Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

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KarlG
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Re: Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

Beitrag von KarlG » 20.08.2017, 11:07

maxpla hat geschrieben:
20.08.2017, 10:25
Was meint ihr? Kann das funktionieren?
Eher nicht - hast Du schonmal Stahl flächig plangeschliffen? Da wirst alt und grau. Als Referenz ist die Aluplatte vermutlich auch untauglich.
Wenn dann eher gegen eine Messplatte (erst schaben und den Rest schleifen) - das wird aber auch ordentlich Aufwand...

Bambusbjörn
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Re: Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

Beitrag von Bambusbjörn » 20.08.2017, 11:08

Ich denke das wird nicht funktionieren, da du keinen gleichmäßigen andruck hinbekommt.

maxpla
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Re: Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

Beitrag von maxpla » 21.08.2017, 13:33

Das sind gute Einwände.

Meint ihr man kommt unter 300€ für die Fräsarbeiten? Hat jemand deswegen schon einmal Betriebe angefragt? Ich bin die Liste von Zerspannungswerken in Bawü durchgegangen. Es gibt viele die keine Einzelstücke annehmen (also min. 10 Exemplare) und bei noch mehr Betrieben sind die Maschinen nicht groß genug (brauche 1m x 75cm Fräsbereich). Logischerweise ist die Bearbeitung auf großen Maschinen aber teurer. Meine absolute Schmerzgrenze liegt bei 300€ (ist halt nur ein Hobby). Ist es überhaupt realistisch darunter zu bleiben?

Ich würde demnächst den finalen CAD-Entwurf fertigstellen und eine PDF mit den notwendigen Fräsarbeiten erstellen, um diese an die in Frage kommenden Betriebe zu versenden. Falls jemand dazu noch Tipps hat, immer raus damit. ;)

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dsmaschinenbauteile
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Re: Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

Beitrag von dsmaschinenbauteile » 21.08.2017, 14:33

Ich sage mal es ist kaum möglich.

Folgende Punkte müsste man mit einrechnen
- CNC Programm erstellen
- Rüstarbeiten
- Aufspannen
- Bearbeiten
- Entgraten
- Rüstarbeiten

Bei ca. 130€ / Std kannst du dir selbst einen Wert ausrechnen was es kosten wird. Wenn es einer unter 300€ Macht ist es definitiv ein richtiges schnäppchen

FerdinandFräs
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Re: Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

Beitrag von FerdinandFräs » 21.08.2017, 18:48

Wenn Du willst kann ich Dir einen Betrieb sagen der das sicher macht und 2-3 die das bestimmt machen würden.
Aber mit 300€ kommst Du leider nicht weit, es sei denn es ist wirklich unkompliziert...
In BW hast Du halt das Problem mit dem hohen Lohnniveau. Was sich eventuell rechnen würde wäre das komplette Gestell als bearbeitetes Schweißteil in Tschechien anzufragen. Meine alte Firma hatte da einen Laden an der Hand der sowas anscheinend für nen Appel und n Ei gemacht hat. Und die Teile waren vom Aussehen und von den Toleranzen erste Sahne, leider weiß ich den Namen von dem Betrieb nicht...

Gruß, Dennis

maxpla
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Re: Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

Beitrag von maxpla » 21.08.2017, 19:14

FerdinandFräs hat geschrieben:
21.08.2017, 18:48
Wenn Du willst kann ich Dir einen Betrieb sagen der das sicher macht und 2-3 die das bestimmt machen würden.
Aber mit 300€ kommst Du leider nicht weit, es sei denn es ist wirklich unkompliziert...
In BW hast Du halt das Problem mit dem hohen Lohnniveau. Was sich eventuell rechnen würde wäre das komplette Gestell als bearbeitetes Schweißteil in Tschechien anzufragen. Meine alte Firma hatte da einen Laden an der Hand der sowas anscheinend für nen Appel und n Ei gemacht hat. Und die Teile waren vom Aussehen und von den Toleranzen erste Sahne, leider weiß ich den Namen von dem Betrieb nicht...

Gruß, Dennis
Ich wohne auch noch direkt an der Schweizer Grenze (von wegen Lohnniveau). Schlimmer geht es kaum. Vielleicht sollte ich spaßhalber mal bei ein paar Firmen in der Schweiz anfragen. Präzise wird's jedenfalls ... :mrgreen:

Das Gestell fertigen zu lassen widerspricht aber ein bisschen dem Vorhaben, es selbst herzustellen. Ansonsten natürlich eine Idee, die man in Betracht ziehen könnte. Aber ich habe echt Lust das Ding selbst zu schweißen. Letztendlich geht es mir mehr darum die Fräse zu bauen als sie zu besitzen. Ich weiß ja gar nicht, was ich damit alles fräsen möchte. Das überlege ich mir, wenn sie dann läuft.

Ja schade, dass das Planfräsen so kostspielig ist. Nicht umsonst weichen viele auf das Abformen aus. Ich habe da ein wenig Bedenken, ob das Harz wirklich stabil genug ist für solche Zwecke. Liegt vielleicht daran, dass ich mich mit Harzen kaum auskenne. Die Langzeitstabilität von GFK-Gerüsten (z.B. Fahrradrahmen) wird schließlich auch mit Harzen erreicht. Ich muss mich da bei Gelegenheit einlesen.

Lars
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Re: Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

Beitrag von Lars » 22.08.2017, 05:10

maxpla hat geschrieben:
21.08.2017, 19:14
Ich habe da ein wenig Bedenken, ob das Harz wirklich stabil genug ist für solche Zwecke. Liegt vielleicht daran, dass ich mich mit Harzen kaum auskenne.
Fürs gute Gewissen kannst du ja mal ganz ingenieurmäßig vorgehen: Du suchst dir im Datenblatt des Harzes die Werte für Druckfestigkeit und für E-Modul auf Druck. Zusätzlich hast du, wenn du z.B. eine Linearschiene anschraubst, alle 60mm eine 5er Schraube mit einem Anzugsmoment x, einer Vorspannkraft y, damit hast du mit der Fläche der Linearschiene einen Druck aufs Harz. Dann weisst du , ob es grenzwertig ist oder ob es locker hält.

Ich habe das nicht gerechnet, sondern einfach vertraut, dass es hält. Und es hält bei mir. Aber es würde mich interessieren, wie die Werte denn so sind.

Ergänzung:
Beim von mir verwendeten Klebeharz stehen die obigen Werte nicht im Datenblatt, sondern nur die Zugfestigkeit der Verklebung: Auf Stahl kann man 20-25 N/mm² erwarten. Bei einem Stückchen Linearschiene 60x20mm wären das also schon 24-30 kN Zugfestigkeit. Die Druckfestigkeit wird wohl nicht geringer sein, sondern eher höher. Eine 5er Schraube 8.8 hat laut Tabelle 6 kN Vorspannkraft. Passt also.

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Re: Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

Beitrag von maxpla » 22.08.2017, 09:57

Lars hat geschrieben:
22.08.2017, 05:10
Beim von mir verwendeten Klebeharz stehen die obigen Werte nicht im Datenblatt, sondern nur die Zugfestigkeit der Verklebung: Auf Stahl kann man 20-25 N/mm² erwarten. Bei einem Stückchen Linearschiene 60x20mm wären das also schon 24-30 kN Zugfestigkeit. Die Druckfestigkeit wird wohl nicht geringer sein, sondern eher höher. Eine 5er Schraube 8.8 hat laut Tabelle 6 kN Vorspannkraft. Passt also.
Ich habe ein Harzsystem gesehen mit 100N/mm² Druckfestigkeit. Das entspricht ca. einer Tonne pro cm². Man muss sich da wohl keine Sorgen machen. Die Zugfestigkeit ist in unserem Fall praktisch irrelevant. Sonst müsste man auch noch die Schiene unten aufrauhen. Auf jeden fall muss das Harz komplett gehärtet sein, bevor man die Schiene montiert. Da würde ich sicherheitshalber min. eine Woche warten.

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Re: Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

Beitrag von maxpla » 24.08.2017, 22:56

So, die nächste Version des Gerüstes. Irgendwie erinnert mich das Teil an einen uralten Panzer. Aber auf Aussehen habe ich bisher nicht so viel Wert gelegt, wird wahrscheinlich auch so bleiben. Eventuell verdecke ich die Löcher seitlich noch mit Flachstahl. Notwendig ist das aber kaum. Bisheriges Gewicht ca. 85kg.

Der Portalbogen wird durch einen Flansch aus 50x10 Flachstahl an die Basis geschraubt, wo ebenfalls 50x10 Flachstahl aufgeschweißt ist. Da ich die Flachstähle nicht planfräsen lasse, frage ich mich, ob es ok ist diese so zusammen zu schrauben. Dabei geht es mir nicht darum, dass der Bogen möglichst rechtwinklig zur Basis ist. Denn: Die Montageflächen der y-Schienen sollen erst nach der Montage des Bogens abgeformt werden. Daher muss der Bogen nicht perfekt rechtwinklig auf der Basis stehen. Wichtig ist nur, dass er bei einer erneuten Montage (z.B. nach Umzug) wieder exakt gleich sitzt.

Statt die Flachstähle "trocken" aufeinander zu schrauben, könnte man vielleicht dazwischen eine ca. 1mm starke Schicht Epoxidharz einbringen, die sich an die beiden Flachstähle (Basis/Portal) anschmiegt. Der Flansch des Bogens wäre dann mit Trennwachs bedeckt, damit dieser bei Bedarf wieder entfernt werden kann. Was meint ihr so dazu?

Ich habe auch schon einen Eisengroßhandel in der Nähe gefunden, bei dem man auch ohne Gewerbeschein Material bekommt.
Dateianhänge
Assembly1.jpg

KarlG
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Re: Fräse aus Stahl bauen, grundlegende Fragen

Beitrag von KarlG » 25.08.2017, 00:25

Moin,

die Proportionen passen nicht. Portal + Linearführungen + Zwischenplatten + Spindelhalter + halber Spindeldurchmesser - landest viel zu weit vorne...
--> das Portal muss deutlich (!) nach hinten.

Gruss
Karl

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