Yepp, das ist die richtige Einstellung. Und um letzteres zu prüfen, will man natürlich nicht zuviel Geld in den Sand setzen.Letztendlich werde ich mir wahrscheinlich einen XY-Core bauen, will aber erstmal sehen, ob mir das Drucken überhaupt zusagt.
Einen guten CoreXY zu bauen ist sowas wie die Meisterprüfung der 3D-Druckerbauer. Da sind schon gute Druckerbauer dran gescheitert. Das Antriebsprinzip wurde ja vom MIT für schnelle Positioniersysteme entworfen. Wernn man jedoch beim 3D-Druck in höhere Geschwindigkeitsbereiche vorstößt, tauchen Probleme auf, die "normale" 3D-Drucker nicht kennen.
Wie beim Autofahren eben auch: Rennfahrer haben mit anderen Problemen zu kämpfen, als Alltagsfahrer.
Deshalb empfehle ich Dir, sollte Dir der 3D-Druck zusagen, dann lote erstmal die Grenzen des Ender-3 aus und lerne die neuen Probleme kennen, bevor Du mit der Konstruktion eines CoreXY beginnst.
Mein Ersatzteil ist endlich gekommen, sodass ich den Drucker zusammenbauen konnte.
Was auf jeden Fall besser als beim A8 ist, ist die Box unter dem Netzteil mit Kaltgerätebuchse und Schalter. So kann man wenigstens den Drucker ein- und ausschalten, ohne ständig das Netzkabel ein- und ausstecken zu müssen.
Die Lineartechnik des Ender-3 hat den Vorteil, dass man das Spiel einstellen kann. Die Schlitten sind jeweils 3 Rollen, von denen die einzelne auf einer Exzenterachse läuft. Mit einem Maulschlüssel lässt sich das Spiel über Verdrehen der Exzenterachse einstellen.
Was nicht so toll ist: die Rollen scheinen alle eine Macke zu haben. Verschiebt man einen Schlitten von Hand, so "rastet" der in Abständen ein, die ungefär dem Rollenumfang entsprechen. Ich habe die Schienen unter die Lupe genommen, mir die Rollen genauer angeschaut - äußerlich ist nichts zu erkennen, was dieses Phänomen erklären könnte.
Ich vermute (!), dass die Kugellager eine Lücke in den Kugeln haben, sodass wenn die Achse auf Spannung in die Lücke fällt, sich dies in einem geänderten Abstand ausdrückt. Warum sich diese Lücke immer an der gleichen Stelle zeigt, ist mir nicht klar. Vielleicht ist es auch was ganz anderes - keine Ahnung.
Der Antrieb ist stark genug, dass ihm diese Rasterungen nichts ausmachen.
Ob man die Rasterungen im Druck sieht, muss ich erst noch austesten.
Was nicht so schön ist: die Heizelemente des Ender-3 brauchen viel länger zum aufheizen, als die des A8.
Dabei läuft der Ender-3 mit 24V Netzteil, könnte also wesentlich mehr Dampf erzeugen.
Was definitiv ein Nachteil der Konstruktion ist: Winkelfehler lassen sich nicht beheben.
Ein erster Testdruck ergab eine Rundheitsfehler von 5 Zehntel bei 10mm Loch.
Das entspricht Allgemeintoleranz c (grob).
Nicht gerade eine Empfehlung für diese Bauart.
Um Winkelfehler einstellen zu können, muss man die Fräsung erweitern und die Bohrungen aufbohren
An dieser Ecke ist der A8 eindeutig im Vorteil. Wenn man den mit Winkeln auf eine Bodenplatte schraubt, kann man die Winkligkeit exakt ausrichten. Zumindest so gut ausrichten, dass man eine bessere Allgemeintoleranz erreichen kann.
Um zu entscheiden, was ich mache, muss ich erst noch größere Referenzteile drucken, was Zeit in Anspruch nimmt.
Gruß Reinhard