Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Hallo
ich bin zwar nicht neu hier, habe mich jetzt aber erst angemeldet, weil ich meine erste Frage stellen möchte
Super Forum, und ich habe schon sehr viel gelesen und ich glaube auch viel gelernt
Ich würde mir auch sehr gerne eine Fräse bauen, aber bisher bin ich noch nicht so weit. Momentan habe ich ein kleines Verständnisproblem.
Ich habe schon viele Portalfräsen gesehen, in teilweise unterschiedlichen Ausführungen. Momentan interessiere mich die Vorteile der Position der Führungen: Häufig sieht man sie seitlich an der Maschine, also an Position B. Irgendwie sieht das für mich komisch aus, weil die Führungen dann ja nicht von oben belastet werden. Vermutlich können die das, sonst würde das ja keiner machen, aber sieht merkwürdig aus.
Unter der Maschine, also Position C habe ich auch schon ab und an gesehen, macht aber das Aufstellen der Maschine kompliziert. Und die Höhe des Portals wird natürlich größer, was ja nicht zuträglich ist.
Was ich aber sehr selten sehe ist die Anordnung bei Position A. Also zwei hohe Wände links und rechts, oben die Führungen drauf und dann dort direkt den Balken als X-achse. Für mich sieht das am stimmigsten aus, sieht man aber selten. Da ich nicht 1005ig vom Fach bin, übersehe ich da vielleicht etwas.
Was spricht denn eurer Meinung nach für oder gegen eine oder mehrere der Varianten?
Danke für die Hilfe, schätze das ganze hier sehr!
Martin
ich bin zwar nicht neu hier, habe mich jetzt aber erst angemeldet, weil ich meine erste Frage stellen möchte
Super Forum, und ich habe schon sehr viel gelesen und ich glaube auch viel gelernt
Ich würde mir auch sehr gerne eine Fräse bauen, aber bisher bin ich noch nicht so weit. Momentan habe ich ein kleines Verständnisproblem.
Ich habe schon viele Portalfräsen gesehen, in teilweise unterschiedlichen Ausführungen. Momentan interessiere mich die Vorteile der Position der Führungen: Häufig sieht man sie seitlich an der Maschine, also an Position B. Irgendwie sieht das für mich komisch aus, weil die Führungen dann ja nicht von oben belastet werden. Vermutlich können die das, sonst würde das ja keiner machen, aber sieht merkwürdig aus.
Unter der Maschine, also Position C habe ich auch schon ab und an gesehen, macht aber das Aufstellen der Maschine kompliziert. Und die Höhe des Portals wird natürlich größer, was ja nicht zuträglich ist.
Was ich aber sehr selten sehe ist die Anordnung bei Position A. Also zwei hohe Wände links und rechts, oben die Führungen drauf und dann dort direkt den Balken als X-achse. Für mich sieht das am stimmigsten aus, sieht man aber selten. Da ich nicht 1005ig vom Fach bin, übersehe ich da vielleicht etwas.
Was spricht denn eurer Meinung nach für oder gegen eine oder mehrere der Varianten?
Danke für die Hilfe, schätze das ganze hier sehr!
Martin
Re: Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Konstruktiv und rein Belastungstechnisch gesehen ist die Variante A mein Favorit. Dann noch als Gantry Variante( also ohne durchlaufenden Portalverbinder und mit Zwei KUS). Das wäre so meine nächste Fräsenvariante. Angetrieben mit einem Zahnriemen oder mit zwei Motoren je KUS ein Motor. Also im Slave Betrieb.
Dann kannst du dein" Grundgestell gleich als Fräse nutzen und mußt nicht nochmals einen Rahmen für die Fräse bauen. Aber wie so oft sind die Ansichten unterschiedlich.
Gruß Marco
Ich habe mich mal hier mit einem Bild bedient. Ich hoffe es ist ok.
Dann kannst du dein" Grundgestell gleich als Fräse nutzen und mußt nicht nochmals einen Rahmen für die Fräse bauen. Aber wie so oft sind die Ansichten unterschiedlich.
Gruß Marco
Ich habe mich mal hier mit einem Bild bedient. Ich hoffe es ist ok.
Re: Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Moin,
Belastungstechnisch ist das den Führungen wurst - die sind idR. in allen Richtungen gleich belastbar.
Was häufig unterschätzt wird, ist dass in Variante A die Führungen weitgehend im Späneregen stehen und das auch nur mit großem Aufwand (tlw.) lösbar ist. Weiterhin hat man in Variante B und C die Wahl zw. mittigem Einzelantrieb und Doppelantrieb, wärend man bei A zwingend einen Doppelantrieb braucht.
Am Anfang sollte die Aufgabenstellung formuliert werden und daraus abgeleitet die konstrukive Umsetzung - nicht, "ich bau das jetzt mal so, weil das für mich besser aussieht".
Jede der 3 Varianten hat seine Berechtigung - was für einen persönlich besser passt, ergibt sich dann aus Aufgabenstellung und Möglichkeiten.
Gruss
Karl
Belastungstechnisch ist das den Führungen wurst - die sind idR. in allen Richtungen gleich belastbar.
Was häufig unterschätzt wird, ist dass in Variante A die Führungen weitgehend im Späneregen stehen und das auch nur mit großem Aufwand (tlw.) lösbar ist. Weiterhin hat man in Variante B und C die Wahl zw. mittigem Einzelantrieb und Doppelantrieb, wärend man bei A zwingend einen Doppelantrieb braucht.
Am Anfang sollte die Aufgabenstellung formuliert werden und daraus abgeleitet die konstrukive Umsetzung - nicht, "ich bau das jetzt mal so, weil das für mich besser aussieht".
Jede der 3 Varianten hat seine Berechtigung - was für einen persönlich besser passt, ergibt sich dann aus Aufgabenstellung und Möglichkeiten.
Gruss
Karl
Re: Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Moin moin,
noch ein Punkt, der gegen A spricht: wenn man die Fräse mit hohen Wänden baut und wegen Durchreiche vorn und hinten offen lassen will, ist es schwierig, die Wände steif genug zu bekommen. Sie könnten seitlich "weg kippen".
Deshalb wäre es wichtig, bei so einer Bauweise Profile zu nehmen, die intern gegen Scherung versteift sind, also z.B. eine Kreuzstruktur haben.
... oder man gießt sie aus. Diesmal nicht wegen Resonanzen, sondern wegen Erhöhung der Steifigkeit.
Gruß Reinhard
noch ein Punkt, der gegen A spricht: wenn man die Fräse mit hohen Wänden baut und wegen Durchreiche vorn und hinten offen lassen will, ist es schwierig, die Wände steif genug zu bekommen. Sie könnten seitlich "weg kippen".
Deshalb wäre es wichtig, bei so einer Bauweise Profile zu nehmen, die intern gegen Scherung versteift sind, also z.B. eine Kreuzstruktur haben.
... oder man gießt sie aus. Diesmal nicht wegen Resonanzen, sondern wegen Erhöhung der Steifigkeit.
Gruß Reinhard
Re: Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Du liebst die Scherkräfte echt oder?django013 hat geschrieben: ↑01.02.2019, 17:25Moin moin,
noch ein Punkt, der gegen A spricht: wenn man die Fräse mit hohen Wänden baut und wegen Durchreiche vorn und hinten offen lassen will, ist es schwierig, die Wände steif genug zu bekommen. Sie könnten seitlich "weg kippen".
Deshalb wäre es wichtig, bei so einer Bauweise Profile zu nehmen, die intern gegen Scherung versteift sind, also z.B. eine Kreuzstruktur haben.
... oder man gießt sie aus. Diesmal nicht wegen Resonanzen, sondern wegen Erhöhung der Steifigkeit.
Gruß Reinhard
Das bisschen an Kraft, was als Scherung auftritt ist ein Witz, Faktoren mehr sind Zug- und Druckbelastungen bzw. Torsionsmomente.
Re: Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Hallo und danke für die Antworten
@KarlG
hast Du sicher recht, wenn es konkret wird bei mir, sind da eh noch ein Haufen Fragen und Details offen, geht mir jetzt gerade tatsächlich darum, allgemein zu verstehen, welche Eigenschaften die Bauweisen haben.
@django03
das verstehe ich nicht. Ich gehe natürlich davon aus, dass bei der ganzen Betrachtung alle anderen Maße gleich bleiben. Also der X-balken auf der selben Höhe ist. Das würde bei einem Portal mit Führungen an B oder C ja bedeuten, dass ich an den Wagen hohe Wangen anbringen muss, die genauso Hoch sind wie die Wände bei A. Und die Wangen sind doch nicht automatisch steifer, als die Wände, oder?
@KarlG
hast Du sicher recht, wenn es konkret wird bei mir, sind da eh noch ein Haufen Fragen und Details offen, geht mir jetzt gerade tatsächlich darum, allgemein zu verstehen, welche Eigenschaften die Bauweisen haben.
@django03
das verstehe ich nicht. Ich gehe natürlich davon aus, dass bei der ganzen Betrachtung alle anderen Maße gleich bleiben. Also der X-balken auf der selben Höhe ist. Das würde bei einem Portal mit Führungen an B oder C ja bedeuten, dass ich an den Wagen hohe Wangen anbringen muss, die genauso Hoch sind wie die Wände bei A. Und die Wangen sind doch nicht automatisch steifer, als die Wände, oder?
Re: Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Die Wangen macht man so steif, wie man es braucht (Aufgabenstellung). Das geht natürlich auch mit den Führungen unter dem Tisch (bspw. Datron macht das so). Aber klar gibt es einen wesentlichen Unterschied, nämlich: Die Wände muss man auf der ganzen Länge so steif machen, wärend das bei einer "fahrende" Wange nur die Wange selbst betrifft.
Die Detailbetrachtung kommt nach dem Grobkonzept und dieses erst nach der Aufgabenstellung...
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- Beiträge: 328
- Registriert: 31.10.2018, 09:06
Re: Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Um die Führungen vor Staub zu schützen gibts Abdeckungen in allen Formen und Größen:
Re: Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Moin moin,
Übertreibungen machen anschaulich - sagt man
@womble
Schau Dir mal diese Fräse an.
Die Halle ist ausschließlich für die Fräse da.
Was denkst Du, warum der Hersteller die Schienen auf den Boden gepackt hat?
Er hätte ja auch sie ja auch oben auf die Wände packen können. Das Portal wäre doch viel kleiner geworden ...
Wenn man sich fertige Maschinen vornimmt und drüber nachdenkt, warum sie so und nicht anders gebaut wurde, kann man auch viel lernen. Manchmal auch, wie man es besser nicht machen sollte
Bei einer Portalfräse ist es so, dass man sich "nur" mit dem Portal beschäftigen muss. Ist das sauber ausgelegt, dann ist es völlig gleichgültig, ob die Y-Achse 60cm, 6m oder 60m Verfahrweg hat.
Gruß Reinhard
P.S.:
@CNCler - bevor Du uns länger mit Deinen schlechten Witzen langweilst, schau doch einfach mal bei Wikipedia vorbei
Übertreibungen machen anschaulich - sagt man
@womble
Schau Dir mal diese Fräse an.
Die Halle ist ausschließlich für die Fräse da.
Was denkst Du, warum der Hersteller die Schienen auf den Boden gepackt hat?
Er hätte ja auch sie ja auch oben auf die Wände packen können. Das Portal wäre doch viel kleiner geworden ...
Wenn man sich fertige Maschinen vornimmt und drüber nachdenkt, warum sie so und nicht anders gebaut wurde, kann man auch viel lernen. Manchmal auch, wie man es besser nicht machen sollte
Bei einer Portalfräse ist es so, dass man sich "nur" mit dem Portal beschäftigen muss. Ist das sauber ausgelegt, dann ist es völlig gleichgültig, ob die Y-Achse 60cm, 6m oder 60m Verfahrweg hat.
Gruß Reinhard
P.S.:
@CNCler - bevor Du uns länger mit Deinen schlechten Witzen langweilst, schau doch einfach mal bei Wikipedia vorbei
Re: Wo die Führungen unterbringen - allgemeiner Aufbau einer Portalfräse
Ja, das ist etwas, sich leider mittlerweile immer weiter verbreitet: Absolutes Selbstbewusstsein bei vollkommener Ahnungslosigkeit.
Deshalb ein Angebot an Dich: Zeichne mir auf, welche Scherkräfte du meinst und ich rechne dir den Betrag exakt vor.
Als Zusatz rechne ich Dir die anderen Kräfte aus un beweise dir, dass sie immens höher sind.
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