Auf der Suche nach DER CAM-Software

Steuerungssoftware, CAM, 2D/3D CAD, G-Code Editoren
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Tilman
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Auf der Suche nach DER CAM-Software

Beitrag von Tilman » 13.12.2018, 14:44

Tja, nun ist es so weit: Seit vorgestern werkelt ein neuer i7 9700k mit neuem Board, 32GB RAM, SSD-RAID und einer NVidia Quadro Karte im Gehäuse. Zwangsläufig musste ich nun auch verdammt viel Software erneuern, denn unter Win10 funktionierte etliches nicht mehr.

Jetzt fehlt noch eine neue CAM-Software, die meinen Anforderungen gerecht wird:
- Import von DXF
- einfache Auswahl von Taschen, Bohrungen, Innen- oder Außenkonturen mittels Ebenenauswahl
- manuelle Korrektur des Toolpaths (Reihenfolge der Teil im Job sowie ggf. Start-/Endpunkte korrigieren)

Mit Vectric kam ich bisher sehr gut klar, doch VCarve erlaubt in der Desktop-Version nur Werkstücke bis 600x600mm und die Pro-Version würde mit fetten 660 Euro zu Buche schlagen. Da nach den unerwartet vielen Software-Upgrades so langsam die Luft im Geldbeutel überhand nimmt, kommt bei mir ein latenter Geiz auf. Welche Alternativen gäbe es?

Viele Grüße
Tilman

django013
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Re: Auf der Suche nach DER CAM-Software

Beitrag von django013 » 13.12.2018, 15:46

Moin Tilman,

unterhalb den 660 Teuronen sind mir nur Deskproto (für Hobbyisten, Gewerbetreibende werden stärker zur Kasse gebeten), Cambam und Estlcam als ernstzunehmende CAMs bekannt.

Gruß Reinhard

Rattlehead
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Re: Auf der Suche nach DER CAM-Software

Beitrag von Rattlehead » 13.12.2018, 16:13

Ich hab leider noch keine praktischen Erfahrungen, aber wäre Fusion360 mit seinem CAM-Modul nicht auch denkbar?

Stud54
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Re: Auf der Suche nach DER CAM-Software

Beitrag von Stud54 » 13.12.2018, 16:34

Sheetcam TNG....du machst doch eh fast nur reine 2D Teile oder?

Gruß Sven

Tilman
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Re: Auf der Suche nach DER CAM-Software

Beitrag von Tilman » 13.12.2018, 17:38

Hallo Leute,

danke für die Tipps. Ich habe mich jetzt doch für Vectric entschlossen. Alleine schon aus dem Grund, weil ich momentan keine Lust hätte, mich in ein neues Programm einzuarbeiten. Ich werde erstmal VCarve Desktop nehmen, da ich schnell etwas für meine Arbeit brauche und mir da die Maximalfläche für meine CF-Platten reicht.

Nebenher werde ich mir mal die CAM-Funktionen in Fusion 360 anschauen. Größere Stücke haben eigentlich ausschließlich einen privaten Hintergrund und da würde es mich nicht stören, die Dateien irgendwo in der Cloud zu sehen.

Sollte ich mit den CAM-Funktionen in Fusion nicht klar kommen, kann ich immer noch auf VCarve Pro updaten und zahle nur die Preisdifferenz drauf.

Viele Grüße
Tilman

Tilman
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Re: Auf der Suche nach DER CAM-Software

Beitrag von Tilman » 16.12.2018, 23:07

So, hier ein kurzes Feedback nach ein paar Tagen mit VCarve. Vielleicht nützt es ja dem einen oder anderen:

Optisch hat sich bei den Vectric-Programmen zwischen v8 und 9.5 nicht viel getan. Ein bisschen dezente Kosmetik. Technisch ist es auch kein Quantensprung. Man fühlt sich sofort zu Hause. Ein paar nette Features sind hinzu gekommen. Das Layer-Management finde ich komfortabler und neben der Reihenfolge im Job kann man nun auch den Anfangspunkt eines Objekts bestimmen.

Die für mich beste Neuerung ist jedoch die Bearbeitung von Durchgängen. Habe ich bislang eine 3 mm starke CFK-Platte mit einem 2 mm Fräser (max. 2,5mm Beistellung auf Z) fräsen wollen, wurden 2 Durchgänge mit je 1,5 mm Frästiefe berechnet. Dadurch musste ich mit deutlich weniger Vorschub fahren, als theoretisch gehen würde, weil mir kleine Stücke beim zweiten Durchgang sonst von der Verklebung gedrückt wurden.

Nun kann man nicht nur die Zahl der Durchgänge manuell korrigieren, sondern auch die Frästiefen der Durchgänge einzeln bestimmen. Dadurch kann ich mit deutlich mehr Vorschub einen ersten Durchgang mit 2,5 mm Beistellung fahren. Hier wirken noch keine Kräfte auf die Verklebung. Im zweiten Durchgang sind jedoch nur noch 0,5 mm zu durchfahren, daher kann ich dies ebenfalls mit höherem Vorschub machen, ohne dass mir der Fräser die Teile von der Verklebung schiebt.

Wie schon die v8 schwächelt auch die v9.5 beim Import von DXF mit sehr vielen kleinen Teilen. Da viele Programme Kreise nicht als Arcs mit 1-4 Kontrollpunkten, sondern als kurze Geraden zwischen Hunderten von Kontrollpunkten exportieren, kann das im Ernstfall selbst mit einem potenten Rechner zu einer Geduldsprobe ausarten. Weitere Importformate sind DWG, EPS, AI, PDF, SKP und SVG.

Was ich extrem locker finde: Im VCarve Desktop ist man auf Jobs bis maximal 600 x 600 mm beschränkt, während die Pro-Version keine Limitierung hat. Das bedeutet aber nicht, dass man keine größeren Objekte erstellen kann. Zum einen sind selbst die 600 mm so kulant, dass man einen maximalen Verfahrweg von 625 mm hat (hier hat man offensichtlich noch Fräser bis 25 mm Durchmesser berücksichtigt). Zum anderen können die Objekte selber durchaus größer sein. Nur der Verfahrweg eines Jobs ist auf diese 625 mm begrenzt. Man kann einen Job mit mehr Verfahrweg erstellen, muss ihn dann aber teilen. Das ist sehr erfreulich, denn in den seltenen Fällen, wo ich wirklich mal größere Verfahrwege brauche, nehme ich das Bisschen Mehrarbeit gerne in Kauf.

Ein kleiner Bug in der deutschsprachigen Version ist etwas nervig: Offensichtlich hat man die Panels beim Übersetzen nicht noch einmal überprüft, ob die teils fixen Positionen noch ausreichen. Im Job-Panel muss man daher den Fräser immer erst einmal auswählen, weil man nicht erkennen kann, welcher Fräser zuletzt ausgewählt wurde. Dies wird durch das vorangehende "Werkzeug" halb überdeckt (siehe rot markierten Bereich). Offensichtlich hat man den Platz nur für das englische "Tool" bemessen.

werkzeug.png

Viele Grüße
Tilman

Tilman
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Re: Auf der Suche nach DER CAM-Software

Beitrag von Tilman » 17.12.2018, 11:07

Nachtrag: Na bitte, die Antwort von Vectric ließ nicht lange auf sich warten. Man hat sich für die Info bedankt, den Bug gelogt und wird ihn im nächsten Update berücksichtigen. Einen fixen Termin konnten sie allerdings noch nicht nennen.

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