:43

Re: schneller drucken

Beitrag von Rattlehead » 11.12.2018, 22:59

Ich glaube da muss man halt zwischen zwei verschiedenen Auffassungen von Geschwindigkeiten sprechen. Die einen drucken halt lieber mit nem normalen E3D, weil da die Extrusion "direkter" als beim Volcano ist. Die drucken dann halt bei 150mm/s und 0.1er Layer und freuen sich dann darüber, dass sie bei gleicher Druckzeit wie andere bessere Schichtauflösungen als der "Ottonormaldrucker" schaffen.
Die anderen (da zähle ich mich auch zu) nehmen sich halt ein Volcano o.ä. und freuen sich über hohen Materialoutput (.3 bei 150mm/s), weil sie so die selben Teile bei kürzerer Druckzeit als "Ottonormaldrucker" schaffen.

Mir pesönlich ist es halt recht egal, ob die Teile jetzt ne gröbere Schichtaufläsung haben, solange die Dimensionen und die Stabilität stimmen. Ich bin auf meinem Drucker mit nem normalen Hotend einfach nicht glücklich geworden, weil mich irgendwann das Extrusionsvolumen zurückgehalten hat. (Außerdem kann ich dank Volcano PLA bei 165° drucken :am )

Grüße,
Jannis

Michael B.
Beiträge: 172
Registriert: 14.01.2018, 09:29

Re: schneller drucken

Beitrag von Michael B. » 12.12.2018, 00:42

Hi Jannis,
so gehts mir genauso.
Die meisten Teile bei mir gehen an meine Maschine oder sind Ersatzteile für diverse Sachen.

Daher kommts auf 0,2 oder 0,5mm echt nicht an. Auf die Stabilität allerdings deutlich mehr und da seh ich die größeren Layerhöhen von Vorteil.
Bei 0,25mm werd ich sogar annähernd Dicht :-D

Gruß Michael

django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

Re: schneller drucken

Beitrag von django013 » 12.12.2018, 05:27

Moin moin,

naja - Geschwindigkeit auf Kosten der Präzision ist für mich wertlos. Präzision steht für mich an erster Stelle und ja, mir ist die Genauigkeit auf 1/10 wichtig.
Habe inzwischen etliche Passungen für Kugel- und Gleitlager gedruckt. Wenn das nicht passt, dann geht entweder das Lager nicht rein, oder es kann im Lagersitz Samba tanzen. Beides gefällt mir nicht.
Klar ist mir bekannt, dass Plastik einen großen Temperaturkoeffizienten hat.
Trotzdem - wenn ich mir ne angetriebene Mutter für KGS drucke, dann will ich damit ja nicht das Spiel verschlimmbessern ;)

Ferner habe ich inzwischen eine Vielzahl an Zahnriemenräder, Riemenspanner und Umlenkrollen für HTD-3M gedruckt. Die waren mit 0.4er Düse schon grenzwertig und so kann ich mir nicht vorstellen, dass die mit 1.2er Düse brauchbar wären.

So hat eben jeder seine Sicht der Dinge :D

Gruß Reinhard

Empusas
Beiträge: 75
Registriert: 30.08.2018, 14:33

Re: schneller drucken

Beitrag von Empusas » 12.12.2018, 11:52

Michael B. hat geschrieben:
10.12.2018, 21:15

PS: Nach meinen Versuchen usw. muss ich sagen Josef Prusa hat hier wirklich Sachverstand bewiesen und alles
was dafür nötig ist in seinen I3 gepackt. Ihm traue ich auch wirklich zu 300mm/s zu schaffen ohne größere Probleme zu schaffen.
Alle anderen haben vermutlich ab einer gewissen Geschwindigkeit deutliche Probleme.
Also Michael, ich muss deinen Ausführungen im großen und ganzen zu stimmen. Das hat schon Hand und Fuss was du schreibst.
Meiner Erfahrung nach wird wenn überhaupt mit den Standard Einstellungen immer nur der Infill mit max Geschwindigkeit gedruckt.
Da zeigen sich dann z.B. schnell Löcher bzw. Ausreisser im Infill, beim "schnellen" Drucken. Alle anderen "Features" werden mit den Standard Einstellungen im Slicer of nur mit 50% oder weniger gedruckt. Natürlich kann man seine anderen Einstellungen im Slicer auch noch "optimieren", das führt dann aber ganz schnell auch zu ganz anderen Fehlern wie Echoing, Ghosting usw..
Von mangelnder Layerhaftung und das die Drucke einfach scheisse aussehen mal ganz abgesehen.
Abgesehen davon machen die aktuellen Firmware fast alle noch Berechnungen in der Firmware wie z.B. Linear advance, welches beim schnellen Drucken wichtig ist. Und die meisten wissen nichtmal was sie mit dem K Faktor anfangen sollen.
Dann kommt es noch auf das Model an was man druckt(z.B. Verhältnis von Perimeter zu Infill) und eben auch auf das Filament.
Das Thema ist also sehr komplex.

Was Josef Prusa angeht, die 200mm/s beim MK3 sind schon Marketing und nicht Real. Das sind ja auch schon das doppelte von dem was offiziell für den MK2s angegeben werden. Auch wenn dies als max Geschwindigkeit in den Prusa Print Profiles für den MK3 steht, so muss man das eben mit den auch von dir genannten Punkten in Relation setzen und kommt dann eher auf eine reelle Geschwindigkeit von 100mm/s. Was aber im vergleich zu den meisten anderen Druckern eben doch wieder schnell ist.
Schönen Gruß
Sascha

Michael B.
Beiträge: 172
Registriert: 14.01.2018, 09:29

Re: schneller drucken

Beitrag von Michael B. » 12.12.2018, 19:30

Hi,
Reinhard, also Lagersitze würde ich wenn dann sowieso nicht in Kunststoff drucken weil wie du bereits gesagt hast, zu große Thermische Veränderungen durchmachen müssen.

Meine Drucke sind in der Regel zwischen 1-2/10 Toleranz. Für ein HTD3 würde ich auch wieder runter auf 0,4mm gehen. Macht ja anderst überhaupt keinen Sinn sowas zu drucken. Wie ich oben schon geschrieben habe, Wahl der Düse in Abhängigkeit des Modells.

Mann nimmt ja auch keinen 10kg Hammer für einen Nagel in die Wand zu hauen, an den ein Bild soll. Das ist hier das selbe.

@Empusas:
Jaein, nachdem ich gestern noch mit dem Gedanken gespielt habe mir vielleicht einen Prusa zu klonen, sag ich heute definitiv nein. Ich hab mir die Gardinenstangenkonstruktion angesehen, das reicht mir schon wieder. An sich in dem kleinen Format kann das gut funktionieren, aber wenn man etwas größer bauen will wie ich, dann kommt es gleich zum Druchhängen und das Thema hat sich.

Gruß Michael

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste