Karla: Problem mit Genauigkeit

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Kissling
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Karla: Problem mit Genauigkeit

Beitrag von Kissling » 13.12.2024, 16:38

Hallo zusamen,

im Prinziep bin ich sehr zufrieden mit meiner Karla.

Ich habe aber bei meinem letzten Projekt ein kleines Problem erkannt:

Ich habe mir neue Spannpratzen erstellt.
Dazu habe ich mir, wie hier gezeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=U7yn399bE1I&t=178s
einen Halter gefräst.
Wenn ich den Halter mit meiner Schieblehre messe ist dieser 6,50mm breit.

Danach habe ich mir die Spannpratzen mit dem exakt gleichen Ausschnitt erzeugt.

Leider passen aber die Rohlinge mit dem Ausschnitt nicht auf den Halter.
Auch nachdem ich mit Übermaß 0,08 mm den Ausschnitt erweitert habe passen die Teile immer noch nicht ineinander.
Was mir auch noch aufgefallen ist, ist das der Aussnitt unten schmäler ist als oben.

Woran kann das liegen?
Das Fräsbild im Aluminium ist perfekt.
Ich bin schon sehr langsam gefahren damit die Passform gut wird.
Der "Sound" beim Fräsen ist auch gut.

Hilfeeeeeeeee :wf

Vielen Dank
Gruß Ronald

KarlG
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Re: Karla: Problem mit Genauigkeit

Beitrag von KarlG » 13.12.2024, 21:57

Moin,

habe grade mal nachgeschaut: Du hast die Maschine von Mario Jentges gekauft - richtig?
Da er sie selbst aufgebaut hat, ist hier als Erklärung ein Geometriefehler am wahrscheinlichsten.

Auf die Schnelle würde ich mal vermuten, dass die Spindel und damit der Fräser schief steht, oder das Portal nicht exakt winklig zur Y-Achse, aber um das mit Sicherheit zu sagen, bräuchte ich schon deutlich mehr Input.

Gruss
Karl

Kissling
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Re: Karla: Problem mit Genauigkeit

Beitrag von Kissling » 14.12.2024, 23:06

Hallo Karl.

Danke dass Du antwortest.

Ja, das ist die Maschine von Mario.

Ich hab die ja komplett überarbeitet.
Ist jetzt wie die Heavy-Version.

Das einzige was ich nicht ausgetauscht habe sind die Linearwagen auf der X-Achse und der Z-Achse.

Alles ist übemessen worden und sieht inzwischen sehr gut aus.

Mit der 1-Hundertstel-Messuhr gemessen hat die Spindel am Fräser gemessen eine Abweichung von +- 0,015 mm.

Desswegen bin ich ja so ratlos.

Ich hab einfach keinen Plan wo ich ansetzen soll ????

Gruß Ronald

KarlG
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Re: Karla: Problem mit Genauigkeit

Beitrag von KarlG » 15.12.2024, 09:40

Moin,
Kissling hat geschrieben:
14.12.2024, 23:06
Ich hab die ja komplett überarbeitet.
Ist jetzt wie die Heavy-Version.
Ahja - jetzt erinnere ich mich wieder. Hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.
Das einzige was ich nicht ausgetauscht habe sind die Linearwagen auf der X-Achse und der Z-Achse.
Die wären aber "wichtiger" gewesen, als die der Y-Achse. Da gibt es ja zwei davon, die sich die Last teilen und das beeinflusst eigentlich nur den "Portalnick".
Mit der 1-Hundertstel-Messuhr gemessen hat die Spindel am Fräser gemessen eine Abweichung von +- 0,015 mm.
Redest Du über Rundlauf, oder tatsächlich über die auf- und abbewegung? Dann ist das ein guter Wert, der nicht viel besser zu schaffen ist.
Also 2/100 über den gesamten Verfahrweg der Z-Achse würde ich als "normal" bezeichnen.
Ich hab einfach keinen Plan wo ich ansetzen soll ????
Innen- und Außenrechtecke fräsen, diese vermessen und die Bilder samt Messergebnis hier mal einstellen - incl. in welcher Orientierung/Ausrichtung die auf der Fräse lagen.

Das:
Was mir auch noch aufgefallen ist, ist das der Aussnitt unten schmäler ist als oben.
deutet eigentlich auf einen Geometriefehler, oder dass der Fräser weggedrückt wird - je nachdem, wie das "schmäler" gemeint ist.

Gruss
Karl

Kissling
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Re: Karla: Problem mit Genauigkeit

Beitrag von Kissling » 18.12.2024, 16:40

Hallo Herr Karl,
Die wären aber "wichtiger" gewesen, als die der Y-Achse. Da gibt es ja zwei davon, die sich die Last teilen und das beeinflusst eigentlich nur den "Portalnick".
Ich weis, aber die wollte ich mir sparen weil ich dann das ganze Portal zuerlegen müsste und dieses neu vermessen muss.
Kommt aber noch.
Redest Du über Rundlauf, oder tatsächlich über die auf- und abbewegung? Dann ist das ein guter Wert, der nicht viel besser zu schaffen ist.
Also 2/100 über den gesamten Verfahrweg der Z-Achse würde ich als "normal" bezeichnen.
Ich rede über die Auf- Abbewegung.

Erstmal Danke.
Ich hoffe, dass ich über Weihnachten ein wenig Fräsen kann.
Ich habe mir erstmal "gute" ER11 Spannzangen gekauft.
Das scheint ein riesen Unterschied zu sein.
Die werde ich erstmal ausprobieren.

Gruß Ronald

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Re: Karla: Problem mit Genauigkeit

Beitrag von Kissling » 19.12.2024, 12:23

@Karl
Habe gestern abend die neuen "guten" ER11" Spannzangen getestet.
Fazit:
Die sind Ihr Geld wert. :-)

Unterschied zu den "günstigen"

1. Beim Wechsel eines Fräsers musste ich nicht immer 2x mit den Schlüsseln die Verschraubung lösen.
Mit den alten hat sich da wohl was verklemmt :-(

2. Ich musste IMMER meinen 3D-Kantentaster neu einmessen.
Das war super nerfig.
Wenn ich jetzt den 3D-Kantentaster Aus- und wieder Einspanne habe ich nur noch eine Abweichung von ca. 0,05 mm. :dance

3. Das Schliffbild es noch etwas besser.
War aber vorher auch schon gut.

Ich habe das neue Werkstück mit einem Messwinkel auf 90° der Kanten gemessen.
Au weia. Da fehlt es aber brutal.

Ich werde heute einen Messdorn (abgebrochener Fräser) mal einspannen und die verkippung am Fräser messen.
Frage:
So ein abgebrochener Fräser ist ja recht kurz.
Somit ist die Messstrecke auch kurz und damit ungenau.
Was verwende ich da am bessten?

Gruß Ronald

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Re: Karla: Problem mit Genauigkeit

Beitrag von Olli-CNC » 19.12.2024, 14:15

Grüße,
spann den Schaft eines Messuhrstativs in die Spannzange der Spindel, am anderen Ende dann die Messuhr ausgerichtet auf deinem Spanntisch (welcher parallel zu deiner Achse laufen sollte, also am besten überfräst). Jetzt über Umschlag auf einem Radius von mind. 100mm die Spindel drehen. Die Messuhr sollte sich idealerweise während der Messung nicht bewegen, falls doch, entsprechend den Kopf (Spindel) justieren.
spindel_einstellen_1.jpg
(Bild-Quelle: Sorotec.de)


Gruß
Olli
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Re: Karla: Problem mit Genauigkeit

Beitrag von Olli-CNC » 19.12.2024, 14:27

Noch ein Nachtrag:

Das reicht aber so noch nicht, die Z-Achse selbst kann ja schräg stehen, die muss dann mit einem Winkel in X und Y Richtung abgefahren werden.
Anschlagwinkel auf den Tisch und Messuhr an die Z-Achse, dann in Z-Richtung abfahren.
Das sollte auf jeden Fall vor dem Schritt oben passieren, sonst muss man den Schritt doppelt machen.
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Re: Karla: Problem mit Genauigkeit

Beitrag von Kissling » 19.12.2024, 15:00

Vielen dank für das Bild.
So werde ich das machen.
Den Rest kontroliere ich auch nochmal.
Wobei:
Ich habe eine Opferplatte die ich überfäst habe.
Und da ich vor dem Überfräsen das Portal peinlich genau ausgerichtet habe sollte dieses passen.
Gruß Ronald

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Re: Karla: Problem mit Genauigkeit

Beitrag von Kissling » 20.12.2024, 17:03

Hallo zusammen,

habe gestern einige Fehler festgestellt.

Frage1: Wie richte ich die Spindel-Halteplatte (Z-Achse) am besten aus?
Habt Ihr ein Bild dazu?

Frage 2:
Reicht es nicht, wenn ich in die ER11 Spannzange meine Messuhr einspanne und gegen einen Winkel messe?

Gruß Ronald

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