Beschaffung von Material für Eigenbauten

Materialien, Dimensionierung, Lineartechnik..
KarlG
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Beschaffung von Material für Eigenbauten

Beitrag von KarlG » 05.01.2016, 21:31

Lineartechnik in Europa

Linearführungen

CPC (Taiwan)
CPC-Europa liefert auf Nachfrage ihr komplettes Programm auch an Privat.
Smalltec hat im Webshop einen großen Teil davon. Allerdings nur V0-Vorspannung, nicht alle Wagentypen und keine Sonderausstattungen wie Kugelkette, Vorsatzdichtungen, Langzeitschmiereinheit. Möglicherweise auf Anfrage.

Hiwin (Taiwan)
Gibt es bei Maschinen-Werkzeuge - das ist übrigens der Maschinenhersteller SK-CNC
und bei DamenCNC

LSK (Taiwan)
LSK wird in D von Isel vertrieben. Bezug direkt über Isel oder bspw. bei Dold-Mechatronik

China
CNC-Discount - die dürften von CHTR sein
Kamp & Kötter - vermutlich ebenfalls CHTR
Dold-Mechatronik - ist höchstwahrscheinlich auch China; Hersteller unbekannt


Kugelumlaufspindeln

Sehr schwieriges Thema! Chinaware gibt es überall; gute Spindeln sind für Privat kaum zu kriegen, oder exorbitant teuer.

Gute, bezahlbare Spindeln gibt es bspw. von Thomson (NEFF) - ein Onlineshop ist mir nicht bekannt.

Smalltec vertreibt Spindeln des ukrainischen Herstellers MICRON.
GTEN (Taiwan) gibt es bei ZAPPAutomation UK bis zu geschliffenen C3
Isel-Spindeln direkt bei Isel oder bei Maschinen-Werkzeuge oder bei Damencnc
Hiwin-Spindeln bei Maschinen-Werkzeuge oder Damencnc oder bei Hinwin D direkt auf Anfrage.




Lineartechnik in China

Hier habe ich lange gesucht und bin auch ein paar mal auf die Nase gefallen.

Empfehlung: Shanghai Noulei Automation Equipment Co., Ltd.. * siehe Anmerkung unten
Kontakt über den Aliexpress-shop oder per mail (dort und in den Angeboten nachzulesen)
Hier stimmt wirklich alles - vom Angebot über Fertigung und Abwicklung bis zu Verpackung und Versand.
Das sind profis und die Preise (ausser von absoluten Billigheimern) kaum zu toppen! Abwicklung von (seltenen) Reklamationen auch vorbildlich.

Spezialisierung vorwiegend auf hochwertige Taiwanware (TBI, Hiwin, Syk), aber auch günstige chinesische Eigenlabel (self owned brand). Auf Anfrage nahezu alles beschaffbar, aber natürlich wollen die auch Geld verdienen und das wird dann sicher nicht mehr so günstig.

Vom Preis-/Leistungs-Verhältnis fährt man (für "Marke") mit TBI-Kugelumlaufspindeln (komplettes TBI-Programm) und Hiwin-Linearführungen am besten. Natürlich werden Originale geliefert.

Die Chinaware ist für Privat auch absolut in Ordnung - das letzte Quentchen Qualität, Belastbarkeit und Genauigkeit fehlt aber; dafür eben deutlich günstiger.

Jede Bestellung wird individuell auf Maß gefertigt - das ist im Preis schon inbegriffen.
Entweder (bei KUS) mit Standard-"endmachining" BK/BF, oder nach Zeichung. Beispiel:
endmachining.jpg
Bei Linearführungen werden die Gesamtlänge und die Abstände der ersten Schraubenlöcher von den Enden angegeben - z.B. 1000/20/20 oder 1000/50/50. Asymmetrisch geht selbstverständlich auch - bspw. 1000/40/60. Das Raster ist bis 25mm Schienenbreite 60mm und ab 30mm 80mm. Natürlich muss das auch realisierbar sein, sonst hat man evtl. einen cut direkt durchs Schraubenloch.. :D

Exemplarisch zwei Kalkulation für eine "kleine" und eine "große" Maschine. Oben Taiwan unten China.
S600 Frieda.png
L1000 Frieda.png
Hier die kompletten Preise, die von Simon für die "Frieda" kalkuliert wurden. Alles incl. Fracht- und Verpackungskosten nach D, zzgl. Importkosten. Das sind idr. um 2% Zoll und 19% Einfuhrumsatzsteuer. Zahlung über Alipay mit Sofortüberweisung oder Kreditkarte; Paypal geht bei Aliexpress nicht - nur, wenn man per mail bestellt.

Lieferung mit Fedex frei Haus. Erhoben wird ausserdem (von Fedex) eine sogenannte "Vorlageprovision" um 11€ netto für die Auslage der Zollgebühren. Wenn ich sofort nach Rechnungserhalt überweise, kürze ich die Rechnung um den Betrag und das wurde auch noch nie beanstandet.



* Ergänzung zu "Noulei" vom 22.10.2016: Im August hat mein Ansprechpartner Simon Di(ng) Noulei verlassen (worden?); kürzlich bekam ich die Info, dass Ada nun wohl auch nicht mehr bei Noulei arbeitet. D.h.: Die "Empfehlung" gilt aktuell unter Vorbehalt, weil keine verlässlichen Informationen exisitieren.
Zuletzt geändert von KarlG am 22.10.2016, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Ergänzung zu Noulei

charlyBrown
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Re: Beschaffung von Material für Eigenbauten

Beitrag von charlyBrown » 10.01.2016, 16:44

Hallo an alle,

ich finde bei CNC-Discount keine Erklärung zum Unterschied zwischen den verschiedenen "Farben" (rot, grün, orange, violett). Welche Farbkodierung würde der "Karla" gerecht werden?

Vielen Dank und viele Grüße

Karl-Heinz

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Re: Beschaffung von Material für Eigenbauten

Beitrag von KarlG » 10.01.2016, 17:05

charlyBrown hat geschrieben:ich finde bei CNC-Discount keine Erklärung zum Unterschied zwischen den verschiedenen "Farben" (rot, grün, orange, violett).
Die "orange" sind die einzigen "richtigen" Linearführungen - die anderen sind supported rails.
Welche Farbkodierung würde der "Karla" gerecht werden?
Ich würde das nicht versuchen wollen. Mal davon abgesehen, dass die benötigten Wagen/Schienen gar nicht angeboten werden, ist alles V0 (also leicht vorgespannt) und die reinen techn. Daten auch um Einiges unter denen der CPC. Über Laufkultur, Fertigungstoleranzen, Langlebigkeit usw. ist momentan auch nix bekannt.

Gruss
Karl

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Re: Beschaffung von Material für Eigenbauten

Beitrag von KarlG » 14.01.2016, 13:14

Noulei ergänzt.

fliegerkind
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Re: Beschaffung von Material für Eigenbauten

Beitrag von fliegerkind » 14.01.2016, 13:17

@Sven: Grossartiges Service, was Du da bietest.

Vielen Dank, Heini

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Re: Beschaffung von Material für Eigenbauten

Beitrag von wusel0464 » 22.01.2016, 12:08

Hallo,

schön das es hier weiter geht. Da ich mich auch schon länger mit dem Bau einer CNC beschäftige habe ich auch einen Link für ein paar Teile bei zusteuern

http://www.rc-letmathe.de/

Bei einer Bestellung hatte ich mal das Problem einer defekten Kugelumlaufmutter wurde nach einer Mail anstandslos ersetzt nicht mal die alte wurde zurück verlangt, kann ich vom Service nur empfehlen.

Gruß Wusel

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Re: Beschaffung von Material für Eigenbauten

Beitrag von Wandoo1980 » 30.01.2016, 22:20

Moin,
ich kann die Jungs von Kamp & Kötter für Spindeln wärmstens empfehlen! Hatte da mit einer 2005, 1000mm langen Spindel Probleme. Kurz telefoniert, anstandslos ausgetauscht.
Sehr netter Support der einem auch gern mit Rat zur Verfügung steht.

Die beiden Spindeln, die ich bis jetzt von denen habe, laufen super und ohne Probleme. Die Festlager sind bei K&P schon mit einem Distanzring zur Einstellung der Vorspannung ausgestattet (im Gegensatz zu so manch Chinaknaller). Die kleineren Spindeln (16 und 12mm) haben zusätzlich Tellerfedern für die Vorspannung.

Grüße, Sebastian
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Re: Beschaffung von Material für Eigenbauten

Beitrag von Wandoo1980 » 31.01.2016, 09:16

Guten Morgen,
einen hab ich noch :D
Diesen Monat geht noch eine Testbestellung an http://www.geerscutting.com raus. Die schneiden sehr viele Materialien mit dem Laser aus.
Augenscheinlich auf Trumpflasern, hat natürlich was ^^

Die schneiden z.B. Baustahl in verschiedenen Legierungen bis 20mm! Aluminium bis 10mm, auch Cortenstahl, V2 und V4A. Je nach Material mit 0² oder N² Das ganze extrem günstig. Je länger man warten kann, desto günstiger wird es. Ich denke die können dann ihre Tafeln besser Planen und das weniger an Verschnitt geben die an den Kunden weiter.

Einfach eine DXF hochladen, im Filter angeben was gelasert werden soll und man bekommt binnen Sekunden ein Angebot.
Da aber Vorsicht, dazu kommen später noch Märchensteuer, Verpackung und Versand. Ab 31Kg per Spedition.

Ich bin auf die Kantengüte und Genauigkeit gespannt!

Wünsche einen schönen Sonntag, Sebastian
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Re: Beschaffung von Material für Eigenbauten

Beitrag von KarlG » 06.02.2016, 12:02

Moin,

aus aktuellem Anlass noch ein paar Anmerkungen zum Eigenimport aus China:

Man begibt sich damit in den internationalen Warenhandel. Dazu sollte man zumindest wissen, was incoterms sind und zu welchen Bedingungen man seine Verträge abschließt. Luftfracht bei b2c idr. nach CPT (ausser, es ist anders vereinbart). Damit hat man einen Gefahrenübergang auf den Käufer in dem Moment, wo der Verkäufer die Ware an den vereinbarten Transporteur (DHL, UPS, Fedex, EMS, Chinapost, Hongkongpost...) übergibt. Wohlgemerkt: In China!

Es gibt im internationalen Warenverkehr keine "Vollkasko", die der deutsche Verbraucher üblicherweise gewöhnt ist; wo also in jedem Fall der Versender (Verkäufer) verantwortlich ist und für alles gradestehen muss, dass der Käufer die Ware in einem gebrauchsfähigen Zustand erhält.

Einen "Verbraucher" gibt es hier gar nicht; lediglich ein paar zollrechliche Vereinfachungen für den Privatimport (Eigenbedarf) bis zu 4 Importvorgänge pro Jahr. D.h.: Man ist als "Privater" einem Geschäftskunden gleichgestellt und vollumfänglich in der Pflicht, seine eigenen Interessen zu wahren und auch durchzusetzen. Rechte gibt es hier keine, ausser dem Anspruch auf Vertragserfüllung.

Das fängt mit der Vertragsgestaltung an (wie wird bestellt, gezahlt, verpackt, versendet) und "endet" mit der Übergabe der Ware an der Haustür und deren sorgfältiger Prüfung. Wenn der Transporteuer seine Unterschrift hat, ist der raus aus der Verantwortung und es ist ganz egal, ob das die Oma, die Tochter oder der Nachbar quittiert hat. Es wird dafür unterschrieben, dass die Ware vollständig und ohne äußere Beschädigungen übergeben wurde und rechtlich lassen sich dann nur noch verdeckte Mängel reklamieren. Schon damit ist man auf verdammt dünnem Eis unterwegs, weil solche Ansprüche wg. "ungenügender" Verpackung idr. abgewiesen werden.

Die "Fallstricke":

- Die Verpackung muss lt. diversen Forenberichten einen Sturz aus 2m Höhe und einem Fremdgewicht von 200kg standhalten, ohne, dass der Inhalt beschädigt wird. Geht also sicher nur mit einem Tresor.
- Deklaration: Chinesen deklarieren eigentlich immer zu niedrig. Im Fall eines Transportschadens darf man sich dann "beruhigt" darauf verlassen, dass nicht der Warenwert, sondern der deklarierte Wert reguliert wird (wenn überhaupt).
- Bei den Frachtunternehmen herrscht "Krieg" um Frachtzahlen, Erträge und auch darum, selbst verursachte Schäden auf die Kunden abzuwälzen. Auslieferungsfahrer sind da sehr geübt, offensichliche Schäden so "aufzuhübschen", dass man sie nicht sofort sieht bzw. durch geschickte Ablenkungsmanöver den Empfänger von einer gründlichen Prüfung abzuhalten.

..ist sicher nicht vollständig..

Gruss
Karl


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