Hallo Karl,KarlG hat geschrieben:Vorab: HXB hat da eine Menge "gucken" lassen.
sind andere Leute zimperlicher mit der Herausgabe von Infos, oder wie ist das gemeint?
Das skurile bei der Sache ist, dass das Lager nicht während des Fräsens blockiert hat, sondern während ich nach einem längeren Fräsdurchgang die Spannzange herausgeschraubt habe. Auf einmal hat das Lager bei händischem Drehen blockiert.Meine persönliche Interpretation: Das Lager ist festgelaufen (einzelne Kugeln), das hat den Käfig beschädigt und der ist dann beim Zerlegen zerbröselt. Passt für mich.
Ich habe nochmal gekramt und fest gestellt, dass ich von dem Fehlerbild sogar ein Video gemacht habe:
youtu.be/QETH2fvRQcQ
Das Mag sein. Aber bei dem Fehlerbild aus dem Video muss imho schon ein etwas größerer Fremdkörper zwischen Kugel und Lauffläche geklemmt haben. Ein feiner Partikel hätte vermutlich einen rubbelnden Lauf des Lagers ausgelöst, aber nicht so deutlich blockiert. In meinen Augen bleibt somit entweder ein Stück vom Käfig, oder Eintrag von größeren Fremdkörpern durch defekte Dichtung.Ich vermute das andersrum: Keine "Abdichtung" ist 100% dicht und die wirkt eigentlich nur gegen grobe Verschmutzungen. Feine Partikel können (ohne Sperrluft) immer reinkommen und grade MDF-Staub ist ziemlich abrasiv. Die ganzen Ablenkungsmanöver wg. Aluzerspanung und CFK fand ich nie plausibel, weil das auch nicht "gewohnheitsmäßig" stattfand.
Außer bei Mechatron ist mir bisher keine Spindel mit Sperrluftmöglichkeit bekannt. Mal davon abgesehen, dass es ein heiden Aufwand wäre, wiel es nur mit aufbereiteter Luft funktionieren würde um ein inneres vergammeln der Spindel z.B. durch Feuchtigkeit zu vermeiden...
Herr Gaser hat das mit der fehlenden Sperrluft aber natürlich gleich aufgegriffen und als warscheinlichen Ausfallgrund deklariert.
Habe die Zerspankraft bewusst mit genug Sicherheit angegeben, um eine belastbare Aussage zu bekommen.Die 100N haben wir im Grunde nie (das ist ein max-Wert). Hier würde ich als wesentlichen Einflussfaktor die Federvorspannung des Rotors und die "coaxialität" der Lagersitze vermuten.
Ich habe mich heute mal mit der Montage der neuen Spindellager beschäftigt und die Lagersitze mal vermessen. Wie schon geschrieben, ist die Bohrung des Festlagersitzes H7, das ist für ein Festlager laut FAG spec. zu groß. Die Bohrung für das Festlager müsste K5 haben. Deswegen waren die Außenringe des Festlagers wohl auch eingeklebt.
Ebenso der Außendurchmesser des Loslagersitzes der Welle war etwas zu groß. War nicht viel und konnte mit Nasschleifpapier auf der Drehmaschine nachgearbeitet werden.
Der Außendurchmesser der Festlagerbuchse ist zudem etwas bauchig geschliffen, usw. Daran merkt man eben, dass die Spindel aus China kommt und günstig war. Somit unterschreibe ich deinen Ansatz, dass potentielle Verspannungen eventuell einen größeren Anteil an der Haltbarkeit der Lager haben als uns lieb ist. Dazu kommen dann evtl. falsche Passungen, die Passungsrost, durchrutschen der Lagerringe, falsche Vorspannung oder Ähnliches zur Folge haben können.
Wenn man die 34.000 1/min Grenzdrehzahl aus den FAG specs ansetzt, läge man nach 30% Abzug mit 23.800 1/min leicht unter unserer Maxdrehzahl. Inwieweit die HXB Lager nun bezüglich Qualität einzustufen sind, bleibt erstmal offen. Laut Hersteller fertigt HXB seit 21 Jahren Lager... Optisch, stehen sie einem Markenlager in nichts nach. Wie genau die Form und Lagetoleranzen der Lager im i.O. Bereich liegen, kann ich nicht sagen.Von Jemandem, der es mMn. wissen muss, habe ich mal gelesen: Die Belastungswerte hochwertiger europäischer Lager kann man idr. auch auf hochwertige chinesiche Lager übertragen; die Grenzdrehzahlen sollte man um mindesten 30% reduzieren, bei einfachen um 50% und bei "no name" auf ca. 20%.
Da bin ich bei dir, siehe oben!Bei den Kräften würde ich gar nicht die Zerspanungskräfte ansetzen, sondern die aus der Vorspannung und Verspannung - also ungenaue Fertigung der Lagersitze. Denke, das ist mit dem Rotorschiefstand z.T. abzubilden.
Da hat man meist bei einem Hersteller keine große Auswahl.Es lohnt sich also evtl. bei der Lagerwahl auf höhere Grenzdrehzahlen zu setzen (deutlich über 24krpm). Da bin ich mal auf das Datenblatt gespannt.
Wenn man nun der Aussage Glauben schenkt, dass Mechatron unter anderem die selben Lager verbaut, ist der Preis für den Lagerwechsel durch Mechatron ganzschön happig.Die Preise finde ich überaus interessant und wenn die Lager damit wieder 2 Jahre unter identischen Bedingungen halten, muss Niemand schlaflose Nächte wg. seiner guten Spindel haben, denn das tut wirklich nicht weh - meine Meinung!
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Achja: SInd die 29€ für die/das 7005 fürs Paar oder pro Stück?
Wieso sollte Mechatron bei einem Lagerwechsel andere, teurere Lager einbauen, als vorher verbaut waren...?
Ja, die 29€ gelten für das Lagerpaar. Der Versand erfolgt per Express mit TNT und hat gerade mal drei Tage! gedauert. Dazu kommt, dass der
Expressversand diesmal 20€ und nich 30€ wie das Mal zuvor gekostet hat.
Somit habe ich 29€+10,50€=39,50€*0,9=35,55+20€ = 55,55€ bezahlt. Da kann man nicht meckern, das sehe ich auch so.
Mechatron:
Der Vollständigkeit halber hier Infos, die ich per vom Geschäftsführer bekommen habe: Mechatron nimmt für einen Lagertausch 296,- EUR zzgl. Mwst. Das Upgrade auf Sperrluft kostet zusätzlich zum Spindelpreis 186,- EUR zzgl. Mwst.
Auf Lager werden 4000h oder 12 Montage Garantie gegeben (zuerst zutreffendes zählt, wobei ich nicht weiss wie die Betriebsstunden kontrolliert werden sollen). Heisst nicht, dass die Lager dann auch Kaputt gehen müssen. Laut Angabe von Mechatron ist eine Spindel im Testbetrieb beim Kunden ununterbrochen 9 Monate am Stück bei 24.000 1/min gelaufen. Der Lagerschaden ist bei ca. 6000 h eingetreten.
Mich würde interessieren, ob die Mechatronspindeln auch bezüglich der Toleranzen genauer gefertigt werden bzw. die Teile durch die Chinesen selektiert werden. Was aufgefallen ist, dass die von aussen sichtbaren Spindelteile neuer Chinaspindeln nicht frei von Kinken und Kratzern zu sein scheinen. Bei meiner ersten Spindel sind kleine Kinken am Deckel mit verchromt worden. Das lässt unvorsichtiges Handling der Rohkomponenten während der Fertigung vermuten.
Bei meiner Rattm war der obere, chromfarbene Teil sogar an einer Stelle massiv zerkratzt. Das würde meiner Meinung nach bei Spindeln die von Mechatron in D verkauft werden sofort zu reklamationen führen. Somit muss hier qualitativ schonmal ein Unterschied gemacht werden.
Gruß Marc