Auf dem Weg zum besseren Drucker

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django013
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Auf dem Weg zum besseren Drucker

Beitrag von django013 » 31.10.2018, 11:05

Moin moin,

ich mach mal nen Neuanfang.

Beim Anet A6 hab ich ja schon die Umlenkrollen getauscht, jetzt auch beim Ender-3.
Meine Augen lassen langsam nach, sodass ich Druckfehlern so auf die Spur komme, dass ich das Teil fotografiere und mir dann am Bildschirm das Bild anschaue.
Beltripple_Diff01.JPG
Hier sieht man schön die Unterschiede vorher zu nachher. Beim A6 hatte ich vergessen, entsprechende Bilder zu machen.

Heut ist auch der Titan-Klon eingetrudelt. Hundert Einzelteile in Plastiktüten ohne ein Wort der Anleitung ... :shock:
Wer braucht schon Bauanleitungen :D
Titan_A01.JPG
Hab's auch so hinbekommen :)
Krass fand ich, wie klein doch die Durchlassöffnungen der Pushfits sind. Da ist ja kaum ein ordentlicher Fluss möglich.
Naja - wird sich zeigen, wie gut das Teil abschneidet.
Ich habe es in die engere Wahl gezogen, weil hier Extruder und Wasserkühlung am Druckkopf sind. Das Teil baut schon kompakt, aber die Befestigungsflansche sind definitiv schon mal ne Fehlkonstruktion (Klon ist aber nicht schlechter als das Original).

Dann hatte ich mir vor einer Weile ein anderes Aqua-Hotend besorgt:
HE_Aqua02.JPG
Nach dem Öffnen hat es recht vielversprechend ausgesehen:
HE_Aqua03.JPG
Mit Extruder am Druckkopf und kompakt bauen wird das nix. Egal - ich will trotzdem wissen, wie gut es sich schlägt.

Dann werde ich noch einen Adapter für ein E3 luftgekühlt für den Ender-3 drucken und dann dürfen die 3 Kandidaten gegeneinander im Hotend-Vergleichstest antreten. Bin schon gespannt auf die Ergebnisse.

Gruß Reinhard

django013
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Re: Auf dem Weg zum besseren Drucker

Beitrag von django013 » 01.11.2018, 06:26

Moin moin,

kleine Ergänzung:
ich hatte mir den Titan für 24V bestellt. Da war eine kleine Platine dabei, die von 24V auf 12V runter regelt.
Ich war neugierig, was da für ein Chip verwendet wird, also Lupe ausgepackt und auf die richtige Spiegelung gestellt ...
Es ist ein MP1584 - der war mir noch unbekannt, also schnell das Datenblatt gesucht.
Dabei bin ich über Watterott gestolpert. Dort gibt es das Modul für 2,50 Öre

Das könnte für alle interessant sein, die den Drucker gern auf 24V heben würden, aber aufgrund der saftigen Lüfterpreisen eher davor zurück schrecken. Der Schaltregler geht bis 3A, d.h. man könnte mehrere Lüfter dran hängen.
... und weil es ein Schaltregler ist, braucht man auch keine Angst wegen abzuführender Wärme zu haben, wie sie bei einem LM311 o.ä. entstehen würde.

Also ich werde mir noch mehr so Teile besorgen. Der Controller vom A6 ist 24V tauglich, zieht aber die Lüfter auch auf 24V hoch, was schnell zum vorzeitigen Ableben der Lüfter führen würde.

Gruß Reinhard

django013
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Re: Auf dem Weg zum besseren Drucker

Beitrag von django013 » 01.11.2018, 09:57

Moin moin,

erster Test ist durch - und ich muss zugeben, dass mich das Titan aqua beeindruckt hat.
Diese Performance hätte ich dem Teil nicht zugetraut.

Testaufbau wie folgt:
Titan_A02.JPG
zusätzlich zum üblichen Aufbau habe ich einen Thermistor an die Eingangsöffnung des Filamentes gehängt.
Schließlich will ich ja wissen, wie stark die Wärmeausbreitung trotz Kühlung ist.
Den Fühler habe ich als zweiten Extruder angemeldet und das Duett zeigt mir die Temperatur an.

Dazu habe ich noch eine Stoppuhr mitlaufen lassen, um ein Gefühl für die Zeit zu bekommen.

Die Pumpe wurde von einem Labornetzteil mit unterschiedlichen Spannungen betrieben.

Zuerst habe ich das Hotend auf 300°C aufgeheizt - und zwar bei ausgeschaltener Pumpe.
Das sollte die Strahlung im ALU aufzeigen.
Nach 5min ergaben sich 38°C am Filamenteingang - Tendenz steigend.

Dann habe ich die Pumpe mit 6V eingeschaltet.
Nach 1min war die obere Temperatur auf 30°C gefallen, nach 2min waren es 28°C ...
Das war dann auch der Wert, auf den sich die Temperatur einpendelte.

Erhöhung der Pumpenspannung hat nur kurzfristig zu einer Temperatursenkung geführt. Die 28°C wurden schnell wieder erreicht.

Es zeigte sich dann, dass die Wassermenge im Kühlkreislauf zu gering für eine stabile Kühlung ist. Selbst mit eingeschleustem Wärmetauscher. Erst die aktive Kühlung des Wärmetauschers ergab auch eine stabile Temperatur am Eingang des Filamentes.
Ich habe dann noch etwas mit der Pumpenspannung herum gespielt.
5V und 6V sind zuwenig, aber bei 7V blieb die obere Temperatur auch langfristig stabil.
Langfristig heißt in dem Fall: ich habe den Test eine halbe Stunde lang durchlaufen lassen, bzw. eine halbe Stunde lang war die obere Temperatur stabil. Stabil heißt zwischen 27,5°C und 28°C pendelte die Temperatur.

Wie gesagt, das Ergebnis überrascht mich etwas.
Offensichtlich ist der Wärmetransport auch im massiven ALU ausreichend. Von der Konstruktion der Teile könnte man ableiten, dass die Kühlung des Steppermotors das vorrangige Ziel gewesen war.

Die kleinen Öffnungen in den Pushfits sind sicherlich dafür verantwortlich, dass die Kühlung mit steigender Pumpenspannung nicht mehr zunimmt.

Angenehm dabei: die Pumpe ist bei 7V fast unhörbar. Zumindest wenn man sie entkoppelt befestigt. Bei 12V wäre sie nervtötend laut auch mit Entkoppelung.
Muss mir den Spannungswandler nochmal anschauen. Vielleicht kann man den ja auf 7V bringen ...

Soweit so gut :)

Gruß Reinhard

Stud54
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Re: Auf dem Weg zum besseren Drucker

Beitrag von Stud54 » 01.11.2018, 10:45

Nur mal so....bei meinem kleinen war die Temp oberhalb des Einschnittes der Heatbrwak nie über 20 Grad. Das brauchte ich aber auch, da der Nema 8 auch Kühlung brauchte, um nicht zu sterben.

Ich hatte ne Aquastream ultra, die regelt die Temp im System alleine. War echt mega...;)

django013
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Re: Auf dem Weg zum besseren Drucker

Beitrag von django013 » 01.11.2018, 11:54

Moin Sven,

das mit Deiner Aquastream wusste ich. Schließlich hatte ich den bubblecube recht früh in meinen häufig besuchten Lesezeichen.

Was den Rest angeht: Sven, mit Dir kann ich nicht mithalten. Wenn ich nur an Deine Werkstatt und die Möglichkeiten in Deinem Bekanntenkreis denke, dann geht mir fast einer ab ;)

Ich versuch eben die Verbesserungen des kleinen Mannes herauszufinden.
Einmal um zu sehen, was mit schmalem Einsatz der Mittel möglich ist und zum anderen, um zu sehen, wie mein Bauchgefühl so abschneidet.

Vielleicht kommt ja der eine oder andere in eine ähnliche Situation und kann die Information gebrauchen ...

Gruß Reinhard

Stud54
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Re: Auf dem Weg zum besseren Drucker

Beitrag von Stud54 » 01.11.2018, 12:34

Nein, das verstehst du gerade falsch. Schau dir mal die Heatbreak genauer an. Und messe mal den Einstich. Quasi die Wandstärke an der Stelle.

Die Nachbauteile sind da nicht sehr genau gefertigt. Ich bin bis auf 0.2mm runter, das geht noch richtig gut.
0.4mm z.B. überträgt fast das doppelte der Wärmeenergie nach oben.

Gruß

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Re: Auf dem Weg zum besseren Drucker

Beitrag von django013 » 01.11.2018, 12:56

Yo Sven, ich habe Dich schon verstanden. Nur habe ich nicht die Möglichkeiten, da was dran zu ändern.
Bei mapa-refining gibt es auch so dünne Heatbreaks.
Hatte mir eines besorgt und prompt ne Kollision gefahren - damit war das Teil für die Tonne.
Als nächstes will ich mal Titan-Teile ausprobieren.

Nicht vergessen, ich bin Grobmotoriker und demensprechend müssen die Teile in meiner Umgebung auch was aushalten :D

... und Fehler passieren mir trotz aller guten Vorsätze immer wieder :shock:

Gruß Reinhard

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Re: Auf dem Weg zum besseren Drucker

Beitrag von django013 » 01.11.2018, 13:10

So, nächster Test ist durch.
Original Hotend vom Ender-3:

Hotend-Temperatur: 300°C
am Filamenteinlauf mit Lüfterdauerlauf so wie default - nach 30min: 41°C

django013
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Re: Auf dem Weg zum besseren Drucker

Beitrag von django013 » 01.11.2018, 13:49

Dito für das E3D V6

Hotend-Temperatur: 300°C
am Filamenteinlauf mit Originalmiefquirl (ätzend laut) - nach 30min: 31°C

Ich denke, dass mit einem 40er Sunon noch einiges mehr drin ist.
Aber dazu brauch ich erst einen Adapter. Wird nachgereicht.

Gruß Reinhard

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Re: Auf dem Weg zum besseren Drucker

Beitrag von django013 » 01.11.2018, 14:49

... und der Sieger kommt zum Schluss :D

Yeah, ich bin sehr zufrieden, dass ich alle meine Prognosen durch die Tests belegen kann.
Beim Cubicle war ich mir nicht sicher, wie sich die fehlende Zwangsführung der Flüssigkeit auswirkt. Scheinbar garnicht. Das Teil funktioniert so wie es ist.

Hier noch die Werte des China-Cubicle:

Hotend auf 300°C aufgeheizt.
ohne Kühlung nach 5min am Filamenteinlass: 41°C
Kühlung mit 6V eingeschaltet
nach 1min: 31°C
nach 2min: 27°C
Bei 27°C pendelte sich die Temperatur ein (nach 5min)

Anschließend habe ich schrittweise die Pumpenspannung erhöht und nach jeweils 5min abgelesen, auf welche Temperatur sich das System stabilisierte:
8V: 26,5°C
9V: 25,5°C
10V: 25,3°C
11V: 25,2°C
12V: 25,2°C

Wenn man jetzt noch bedenkt, dass das Cubicle weniger als die Hälfte des Titanen kostet ...
Gut, ist etwas schwieriger, es mit einem Extruder zu verheiraten ...

Gruß Reinhard

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