Creality Ender 3

Geräte, Steuerungen, Slicer, Hotends etc.
django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

Re: Creality Ender 3

Beitrag von django013 » 09.09.2018, 06:53

Letztendlich werde ich mir wahrscheinlich einen XY-Core bauen, will aber erstmal sehen, ob mir das Drucken überhaupt zusagt.
Yepp, das ist die richtige Einstellung. Und um letzteres zu prüfen, will man natürlich nicht zuviel Geld in den Sand setzen.

Einen guten CoreXY zu bauen ist sowas wie die Meisterprüfung der 3D-Druckerbauer. Da sind schon gute Druckerbauer dran gescheitert. Das Antriebsprinzip wurde ja vom MIT für schnelle Positioniersysteme entworfen. Wernn man jedoch beim 3D-Druck in höhere Geschwindigkeitsbereiche vorstößt, tauchen Probleme auf, die "normale" 3D-Drucker nicht kennen.
Wie beim Autofahren eben auch: Rennfahrer haben mit anderen Problemen zu kämpfen, als Alltagsfahrer.
Deshalb empfehle ich Dir, sollte Dir der 3D-Druck zusagen, dann lote erstmal die Grenzen des Ender-3 aus und lerne die neuen Probleme kennen, bevor Du mit der Konstruktion eines CoreXY beginnst.

Mein Ersatzteil ist endlich gekommen, sodass ich den Drucker zusammenbauen konnte.
Was auf jeden Fall besser als beim A8 ist, ist die Box unter dem Netzteil mit Kaltgerätebuchse und Schalter. So kann man wenigstens den Drucker ein- und ausschalten, ohne ständig das Netzkabel ein- und ausstecken zu müssen.

Die Lineartechnik des Ender-3 hat den Vorteil, dass man das Spiel einstellen kann. Die Schlitten sind jeweils 3 Rollen, von denen die einzelne auf einer Exzenterachse läuft. Mit einem Maulschlüssel lässt sich das Spiel über Verdrehen der Exzenterachse einstellen.
Was nicht so toll ist: die Rollen scheinen alle eine Macke zu haben. Verschiebt man einen Schlitten von Hand, so "rastet" der in Abständen ein, die ungefär dem Rollenumfang entsprechen. Ich habe die Schienen unter die Lupe genommen, mir die Rollen genauer angeschaut - äußerlich ist nichts zu erkennen, was dieses Phänomen erklären könnte.
Ich vermute (!), dass die Kugellager eine Lücke in den Kugeln haben, sodass wenn die Achse auf Spannung in die Lücke fällt, sich dies in einem geänderten Abstand ausdrückt. Warum sich diese Lücke immer an der gleichen Stelle zeigt, ist mir nicht klar. Vielleicht ist es auch was ganz anderes - keine Ahnung.
Der Antrieb ist stark genug, dass ihm diese Rasterungen nichts ausmachen.
Ob man die Rasterungen im Druck sieht, muss ich erst noch austesten.

Was nicht so schön ist: die Heizelemente des Ender-3 brauchen viel länger zum aufheizen, als die des A8.
Dabei läuft der Ender-3 mit 24V Netzteil, könnte also wesentlich mehr Dampf erzeugen.

Was definitiv ein Nachteil der Konstruktion ist: Winkelfehler lassen sich nicht beheben.
Ein erster Testdruck ergab eine Rundheitsfehler von 5 Zehntel bei 10mm Loch.
Das entspricht Allgemeintoleranz c (grob).
Nicht gerade eine Empfehlung für diese Bauart.
Um Winkelfehler einstellen zu können, muss man die Fräsung erweitern und die Bohrungen aufbohren :shock:
An dieser Ecke ist der A8 eindeutig im Vorteil. Wenn man den mit Winkeln auf eine Bodenplatte schraubt, kann man die Winkligkeit exakt ausrichten. Zumindest so gut ausrichten, dass man eine bessere Allgemeintoleranz erreichen kann.

Um zu entscheiden, was ich mache, muss ich erst noch größere Referenzteile drucken, was Zeit in Anspruch nimmt.

Gruß Reinhard

django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

Re: Creality Ender 3

Beitrag von django013 » 09.09.2018, 16:10

Moin moin,

Testdruck ist rum. Leider hat das Sample-Filament nicht ganz für den Testdruck gereicht, weshalb ich den Druck abbrechen musste. Aber es reicht, um einschätzen zu können, was Sache ist.

Zuerst wieder die angenehmen Eindrücke:
Die Lüfter beim Ender-3 sind keine Brüllwürfel wie beim A6/A8 - somit ist der Druck angenehm leise. Der Krach beim A6 war mir unerträglich geworden, weshalb ich leisere Lüfter eingebaut habe.

Ich habe ja schon erwähnt, dass ich kein Freund von einseitig angetriebenen Z-Achsen bin. Hier hat mich der Ender-3 positiv überrascht. Das Z-Wobble ist geringer als erwartet.

Das Lagerspiel (vermutlich auch die Umlenkrollen ohne Zähne) führt zu (Mikro-)Rucklern. Leider sind die regelmäßig, sodass sich dieses Muster eher störend als senkrechte Linien an den flachen Seitenwänden bemerkbar macht. Das Lagerspiel ist beim A6/A8 sicher größer, dafür tritt es unregelmäßig auf, was zu einer "verrauschten" Wandfläche führt. Dies sieht angenehmer aus (natürlich rein subjektiv - wie alles was ich schreibe).

Beim Bowden-Extruder wurden alle meine Vorurteile bestätigt (leider). Hier mal ein Beispiel (1. Lage vom Testdruck):
Ender3_1.Lage02.JPG
Man sieht deutlich Hell/Dunkel-Zonen in der Lage - besonders am oberen Winkel.
Hierbei hat der Extruder Druck aufgebaut, der aber von der Düse nicht ausgegeben werden konnte. Wenn der Druck ein gewisses Maß erreicht hatte, entspannte sich das Filament Richtung Motor und führte dazu, dass das Antriebsrad so 4-5mm zurück gedreht wurde. Offensichtlich hatte der Motor nicht genug Kraft, den Druck dauerhaft zu halten (ist bei den Folgeschichten seltener aufgetreten).

Dann fördert der Extruder deutlich zu viel Material, was sich als Dreck an der Düse ansammelt. Ich habe schon versucht über Cura die Fördermenge zu reduzieren, war aber nicht sehr erfolgreich in dem Vorhaben.
Dies wäre der Zeitpunkt, wo man in der Firmware die Achse kalibriert, bzw. den Wert (steps/m) eben anpasst.
Leider gibt die Firmware die Möglichkeit nicht her. Sie ist deutlich kastrierter, als die Firmware von A6/A8 - was bedeutet, dass man um einen Tausch der Firmware nicht herum kommt. Beim A6/A8 kann man nicht nur die Schritte/m einstellen, sondern auch die Beschleunigung der Achse.
Die fehlende Einstellmöglichkeit, bzw. der damit verbundene Zwangstausch der Firmware finde ich eine Zumutung für Einsteiger, weshalb in diesem Punkt der A6/A8 ein riesiges Plus erhält.
Ender3-test001.jpg
Hier sieht man, wie groß der Bobbel von der Druckdüse wurde. Beim Hochfahren der Z-Achse nach Abbruch des Druckes blieb der glücklicherweise am Druck hängen.

Ein weiterer Punkt der Firmware, der mir nicht gefällt: wenn man den Druck abbricht, bleiben die Heizelemente aktiv. Man muss also den Drucker erst ausschalten, damit die Heizelemente abkühlen können.
Ich weiß - normalerweise wird niemand einen Druck abbrechen, aber gerade beim Kalibrieren des Druckers dürfte das häufiger vorkommen.

Maßhaltigkeit liegt bei ±0,5mm auf 190mm Länge, was nicht ganz schlecht ist. Leider liegt eine Achse im Plus, die andere im Minus, was zu verformten Kreisen führt.
Winkelfehler liegt bei nem knappen Millimeter auf 190mm Länge. Das hätte ich gerne verbessert, aber dazu muss ich die ALU-Profile bearbeiten, was mir überhaupt nicht gefällt. Der Punkt geht auch wieder an A6/A8

Gruß Reinhard

lichtleiter
Beiträge: 14
Registriert: 24.05.2017, 02:18

Re: Creality Ender 3

Beitrag von lichtleiter » 10.09.2018, 08:53

Hi,
Ja das Problem mit den Raststellen der Rollen lese ich leider nicht zum ersten mal. Liegt angeblich an den Rollen, kann aber wie du sagst genug andere Gründe haben.

Schade finde ich, dass das Heizbett lange braucht.
Gerade wegen des 24V Systems.

Wie eben ist deine Heizplatte?
Manche schreiben Sie hätten fast schon eine Schüssel,
vor allem wenn es auf Temperatur ist.

Der Winkelverzug passt mir allerdings eigentlich nicht, meinst du soll ich hier gleich die Profile vor dem Zusammenbau bearbeiten?
Fräßmaschine und Co. hätte ich zur Verfügung.
Habe eigentlich gehofft man könnte bei den Rollen, oder der Aufnahme des Z-profils unterlegen.

Das Problem des Extruders sind angeblich die Schlauchanschlüsse. Hier zieht sich der Schlauch bei Temperatur selbst heraus und das Filament stopft sich
in das Hotend. Obs stimmt kann ich nicht sagen.
Ein paar schreiben aber, dass ein Tausch gegen hochwertige Anschlüsse schon geholfen hat.

Voraussichtliches Lieferdatum für meinen Ender ist
der 3.10., muss mich also noch etwas gedulden..

django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

Re: Creality Ender 3

Beitrag von django013 » 10.09.2018, 10:30

Moin moin,
Schade finde ich, dass das Heizbett lange braucht.
Gerade wegen des 24V Systems.
Yo, auch wenn ich wie eine Schallplatte mit Riss klinge: der A6/A8 ist selbst bei 12V schneller.
Ich habe dem dann das Heizbett für 220V spendiert - da kommt niemand ran.
Obwohl - das Heizbett vom A6/A8 bei 15V oder mehr geht schon ganz gut. Könnte mir vorstellen, dass es bei 24V sogar das 220V-Teil übertrifft.
Ja das Problem mit den Raststellen der Rollen lese ich leider nicht zum ersten mal. Liegt angeblich an den Rollen, kann aber wie du sagst genug andere Gründe haben.
Naja - ich hatte noch nie was für das V-Slot Prinzip übrig. Die Aluprofile sind nicht genau, die Rollen auch nicht ...
... und wenn ich dann noch den Preis mit in die Rechnung nehme, dann gibt es keinen Grund, sowas einzusetzen.
... dass die Probleme sogar noch größer als erwartet sind, hat mich dann doch überrascht.
Ich hatte mir das Teil nur zugelegt, weil ich mir nicht ständig den Vorwurf anhören wollte, schlecht über Dinge zu reden, die ich garnicht kenne. Jetzt habe ich einen und die meisten Vorurteile wurden bestätigt.

Ach ja - ich bekomme keine Tantiemen von banggood oder anet oder sonst wem. Wenn ich mich lobend über den A6/A8 auslasse, dann nur deshalb, weil mich das Teil mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis total beeindruckt hat. Die notwendigen Erweiterungen sind alle ohne besondere Werkzeug möglich und man kann sich die Teile schon gleich mitbestellen. Somit kann ich das nicht als schlechte Erfahrung einstufen.
In Summe ist er immer noch der Drucker, der das beste für kleines Geld bietet. Auch wenn der Hype schon weiter gezogen ist :D

Das hier wäre für mich ein Drucker mit sauberer Mechanik. Leider ist der Shop völlig inakzeptabel für mich. Da werden nach dem Kauf noch Zusatzkosten fällig, auf die in keinster Weise hingewiesen wird. Das läuft für mich unter Verarsche!

Ansonsten gibt es wenig unterhalb eines Ultimakers, was ich als empfehlenswert erachte.
Der Dice ist ausßergewöhnlich gut - aber eben klein und auch ein Bausatz.
Gleiches gilt für den I3-Steel von toolson.
Der Tantillus ist schon wieder für fordgeschrittene Druckerbauer, auch wenn das Projekt genial ist - mir sind die kleinen einfach zu klein.

Bei allen anderen mir bekannten Teilen muss man sofort nach dem Kauf mit dem Basteln anfangen. Nicht jedem liegt das und nicht jeder hat eine Werkstatt, mit der man alles herstellen könnte.
Wie eben ist deine Heizplatte?
Indirekt kannst Du das aus dem Bild ablesen. Dort wo die Farbe gleichmäßig ist, ist das Bett wie vom leveln. Dort wo Hell/Dunkel sich abwechseln ist das Bett gewölbt. Wenn ich auf dem sauber gelevelten Bett mit 0.3 für die erste Schicht drucke, ist die Haftung zu gering und es reißt die Fäden wieder ab. Dort wo der Abstand stimmt ist die Haftung so groß, dass man es nur mit Gewalt wieder runter bekommt.
Auf dem Bild habe ich die erste Schicht mit 0.2mm gedruckt. Das führt dazu, dass eben an manchen Stellen die Düse aufsitzt und es so zum Schrittverlust beim Extruder kommt.

Beim A6 hatte ich mir ne Dauerdruckplatte von Filafarm gegönnt. Damit war die Ebenheit perfekt, ebenso wie die Haftung.
Bei der 220V Heizplatte ziehe ich Kaptonfolie auf eine feingefräste Aluplatte auf. Das ist auch sehr eben - aber eben mit mehr Aufwand verbunden.
Habe eigentlich gehofft man könnte bei den Rollen, oder der Aufnahme des Z-profils unterlegen.
Hm, also die Aufnahmen des Z-Profils gibt es nicht. Die waagerechten Aluprofile haben Bohrungen mit Versenkungen für Zylinderkopfschrauben. Die Schrauben gehen in die Rundlöcher der senkrechten Profile. Wenn dort 1/10mm Spiel ist, dann ist das viel. Vermutlich reicht es, wenn an einer Seite die Löcher der waagerechten Profile aufgebohrt werden.
Das Problem des Extruders sind angeblich die Schlauchanschlüsse. Hier zieht sich der Schlauch bei Temperatur selbst heraus und das Filament stopft sich
in das Hotend. Obs stimmt kann ich nicht sagen.
Ein paar schreiben aber, dass ein Tausch gegen hochwertige Anschlüsse schon geholfen hat.
Hm, also mir ist es beim Zusammenbau auseinander gerutscht.
Ich habe es dann mit zarter Gewalt zusammen gebaut und seither hält es.
Der prinzipbedingte Nachteil des Bowdensystems ist die Elastizität des Antriebes. Das Filament hat Spiel im Schlauch und das führt dann eben zu den beschriebenen Sprüngen.
Ein direkter Antrieb kann besser Druck aufbauen. Aber gut - der Motor sollte auch stark genug sein.
Eigenlich sollte der Extruder ein Getriebe zum Filamentantrieb haben, ala Wade-Extruder.
Voraussichtliches Lieferdatum für meinen Ender ist
der 3.10., muss mich also noch etwas gedulden..
Yo, das ist ätzend. BG schreibt ja von 45 Werktagen - das ist fast ein Vierteljahr :shock:
... und bei mir hat es auch fast so lange gedauert. Dann noch zweimal warten auf das richtige Ersatzteil ...
Man(n) kann nicht alles haben ;)

Gruß Reinhard

django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

Re: Creality Ender 3

Beitrag von django013 » 11.09.2018, 04:41

Moin moin,

gestern habe ich - eher unfreiwillig - die Pausenfunktion getestet. Ein Druck hat (geschätzt) 3x so lange gedauert, wie prognostiziert und ich hatte noch einen Abendtermin :(
Nach den Druck auf Pause wurden X und Y in Home-Position gefahren und die Heizung abgeschaltet.
Soweit so gut.

Heute morgen fragt mich der Drucker nach dem Einschalten, ob ich mit dem Druck fordsetzen will.
Ich also ja ausgewählt, worauf der Drucker mit Heizen anfängt.
Ich denk noch: Klasse, scheint zu funktionieren.

Aber nach erreichen der Zieltemperaturen fährt der bescheuerte Drucker an den Punkt, wo der Druck abgebrochen wurde, also direkt aufs Material und bleibt dort stehen.
Inzwischen sind 20 Minuten vergangen. Der Drucker steht immer noch regungslos mit heißer Düse über dem Druck.
Filament läuft aus der Düse und versaut das Teil und ich habe keine Ahnung, ob und wann er sich überlegt, mal loszufahren. Keine Ahnung, was da intern gerade abläuft - sehr intelligent scheint die Pausenfunktion nicht gelöst worden zu sein.
Hoffe nur, dass sich das Filament nicht von selbst entzündet :shock:

Fackt ist: so eine Pausenfunktion kann und will niemand wirklich benutzen.

Gruß Reinhard

P.S. es fängt an, übel zu riechen :(

lichtleiter
Beiträge: 14
Registriert: 24.05.2017, 02:18

Re: Creality Ender 3

Beitrag von lichtleiter » 12.09.2018, 16:49

Hi,
Erstmal danke für die detaillierten ersten Eindrücke.
Bin ja gespannt wie mein Drucker hier ankommt.

Hab mir jetzt vorsorglich einen Spiegel zugeschnitten, falls mein Bett zu verzogen ist.
Dauert aber sicher noch ein paar Tage, bis ich testen kann.

Wie gesagt hatte mit 3D Druck bis jetzt nichts zu tun, deswegen bin ich erstmal mit den Grundlagen bedient.
Such gerade noch nach Filament und diversen anderen Sachen.
Kannst du mir hier vielleicht eine Marke empfehlen?
Hätte mir jetzt eine Rolle PLA zugelegt. Sollte für den Anfang doch reichen.


Wie ist es denn mit dem pausierten Druck ausgegangen?
Hat sich da letztendlich noch was bewegt oder hast du abgebrochen?

django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

Re: Creality Ender 3

Beitrag von django013 » 13.09.2018, 06:07

Hab mir jetzt vorsorglich einen Spiegel zugeschnitten, falls mein Bett zu verzogen ist.
Fahr den Spiegel mal mit der Messuhr ab.
Ich hatte Glasscheiben für den 3D-Drucker, die hatten eine Berg- und Talbahn mit 6 Zehntel Differenz.
Wenn Du mit 0,1mm Layerhöhe drucken willst, dann sind 6 Zehntel ne ganze Menge :shock:
Such gerade noch nach Filament und diversen anderen Sachen.
Kannst du mir hier vielleicht eine Marke empfehlen?
Schau mal in der Forumssparte "3D-Drucker" - dort gibt es auch Empfehlungen von anderen Benutzern.
Ich drucke gerade eine Rolle Petg. Bei dem Zeug von FilamentPM brauchst Du deutlich höhere Temperaturen. Bei den üblichen Temperaturen krümelt es nur und man muss mit der Geschwindigkeit runter. Bin jetzt bei 245° und extrem langsamen Geschwindigkeiten. Sieht zwar gut aus, ist aber eher heikel zu drucken.
Da der Ender-3 die Teflonröhre bis in den heißen Bereich runter hat, darf man nicht über 250° gehen.
Zum Testen hatte ich eine Probe von Filamentworld. Die ließ sich schon bei 230° geschmeidig mit 80mm/min drucken. Hat mir sehr gut gefallen.
Für mich zeigt das, dass die teurere Rolle auch besser ist. Werde mir wohl mehr von Filamentworld zulegen :)
Ich mach jetzt erstmal die Wasserkühlung fertig und teste dann mit etwas mehr Schmackes ;)

Ach ja - bei Ender-3 ist ja eine Rollenhalterung dabei. Ein kleines HT-Rohr mit beidseitigem Gewinde und ich dachte: endlich mal ne dickere Rollenhalterung, sodass die Rollen nicht ständig schaukeln müssen.
Weit gefehlt.
Die Macher haben die Rolle einen halben Zentimeter zu kurz gemacht, d.h. man kann keine Kilo-Spulen aufsetzen/betreiben. Den Geiz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen!
Mich stört das jetzt nicht sonderlich, da ich mir für den A6 ne kugelgelagerte Walze gedruckt hatte, auf der die Spulen geschmeidig laufen. Wer jedoch nur den Ender-3 hat, wird sicherlich angepisst sein :(
Wie ist es denn mit dem pausierten Druck ausgegangen?
Wie erwartet - nach einer Stunde habe ich abgeschaltet.
Beim erneuten Einschalten fragte er wieder, ob ich den Druck fortsetzen will. Ich hab's dann nochmal probiert, mit dem gleichen Ergebnis. Die Funktion kann man also vergessen.

Noch ne schräge Sache: wenn ein Motor sich dreht, kommt man in ein anderes Menü, als wenn alle Motoren still stehen.
Wenn ich einen Druck abbreche und die Z-Achse hochfahre, kann ich die Heizelemente nicht abschalten, bevor die Z-Achse angekommen ist. Schon schräg!
Es gibt dann auch einen "Tune"-Menüpunkt. Allerdings kann man damit nicht die Achsen kalibrieren, sondern nur die Werte, die vom GCode noch aktiv sind ändern. Der Nutzen dieser Funktion ist mir nicht so wirklich klar :shock:

Gruß Reinhard

django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

Re: Creality Ender 3

Beitrag von django013 » 13.09.2018, 06:19

Noch was Schräges zum Schmunzeln.

Ich hatte heute früh nen Druck angestoßen und gerade viel mir auf, dass für die Druckzeit viel zu wenig Material auf dem Bett lag. Ich also die Düse angeschaut - sie lief frei in der Luft, ohne dass Material raus kam.
Ein Blick auf den Extruder offenbarte das Galama - die Zahnrolle hatte sich gelöst und war die Motorachse hochgewandert, sodass kein Druck mehr auf dem Filament war.

Wer also einen Ender-3 bekommt, sollte möglichst alles Vormotierte auseinander nehmen und selbst neu aufbauen :D

Gruß Reinhard

Empusas
Beiträge: 75
Registriert: 30.08.2018, 14:33

Re: Creality Ender 3

Beitrag von Empusas » 13.09.2018, 13:12

Also bei mir stehen 3 Ender 2 und ein CR10 von Creality herum. Angefangen hatte das Hobby mit dem CR10. Ich wollte von Anfang an brauchbare Dinge mit dem Drucker drucken und hatte schon genaue vorstellungen was ich drucken will und was nicht(Schiffchen und andren Tinneff der irgendwann in den Müll wandert).

Ich war vom CR10 erst mal begeistert, die Drucke des Druckers waren Top. Bezahlt hatte ich um die 360€ im Sale bei einem der Chinesenportale. Die haben den riesigen Karton erst von Hong Kong über London zu mir geschickt, so das ich keine Einfuhrumsatzsteuer oder Zoll zahlen musste. Ich muss dazu sagen das ich mich vorher gut informiert hatte. Ich habe alle Schrauben, insbesondere die von Eletrischen Verbindungen kontrolliert bzw. nachgezogen. Auch die Lötstellen habe ich mir genau angeschaut.
War alles noch in einem akzeptablen Rahmen.

Irgendwann kam der erste Ender 2 dazu weil ich dachte ich muss nicht immer die große Fläche des CR10 Durckbetts beheizen. Das Ding war eine Katastrophe. Aber, wenn man weiss was man tun muss in 2-3 Stunden zum brauchbaren Drucker zusammen gebaut und für 120€ nicht schlecht.
Dann habe ich nochmal 2 davon gekauft. Alle bis auf einen Ender 2 drucken noch, aber einen habe ich als Ersatzteillieferant für die anderen beiden ausgeschlachtet.
Die Ender 2 sind inzwischen gepimpt. Andere Boards, andere Hot Ends E3D und Clone, an der Mechanik und bei den Lüftern und der Elektronik.

Ich hatte mir zwischenzeitlich einen MK3 von Prusa bestellt. Bausatz zu fast 800€ mit Porto und MwSt. Warum? Zum einen war ich von den ganzen Features begeistert die man bei einem Creality Drucker aufwendig nachrüsten musste. Zum anderen fand ich es wichtig Joseph Prusa zu unterstützen der wirklich viele Inovationen in die Szene gebracht hat. Leider musste ich 3 Monate auf das Teil warten :shock:

Fazit, die Creality Drucker drucken gut, aber eben nicht so gut wie der MK3. Der Druckt auch von Haus aus PETG, Nylon und flexible Filamente.
Die ganzen Features sehe ich gemischt. Das der Drucker nach einem Stromausfall an der Stelle weiter druck wo er aufgehört hat und das der Druck danach auch brauchbar ist liegt wohl bei weniger als 10%. Das der Filamentsensor wirklich merkt das sich das Filament nicht mehr bewegt, z.B. weil die Nozzle verstopft ist oder auch dein Problem mit dem Extruderrädchen, liegt bei 50% abhängig vom Filament. Ob Filemant da ist oder nicht wird aber sehr zuverlässig erkannt und da ist es auch keine Problem nach einem Filamentwechsel weiter zu drucken. Das mache ich bei Farbwechsel sogar ständig.
Wirklich klasse ist aber das Printbed aus PEI beschichtetem Federstahl das mit Magneten fest gehalten wird. Auch das automatische Bedleveling funktioniert am Prusa Top. Darum drucke ich mit dem immer noch am liebsten.
Schönen Gruß
Sascha

django013
Beiträge: 1706
Registriert: 18.01.2016, 17:12

Re: Creality Ender 3

Beitrag von django013 » 14.09.2018, 05:40

die Creality Drucker drucken gut, aber eben nicht so gut wie der MK3. Der Druckt auch von Haus aus PETG, Nylon und flexible Filamente.
Naja - also bei einem Bausatz für über 800 Teuronen würde ich sowas auch erwarten.
800 Teuronen halte ich für den Einstieg in ein Gebiet, von dem man noch nicht weiß, ob man sich mit anfreunden kann, als sehr hoch.

Deshalb ist es schon sinnvoll, drüber zu diskutieren, was sinnvoll und notwendig ist, um zu einem guten Einstiegsdruck zu kommen.

Im Reprap-Forum tummeln sich viele, die sich einen K8200 für 600 Euro oder mehr angeschafft haben und dann nochmal 1-2 Tausend reinbuttern, um zu akzeptablen Ergebnissen zu kommen. Wer das Budget hat, sollte sich gleich einen Ultimaker kaufen. Da gibt es dann auch keine Reue oder Frust.

Wer mit wenig Geld einsteigen will, muss schon etwas mehr tun. Einmal an Einlesen in die Materie des Druckerbaus und den ganzen Druckproblemen, zum anderen auch Handanlegen an den Drucker oder eben Drucker pimpen.
Für mich ist der A8 immer noch der Bausatz, der am meisten Drucker fürs Geld bietet. Die notwendigen Erweiterungen liegen im Bereich von 10 Euro. Alles andere ist nice 2 have.
Ein Ender-3 bietet nichts, was jetzt zwangsweise zum besseren Druck führen würde.
Aber Aluprofile sind eben hipp - dementsprechend sieht das Preis/Leistungsverhältnis aus.
Die ganzen Features sehe ich gemischt.
Das sehe ich genauso.
Allerdings sollten die Basiswerte der Achsen schon erreichbar sein. Auch wenn ein Anfänger vielleicht ne Weile braucht, bis er die Parameter ändern will. Eine geschlossene Firmware, die zwangsweise getauscht werden muss, ist schon noch eine hohe Hürde - für einen Einsteiger.

Das Viehtscher des Druck-unterbrechens sehe ich weniger im Falle eines Stromausfalles, sondern eher im gewollten Abbruch. Wenn ich z.B. noch nicht das Vertrauen in den Drucker habe, um ihn unbeaufsichtigt die Nacht durchlaufen zu lassen. Wenn die Funktion funktionieren würde, könnte man den Druck vor dem Zubettgehen pausieren und nach dem Aufstehen wieder weiter drucken lassen.
Oder wenn man einen Termin außer Haus hat - und der Drucker wird nicht rechtzeitig fertig ...
Mir fallen da reichlich Gelegenheiten ein, wo ich eine solche Funktion nutzen würde.

Den Filamentsensor brauche ich nicht. Der Drucker steht neben dem Schreibtisch und da sehe ich doch, ob noch Filament da ist oder nicht. Genausowenig bräuchte ich ABL. Von alleine verstellt sich das Druckbett nicht.
Wirklich klasse ist aber das Printbed aus PEI beschichtetem Federstahl das mit Magneten fest gehalten wird.
Yepp, das ist ne feine Sache! Magnetische Wechselplatten - da spar ich auch noch drauf :)

Gruß Reinhard

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste