Auswahl China Frässpindel

Fräsmotoren / HF-Spindeln, Frequenzumrichter
Alex_s
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Re: Auswahl China Frässpindel

Beitrag von Alex_s » 04.08.2017, 20:14

auf ebay finden sich auch diverse Angebote die für ca 50 € das ausschleifen machen, wenn mans net selber machen will/kann

BoreCore
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Re: Auswahl China Frässpindel

Beitrag von BoreCore » 04.08.2017, 20:28

Alex_s hat geschrieben:
04.08.2017, 20:14
auf ebay finden sich auch diverse Angebote die für ca 50 € das ausschleifen machen, wenn mans net selber machen will/kann
interessant.... mal schaun...irgendwie will ichs aber auch selber amchen...... danke fürn tipp

BoreCore
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Re: Auswahl China Frässpindel

Beitrag von BoreCore » 04.08.2017, 20:31

Alexoc hat geschrieben:
04.08.2017, 19:32
Unter schlechtem Rundlauf leidet die Genauigkeit. Kannst du hier z.B. sehen welche Auswirkungen das haben kann. Die Oberflche ist aber trotzdem sehr schön geworden.


youtu.be/GF3M9X2oTcE

Gruß

Alex

P.S.: Zum Ausschleifen habe ich einfach meinen Schraubstock im 8° Winkel mit der Messuhr ausgerichtet und da die Spindel mit einer Schraubzwinge hingedrückt und noch mit einer Schraube zusätzlich auf den Fräsentisch gedrückt.
Hört sich interessant an.... also kann man grundsätzlich keine genauen konzentrischen Kreise fräsen auch wenn man die RundlaufUngenauigkeit mit einberechnet?

fliegerkind
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Re: Auswahl China Frässpindel

Beitrag von fliegerkind » 04.08.2017, 21:04

Die Entwicklung der Chinafrässpindeln geht seitens der Chinesen in den letzten Jahren ohnehin in eine scheinbar kundenorientierte Tendenz. Ausgehend von UK, wo der Wunsch nach präzisem Rundlauf mehr ausgeprägt war als bei uns, ist es fast schon auch in Deutschland Mode, Chinafrässpindeln mit vernachlässigbarem Rundlauf anzubieten.

Hingegen macht sich inzwischen aber eine andere, unangenehmere Seuche breit:
Die Qualität der Spindeln leidet extrem. Ich bekomme immer mehr Berichte von Bloglesern, deren Spindeln heiß oder gar unbrauchbar werden, Lagerdefekte werden mehr, auch scheint es mir, als dass die Haptik leidet. Dünner, weniger Material, einfacher, kostengünstiger. Der Kunde will keine € 300,00 mehr alleine für die Frässpindel bezahlen, dann noch die Kosten für den FU, schrecklich. Dem Kunden war das also egal, Hauptsache nur € 130,00 für eine 2,2 Watt-Spindel und der Rundlauf muss auf jeden Fall passen.

Was ich sonst noch immer predige, verhallt leider auch gerne allzu rasch:

Das ER-System ist gar nicht für präzisen Rundlauf gedacht und selbst mit sauteuren Präzisionsspannzangen von Farion oder gar Rego-Fix (die hatte ich mal auf sehr präzisen Frässpindeln als Blogsponsoring testen dürfen), gelingt es jedem von uns alle paar Einspannungen mal, dass man den Rundlauf versaut. Einfacher, und vor allem viel billiger ist es da, mehrmals einzuspannen, zu verdrehen, zu messen, bis es passt. Oder, http://www.mandl.it/spannzangen-adjuste ... a-yukiwa/ nachzubauen. Wie Alex unlängst "schrub" oder eher "video-sierte", ist es ja nicht nur der Rundlauf, sondern vor allem das Eiern, was dann, viel schlimmer, zu nicht lotrechten Schnittkanten führt.

Wenn man die hohen Investitionskosten des heute üblichen Hobbyistenverhaltens betrachtet, komme ich immer mehr zu der Meinung, dass die Meisten von uns einen Knall haben. Das ist ähnlich wie in der Welt der 3D-Drucker-Freaks. Wir lösen mit unseren Maschinen laufend Probleme, die wir ohne unsere Maschinen gar nicht hätten. Hand aufs Herz: Die wenigsten von uns produzieren mit ihren CNC-Fräsen Dinge, die dem tatsächlichen Hobby dienen. Die meisten von uns adaptieren lieber ihre Fräsen, oder ergeilen sich lieber an Servomotoren, Rundlaufoptimierungen, Stepperservos, automatischen Werkzeugwechslern, vierten Achsen und so Zeugs, aber dann ist auch schon wieder Sense. Sinn des Ganzen: Das Hobby ist das Optimieren, anstatt Lokomotiven, Flugzeuge, Schiffe, oder Puppenhäuser zu bauen.

Dagegen kann man aber auch gar nichts einwenden, wenn das Absicht ist und der Betroffene das als gut empfindet. Leider wird das aber irrtümlich aber sehr oft und rasch als Leitlinie für Einsteiger definiert und das ist falsch. Vergleichbar finde ich das mit der heute üblichen Verpartnerung oder in D der Homoehe. Das wird in den Medien so oft wiederholt und in die Gehirne einzementiert, dass meine kleinen Kinder tatsächlich den Eindruck haben müssen, dass das der Mainstream ist und alles Andere nicht normal ist. Bitte, ja, der Vergleich hinkt ein bisschen, aber wir sollten doch auch darauf achten, die Maschinen fürs Hobby zu verwenden und nicht ALS Hobby. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn sich jemand eine EMS Cobra vom Hermann oder eine GP10050 vom Hans Auracher (immerhin aus Stahl) kauft, natürlich mit Markenrundlauffrässpindel, und dann fräst so ein Typ 5 Jahre lang nur Schwibbögen und Bastelholz damit.

Meine Meinung:

Fräst mit den Chinaspindeln so, wie sie aus der Schachtel kommen und gut ist´s. Ihr könnt damit alt und glücklich werden. Die geringen Mehrkosten an Fräserverschleiss sind nicht teurer, wie Eure Ausgaben für Fassbier. Meine Frässpindel hat seit 6 Jahren um die 2000 Stunden überlebt, davon zweimal 2 Stunden ohne Wasserkühlung, das war ihr egal und sie geht noch immer wie am ersten Tag. Bei einem Rundlauffehler meiner Chinaspindel von ca. 5/100mm mache ich schönere Werkstücke wie so manche Weltverbesserer, die ihre Alufräsen polieren, um sie gleich danach mit Klarlack zu schützen und nach der Fertigstellung nie mehr einschalten. Der Dreck darf und muss spritzen dürfen, auch sind mir Werkstatträume, die adrett und nett sind, immer suspekt, weil nicht genutzt (Werkstatteinrichtung als eigenes Hobby ...).

Das mal so einfach zum Nachdenken, und jetzt dürft Ihr mich dafür prügeln.
Grüsse, Euer Heini

maxinferno
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Re: Auswahl China Frässpindel

Beitrag von maxinferno » 04.08.2017, 21:51

Super Heini,
mir kommt das teilweise auch so vor. Ich ertappe mich leider auch manchmal diesbezüglich. Das beste Beispiel ist der Gitarrenbau: Da wird oft behauptet man benötigt sämtliche Vorrichtungen (Zargenbiegegerät, Breitband/Zylinderschleifmaschine, etc.) um eine perfekte Gitarre bauen zu können. Betrachtet man allerdings die wahren Meister diese Fachs, stellt man schnell fest dass nicht mehr als ein paar gute Hobel, Stemmeisen und Sägen(nicht mal diese neumodischen Japansägen....) und ein altmodisches Biegeeisen für ein Meisterinstrument notwendig sind...Was ich damit meine: Wenn jemand wirklich Ahnung von einer Materie hat, wie Metallbearbeitung, wird er seine Prioritäten entsprechend legen. Ich denke allerdings auch, dass es nichts bringt in allen Belangen der CNC Thematik nur das Optimum zu kaufen, wenn man eigentlich nur Laie ist und nicht weis auf welche Dinge es letztlich ankommt. Ich bin im CNC Bereich auch Laie....noch :D
Gruß
Max
Zuletzt geändert von maxinferno am 04.08.2017, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.

BoreCore
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Re: Auswahl China Frässpindel

Beitrag von BoreCore » 04.08.2017, 22:08

ich denke ich werd einfach mal ins Blaue schießen und mir ne 1.5kw spindel bei rattm motor bestellen.
Nur weiß ich allerdings nicht welches SPannzangenfutter ich nehmen sollte. Kann man da beliebige Futter ich meine damit ER-xx aufschrauben.
Wie gesagt bin da ein ziemlicher Grünschnabel. (muss ich mich da festlegen)
ICh hab auch keinen Plan was ich brauch um die Spindel mit Strom zu versorgen.... lol
hab da zeimlich teure VFD inverter gesehen..... müssen die dinger sein? oder gibtr es da andere methoden und platinen?
wäre sehr nett wenn mir da jemand das stroh vom dach nehmen könnte damit auch ein bissl licht hereinströmen kann.... :fumb

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Re: Auswahl China Frässpindel

Beitrag von Wandoo1980 » 04.08.2017, 22:36

:wf
Super geschrieben, Heini :D
Bei mir ist die Fräse in der Tat zum Hobby mutiert und sie fräst Teile für sich selbst oder ander Fräsen :lol:
Was ich aus deinem Bericht für mich rausziehen: Einfach mal 5 grade sein lassen ;) Und mal ganz nebenbei, die oftmals geprügelten 0.025 Rundlauf meines Wechslers, die ja so schlimm sein sollen, haben mich noch nicht davon abgehalten Bauteile passend zu fräsen :D

Finde dein Statement echt klasse! Und zähle mich eindeutig zu den Fräsenbauern mit dem Hang zum Wahnsinn :lol:

Grüße, Sebastian
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FerdinandFräs
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Re: Auswahl China Frässpindel

Beitrag von FerdinandFräs » 04.08.2017, 22:56

Kann man da beliebige Futter ich meine damit ER-xx aufschrauben.
Für ER16 passen ER16 Spannzangen, für ER11 passt ER11 usw... ER ist sozusagen die Norm und die Zahl die Kegelgröße, für jede Größe gibt es Spannzangen mit verschiedenen Innendurchmessern. Wenn Du eine 1.5KW Spindel kaufst würde ich an deiner Stelle unbedingt eine mit ER16 Kegel nehmen, die ER11 Aufnahme schränkt dich stark ein was den maximalen Werkzeugdurchmesser angeht...
ICh hab auch keinen Plan was ich brauch um die Spindel mit Strom zu versorgen.... lol
Wenn Du Spindel und VFD im Set kaufst passt alles zusammen, oder Du nimmst den Powtran PI9130 den hier einige haben und super dokumentieren.
Musst nur drauf achten dass der VFD von der Leistung zur Spindel passt.
Persönlich würde ich Dir zu einer 2.2KW Spindel mit ER20 Spannzangen raten, der Mehrpreis ist vernachlässigbar, Außendurchmesser gleich, Du hast einen "großen" Durchmesserbereich den Du spannen kannst und bist "zukunftssicher". Dazu den PI9130 und Du bist gut versorgt.

Gruß, Dennis

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dsmaschinenbauteile
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Re: Auswahl China Frässpindel

Beitrag von dsmaschinenbauteile » 05.08.2017, 01:37

RATTMMOTOR Spindel vom Werk aus mit Rundlauf <0,002mm. Ich empfehle aber statt eine 1,5kw eine 2,2kw zu nehmen, es sind beides 80mm Spindeln, aber die Aufnahme ist verbreiteter (ER20) und auch wird sie stabiler sein.

Gefräst mit meiner und <0,002 Rundlauf und eine 60€ Präzisionsspannzange (was nützt der beste rundlauf wenn die spannzange aus china bestellt wird).
IMG_20170802_214214-800x450.jpg

django013
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Re: Auswahl China Frässpindel

Beitrag von django013 » 05.08.2017, 06:10

Persönlich würde ich Dir zu einer 2.2KW Spindel mit ER20 Spannzangen raten
Das passt auch wieder in den Kontext von Heinis Apell.
Was bringt eine ER20 Spannzange, wenn die Spindel schon bei einem 5mm Bohrer schlapp macht?
... oder wenn die meisten mit 6-8mm Fräsern arbeiten?

Ich finde, jeder sollte sich erstmal klar machen, was er mit der Fräse später anfangen will. Alles andere ergibt sich dann von ganz alleine. Ohne diese Überlegungen ist jeder Fräsenbau nur Geld zum Fenster rausschmeißen.

Gruß Reinhard

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