Stud54 hat geschrieben: ↑21.09.2018, 13:33
Warum nicht will ich jetzt nicht aufschreiben müssen, der Elektriker klärt dich auf.
Auf die Erklährung wäre ich aber gespannt...
Also fangen wir mal einfach an. Alle Spindeln die so verkauft werden arbeiten in der Regel als 3 Phasen Wechselstrommotor. Die Spannung hat keinen Einfluss auf die Drehzahl, die hängt nur von der Anzahl der Polpaare und der Frequenz der Wechselspannung ab. Bei einem Gleichstrommotor wäre die Drehzahl proportional zur Spannung, aber eben nicht hier.
Die billigen VFD´s die von den Chinesen verkauft werden machen nur das folgende.
Eingangsspannung in Gleichspannung umwandeln, und die Gleichspannung wieder in 3 Phasen Wechselstrom. Ob der Eingang nun 1 oder 3 Phasig ist, ist erst mal schei...egal. Denn in der Gleichspannung gibt es keine Phasen mehr.
Was wichtig ist ist die Eingangsspannung, denn in der Regel wird die Eingangspannung nur durch ein paar Dioden und einen Kondensator zur Gleichspannung gemacht. Also aus 220V AC werden ca. 220V DC und daraus wieder 220V AC.
Theoretisch könnte man aus den 220V DC auch 380V DC machen, das machen die billigen China VFD´s aber nicht. Solarumrichter machen aus 12V DC auch 220V AC, sind aber bei 2-3KW schon um einiges größer als die kleinen VFD´s.
Der einzige Grund für einen VFD mit 3 Phasen und 380V ist also die Spannung die hinten raus kommt und das die in der Regel mehr Leistung haben, da bei einer 1 Phasigen 220V Steckdose meistens bei 16A schluss ist.
Für deine Spindel bedeutet dies also das du nur eine 220V Spindel haben kannst, wenn vorne nur 220V zur Verfügung stehen. Oder du findest einen exotischen und damit wahrscheinlich sehr teuren Umrichter der noch ein Step-up der Spannung von 220V auf 380V macht.
Wie die Spindel verschaltet ist wirst du als Laie so einfach nicht heraus finden und dann kommt es noch darauf an wieviele Spulen drin sind und ob die schon intern verschaltet sind. Ausserdem würdest du ca. 1/3 der Leistung verlieren wenn du einen Motor von Dreieck auf Sternschaltung änderst.
Früher hat man in Anlagen mit großen Motoren so genannte Anlaufschaltungen gehabt um hohe Anlaufströme in Stromnetzen zu vermeiden. Da wurde der Motor in Sternschaltung angefahren und nach einer Zeit auf Dreickschaltung umgeschaltet. Mit dem Aufkommen der Frequenzumrichter ist das aber Geschichte.
Nulleiter ist auch Blödsinn(Sorry Rheinhard) denn ganz egal ob Stern oder Deieckschaltung, der Nullleiter wird nicht benötigt. Die Strome fliessen immer zwischen den verschobenen Phasen. Was du meinst ist sicher die Steinmetzschaltung bei der mit hilfe eines Kondensators eine verschobene Phase erzeugt wird. So arbeiten die VFD´s aber nicht.
Vor ein paar Tagen hatte ich mal in einem anderen Bericht erwähnt das ich bei einem Freund einen billigen VFD genommen habe um eine alte Standbohrmaschiene mit Drehstrommotor an 1 Phase 220V zu betreiben. Sowas geht, aber ist abhängig vom Motor. In meinem Fall war es ein alter Motor mit ordentlichem Typenschild auf dem 220V und 380V sowohl für Stern- als auch Dreieckbetrieb angegeben waren. Das kann auch anders sein da die Wicklungen evtl nur für 220V ausgelegt sind.
Kurz. Im Sternbetreib liegen an der Wicklung nur 220V an, weil der Sternpunkt der Nullpunkt ist. In der Dreieckschaltung liegen 380V an der Wicklung an, denn diese hängt dann zwischen 2 Phasen. Wenn dein Umrichter aber nur 220V Ausgangsspannung liefert sind es im Dreieck nur noch 220V und im Stern sogar nur noch ca. 130V. Und da die Leistung vom Strom und Spannung anhängig ist, kannst du dir ausrechnen wieviel Leistung verloren geht.
Umgekehrt geben viele Hersteller an das ihre Motoren 380V nur in Sternschaltung vertragen. Klemmt man diese dann im Dreieck an wird es schnell warm und rauchig.
Einen 50Hz Drehstromotor mit 400Hz oder 800Hz zu füttern ist auch nicht empfehlenswert. Darum, wenn man nicht genau weiss was man da tut, dann lieber Finger weg.