Moin moin,
die schlechteste Nachricht gleich vorne wech:
Das Filament von m4p viel durch in der 2. Runde durch technisches KO
Abgesehen von anderen Beanstandungen wunderte ich mich, dass mir das Druckteil schon bei 50° Bett-Temperatur von alleine entgegen kam. Mir schwante Böses für den Stresstest und das trat dann auch ein.
Die Haftung des m4p-Materials ist so miserabel, dass das Teil während des Druckes losreist und dann mit der Düse spazieren fährt. Das geht natürlich garnicht!
Mal sehen, ob mir noch was zur Haftung einfällt, ansonsten war das leider ein Griff ins Klo
Jetzt zu dem, was ich eigentlich™ berichten wollte:
Nachdem das rote Viel a ment von schmelzbar so völliges Neuland für mich war, habe ich weitere Tests ersonnen, um das Verhalten des Materials halbwegs zu verstehen, bzw. einschätzen zu können. Die Testobjekte aus dem Thingiland waren nicht wirklich hilfreich, um die "richtige" Drucktemperatur herausfinden zu können.
Wie so oft, kam mir Kollege Zufall zur Hilfe. Als ich ein Zahnrad druckte, merkte ich, wie schlecht die unterste Wand gedruckt wurde. Also habe ich die GCode-Datei zweckentfremdet und als Test verwendet. Die gleiche Datei für alle Tests, nur jeweils die Hotend-Temperatur abgeändert (ich wollte einfach sicher sein, dass alle den gleichen Bewegungsablauf haben).
Da das Rot von schmelzbar noch eingefädelt war, habe ich damit begonnen:
- schmelz.bar Rot bei 210°
Von der Theorie her sagte ich mir, wenn die Druckparameter stimmen, sollte spätestens nach 2 Lagen eine dichte Fläche entstehen. Deshalb habe ich jeweils 3 Lagen ausgedruckt (die erste Lage war fast bei jedem Druck völlig anders).
Ach ja - ich habe keine Ahnung, ob die angezeigte Temperatur auch real stimmt. Habe noch kein Thermometer für den Temperaturbereich. Müsste ich nachreichen. So kann ich nur von Solltemperatur reden.
... any way ...
Man sieht recht deutlich die Pigmentklumpen zwischen denen es fast transparente Plastefäden gibt.
Bei 225° wird die Situation etwas besser, aber es gibt immer noch heftige Lücken.
- schmelz.bar Rot bei 225°
Also noch 235° ausprobiert. Jetzt ist die Fläche dicht. Trotzdem sieht man die unregelmäßige Fördermenge. Glücklicherweise wird das von der heißen Düse platt gebügelt, sodass eine rel. glatte Oberfläche entsteht.
- schmelz.bar Rot bei 235°
Beim Druck des Zahnrades fiel mir auf, dass bei dem Filament blasenähnliche Strukturen rechtwinklig zur Bewegungsrichtung auftreten. Erst dachte ich an Luftblasen, erkannte dann aber, dass es ungleichmäßige Fördermengen sind. Das konnte ich noch nicht wieder reproduzieren. Bild muss ich nachreichen, wenn es wieder auftritt.
Die ungleichmäßige Fördermenge ist mir seinerzeit beim roten Filament von Reichelt nicht aufgefallen.
Vielleicht ist ja rot besonders schwierig?
Deshalb habe ich als nächstes das (Feuer-)Rot von dasFilament dran genommen.
- Feuerrot von dasFilament bei 210°
Das Ergebnis bei 210° könnte man mit dem von schmelzbar bei 225° vergleichen.
- Feuerrot von dasFilament bei 220°
Bei 220° gibt es nur noch wenige Fehlstellen
- Feuerrot von dasFilament bei 235°
und der Druck bei 235° ist perfekt. Schon die erste Lage war perfekt.
Ich habe aus Versehen sogar zu früh abgebrochen, sodass eigentlich nur 2 Lagen gedruckt wurden.
Ich finde, die einzelnen Bahnen sehen auch viel gleichmäßiger aus, als bei schmelzbar, also sehr erfreulich!
Als nächstes habe ich Schwarz ausprobiert. Zuerst von dasFilament bei 215°
Übrigens wurden alle Aufnahmen mit Streiflichtspot aufgenommen, um die Fehler stärker sichtbar zu machen.
Schwarz scheint bei niedrigeren Temperaturen zu funktionieren, deshalb auch nur eine Schicht gedruckt.
- eine Lage Schwarz von dasFilament bei 215°
Hier fällt auf, dass die einzelnen Bahnen seitlich nicht aneinander haften, sondern sich nach oben wölben. So wird kwasi jede Bahn zu einem U-Profil. Das hört man dann beim Druck der zweiten Lage. Hört sich an, als ob man einen Leiterwagen über eine Schotterpiste zieht
Nach 3 Lagen ist die Decke zwar dicht, aber eben sieht anders aus. Man sieht deutlich die unregelmäßige Mengenverteilung ...
- 3 Lagen Schwarz von dasFilament bei 215°
Schwarz hatte ich von m4p geordert, also gleich mal mit in den Testzirkel aufgenommen:
Eine Lage bei 215°:
- eine Lage Schwarz von material4Print bei 215°
Sieht auf jeden Fall besser aus, als beim Vorgänger von dasFilament. Leider nicht ganz geschlossen.
Die Überraschung folgte, als ich das Teil vom Druckbett entfernen wollte. Bei allen anderen Drucken musste ich sogar bei Zimmertemperatur noch Gewalt in Verbindung mit einem Cutter anwenden, um das Teil zu lösen.
Nicht so hier.
Kaum sah das Testteil den Cutter, lief es mir schon schreiend entgegen
- 3 Lagen Schwarz von material4Print bei 215°
Beim 3lagentest sieht man deutlich, dass m4p nicht mithalten kann. Zu ungleichmäßig ist die Mengenverteilung.
Hier noch ein Vergleich mit m4p:
- Wicklungsvergleich schmelzbar (rot) gegen material4Print
Gegenüber der roten Spule von schmelzbar (von der ich schon reichlich gedruckt habe) sieht die Spule von m4p einfach nur schlampig gewickelt aus (ich habe die Spule noch nicht angebrochen).
Zusammen mit der miserablen Haftung kann ich m4p nicht wirklich empfehlen!
Als Gegensatz dazu ein Testdruck von einem richtig guten Filament. Meiner Ansicht nach, kann diesem Filament keines aus der Reihe das Wasser reichen.
- eine Lage Schwarz von banggood bei 215°
So sieht eine Lage in Schwarz mit dem Filament von banggood aus. Fast schon Porno
Wen nimmt es da Wunder, dass ich bei den Drucken verwöhnt bin und wenig für die Produkte aus D übrig habe
Der Umstand, dass ich die gleiche Datei für alle Testdrucke verwendet habe, beinhaltet auch, dass alle Drucke mit der gleichen Geschwindigkeit gedruckt wurden.
Gruß Reinhard