Moin moin,
letztens ist mir das passiert:
Im Gegensatz zum bekannten Heattower sind die Fugen hier nicht beabsichtigt. Es waren 1-2 Lagen nur Gekrümel und das Teil ließ sich ohne Kraftaufwand auseinander nehmen.
Ich dachte an eine fehlerhafte Charge, schließlich hatte sich das Sample völlig unproblematisch drucken lassen, aber der Verkäufer meinte (mehr oder weniger), es wäre mein Problem.
Da ich keine Ahnung habe, was ich da hätte falsch machen können, muss ich wohl einen Profi kontaktieren. Zwischen den Fugen war der Druck ja in Ordnung. Deshalb ist es mir ein Rätsel.
Bei filamentPM war es ja ähnlich - wenn von mehreren identischen Objekten des gleichen Druckes eines defekt gedruckt wird, was ist daran mein Problem?
Egal - ich werde dem nachgehen.
Wie auch immer - nachdem das Ganzmetall-Hotend zu funktionieren scheint, war es höchste Zeit, ASA auszuprobieren.
Wollte auch erst bei filamentworld kaufen, aber nach der Antwort entschied ich mich dann doch für m4p. Hatte in letzter Zeit viel gutes über die Jungs gelesen. Die scheinen bei der Qualitätsfindung mit "echten" 3D-Druckern zusammen zu arbeiten
Sonntag bestellt, Montag kam die mail, dass versendet wurde und gestern klingelte UPS
YEAH
Der braune Mann drückte mir ein Packerl mit einer 2kg Rolle in die Hand. Man, ist das ein Monstrum
Geringfügig zu groß für den Filamenthalter des A6
Rolle war von Ende letzten Jahres, die guten Kritiken von 2015 - also Risiko?
Ich habe mit den Werten aus den Kritiken einen Testdruck aufgesetzt (265°/100° 120mm/s).
"Mein" Testobjekt hat 50mm Kantenlänge, denn bei den üblichen 20er Würfeln sieht man beim Ender-3 mal sowas von garnix ...
Ich habe es dann so geformt, dass ich Infill und Support gleich mit beurteilen kann.
Über die Duett-Oberfläche ließen sich die Druckparameter während des Druckes einstellen. Schick!
Bei der Deckschicht über dem Support zeigte sich die wahre Klasse des ASA - nach 2 Lagen war die Schicht schon fast geschlossen. Der Rest diente nur noch der Stabilität.
So ähnlich verhielt sich auch das PETG-Sample von filamentworld. Ich konnte den 20er Testwürfel ohne Infill drucken und bekam ne perfekte Decke. Jetzt mit der kg-Rolle war das nimmer möglich.
Das ASA ging auch entspannter vom buildtak wieder runter.
Für die Halbkugel war die Geschwindigkeit wohl etwas zu flott. Das behalte ich im Hinterkopf, wenn mal was entsprechendes ansteht.
Nach dem der Testdruck so umproblematisch war, habe ich gleich einen Produktivdruck gestartet.
Das Heizbett hat sichtlich Mühe, auf die 100° zu kommen, während das Hotend die 270° in einem Wimpernschlag erreicht.
Druck sieht inzwischen so aus:
Farbe des ASA ist natur - nach dem Druck von weiß kaum zu unterscheiden. Hat einen kleinen Hauch Richtung Eierschale, so etwa wie 60er Jahre Weiß
Mein Druckbett ist durch die vielen PETG-Drucke inzwischen recht ramponiert. Während dem PETG die Löcher in der Buildtak-Oberfläche völlig Latte sind (es haftet überall abartig stark), ist das ASA etwas sensibler/anspruchsvoller.
Auf dem Buildtak haftet es recht gut, aber in den Lücken kommt dann doch ein Warping durch, d.h. das Brim hat sich gewellt. Wenn das Brim jedoch ausreichend breit ist (ich habe 10mm verwendet), wird das Druckteil trotzdem korrekt gedruckt.
Das Druckteil hat schräg ansteigende Wände, die nicht vom Support erfasst werden, also freitragend gedruckt werden. Bei PLA hätte es mir die Teile schon vom Druckbett gerissen oder der Druckkopf wäre an einer warpenden Ecke hängen geblieben.
Hier völlig anders. Absolt kein Warping - und das ohne Bauteil-Kühlung.
Wenn man mal von den höheren Temperaturen absieht, würde ich behaupten, dass ASA von m4p so problemlos zu drucken geht, wie alle es von PLA behaupten, aber kaum einer einhalten kann.
Ich bin ja dermaßen begeistert!
Hier sieht man, dass tatsächlich mit 150mm/s gedruckt wird:
Gruß Reinhard