Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

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Kissling
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Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

Beitrag von Kissling » 13.02.2023, 11:50

Hallo zusammen.

Ich habe mir eine gebrauchte KARLA gekauft.
Nachdem ich angefangen habe die Maschine zu Putzen und einige Dinge in Stand zu setzen habeich gemerkt, dass ich die Maschine komplett neu aufbauen muss.

Mir geht es zuerst einmal darum die Maschine in einen Ihr würdigen Zustand zu bringen!

Ich habe an anderer Stelle hier im Forum schon einige Fragen gestellt.
(Danke an Karl und die Anderen für die Antworten)

Da sich das ganze Vorhaben nun doch verselbstständigt will ich euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.

Ziel: Ich möchte eine nahezu neuwertige Maschine haben die so optimal wie möglich eingestellt ist.

Was bissher geschah:
Erstmal habe die Maschine angefangen gründlich zu reinigen.
Dann habe ich die gesamte Elektronik komplett neu Verkabelt.
Nachdem die Verkabelung neu aufgebaut war habe ich versucht alle Funktionen der Steuerung (TripleBeast) in Betrieb zu nehmen.
Dies hat sich schwieriger gestalltet als gedacht.
Die Relais für Spindel und Staubsauger wollten einfach nicht auf die Software (Mach3) reagieren.
Hier ein Tipp:
Der Hersteller von Mach3 (ArtSoft) hat eine sehr hilfreiche Videosammlung bei Youtube. Diese kann ich jedem empfehlen. Vor allem das Video 4 "Troubleshouting" ist sehr hilfreich.
https://www.youtube.com/playlist?list=P ... ZxpdKEpdUt

Je weiter das Proket vortschreitet und ich immer tiefer grabe wir es immer schlimmer.
Was da zum Vorschein kam habe ich nicht glauben können.
Nachdem ich, wegen des Ausrichten des Grundrahmens die Kugelumlaugspindel für die Y-Achse ausgebaut habe, bin ich wirklich erschrocken.
Selbst da drinn war alles voller Späne.

Damit ich die KARLA ordentlich ausrichten kann habe ich mir erstmal einige Werkzeuge angeschafft:

1. Ich habe mir die von Karl vorgeschlagenen Messwerkzeuge gekauft (etwas größere Versionen).
1.a. Flachlineal DIN 874/1 1000 mm
https://praezisionstools.de/mwgpt/linea ... 01000.html
1.b Anschlagwinkel DIN 875 Genauigkeitsgrad 1 250 x 160 mm
https://praezisionstools.de/mwgpt/winke ... 11106.html

2. Eine Messuhr mit Magnethalter bei E-Bay (1/100tel)
Die habe ich aber auch erstmal überarbeiten müssen. (wer billig kauft kaut zweimal)
Leider hat die Haltemechanik beim Umkehren der Fahrtrichtung ein großes Umkehrspiel gehabt.
Dies ließ sich aber mit Feile und Hammer recht gut beheben.

Nun habe ich die Maschine mit der Messuhr überfahren und festgestellt, dass der Grundrahmen total schief war.
Also Entscheidung:
Der Grundrahmen muss neu ausgerichtet und am besten die Längsprofile gleich geplant werden!

Dazu musste natürlich eine T-Nutenplatte her.
Ich hatte Glück und jemand hat eine fast neue unverbastelte T-Nutenplatte in der Bucht gerade angeboten.
Nachdem Die bei mir ankam habe ich die Platte erst mal vermessen.
Ich sag nur "Au weia"
Also habe ich die Platte mit den mir zur verfügung stehenden Mitteln ersmal 2-3 Stunden lang mit einem Vorschlag-Hammer bearbeitet bis Sie annehmbar gerade war.

Planen des Grundrahmen:
Erstmal habe ich das X-Z Portal abgebaut.
Dann habe ich mir gutes Schleifpaier (180er) gekauft und mit Sprühkleber auf die Unterseite der T-Nutenplatte aufgeklebt.
Der Sprühkleber von Würt hat super funktioniert.
Jetzt kommts:
Ich habe die Nutenplatte 4500 mal über den Grundrahmen hin- und hergeschoben bis die Platt überall sauber auflag.
Das Entfernen ging mit Bremsenreiniger viel besser als gedacht!

Beim Prüfen der Längswagen musste ich leider feststellen das einer nicht richtig läuft.

Das war bis hierhin der Rückblick.

Fage an Karl:
Welche Führungswagen müssen wo verbaut werden?
Die beiden links und rechts haben unterschiedliche Bezeihungen
Führungswagen 1: HR ML BV1-B
Führungswagen 2: HR ML S VIN -B

Gruß Ronald

KarlG
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Re: Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

Beitrag von KarlG » 13.02.2023, 13:45

Kissling hat geschrieben:
13.02.2023, 11:50
Welche Führungswagen müssen wo verbaut werden?
Die beiden links und rechts haben unterschiedliche Bezeihungen
Führungswagen 1: HR ML BV1-B
Führungswagen 2: HR ML S VIN -B
Ich finde grade die alten Unterlagen nicht mehr wieder, aber ich würde vermuten, dass das die gleichen Wagen aus unterschiedlichen Serien sind.

Unterstellt, dass das "VIN" des zweiten Wagens in Wirklichkeit V1N heißt, sind das beides HR25ML in V1-Vorspannung.
Es KÖNNTE sein, das evtl. unterschiedliche Dichtungen verbaut sind, aber auch das ist ziemlich unwahrscheinlich...
Selbst da drinn war alles voller Späne.
Späne in den Kugelumlaufmuttern, die im Späneregen stehen, sind eigentlich normal. Die "Dichtungen" sind ja keine, sondern nur Abstreifer mit ein paar Zehntel Spalt. Dazu könnte man durchaus öfter mal großzügig abschmieren und das rausquellende "Etwas" abwischen.
Alles Materiel, was weicher ist, als die etwa 65HRC der Kugeln und Laufbahnen, wird beim hin- und herfahren zermahlen.
Wenn das allerdings auch auf Y (lange Achse) passiert, ist das schon etwas setsam, weil da normalerweise gar keine Späne hinkommen.

Gruss
Karl

Ergänzung: Doch wiedergefunden. Bei den HR gab es zwei Dichtungstypen. B-Standard, S-Verstärkt
Ich vermute aber, die Dichtung ist das Zeichen nach dem "-" - also identisch. Falls der Buchstabe nach dem "ML" die Dichtung ist, dann hat einer von beiden eine bessere Dichtung. Müsste man eigentlich sehen.
Zuletzt geändert von KarlG am 13.02.2023, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Dichtung

Manu
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Re: Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

Beitrag von Manu » 19.02.2023, 18:38

Da sich das ganze Vorhaben nun doch verselbstständigt will ich euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.
Bin gespannt wie es weiter geht ... :popcorn:
Hab mich selbst mit der Mechanik der Karla leider nicht 100 prozentig auseinander gesetzt (meine wurde durch Karl aufgebaut) Deswegen bin ich auf deine Vortschritte gespannt.
Viel Erfolg und Spaß.

Beste Grüße
Manuel

Kissling
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Re: Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

Beitrag von Kissling » 21.02.2023, 10:07

@Manu.

Ohhhhh mein Gott... :wf
Jetzt ist alles auseinandergebaut!
Nachdem ich die Längsprofile überschliffen habe bin ich noch unzufriedener geworden.
Hat nix mit der Karla zu tun.
Hatte wohl einfach pech mit den 60x60 Profilen.
Ich hatte eine Wanne von mehr als 0,1 mm in der Mitte.
Also habe ich 2 örtliche Metallverarbetungsfirmen gefragt ob Sie mir für ein kleines Budget die Schienen überfräsen würden.
Nachdem mir einer gesagt hat "bring sie mal vorbei" habe ich gestern abend das Grundgerüst komplett zerlegt.

Und siehe da:
Wenn man die 60er Profile umdreht ist alles perfekt.
Ich habe mein Zauberlineal draufgelegt und versucht ein Stückchen Alufolie drunter durchzuschieben.
Da ging nix über die gesamte Länge! :o

"Natürlich" habe ich gleich die Vorder- und Rückseite überschliffen.
Bei der Vorderseite dachte ich mir: Da machst Du ein optisches Highlight!
Müsste doch toll aussehen wenn die spiegelt.
Also geschlichtet mit 400ter.
Dann 600ter
Dann 800ter
Dann 1000der
Dann 1500der Schmirgelpapier
Jetzt glänzt die Vorderseite und mein rechter Arm tut mir weh :am
Bin mir aber nicht sicher ob ich das so lasse.
Sieht irgendwie komisch aus.
Da die Aluguß-Winkel der Querstreben recht "derhaut" aussahen habe ich diese mit einer Drahtbürste gereinigt und entgratet.
Sehen jetzt super aus.
Glänzen wie überschliffen.
Tipp: damit ich die Querstreben nicht mit der Drahtbürste verkratze habe ich einfach mit einem Stück Dachlatte die Querstrebe abgedeckt. Das hat auch beim bürsten sehr geholfen.

Leider sind meine Längsprofile nicht mit Blei gefüllt.
Nun überlege ich ob ich mir das antue.

Frage: Ich hab ein par Baustufenbilder gemacht und würde die auch teilen.
Aber muss ich hier wirklich die erst ins Internet hochladen befor ich Sie hier einbinden kann?

Gruß Ronald
Zuletzt geändert von Kissling am 21.02.2023, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.

KarlG
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Re: Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

Beitrag von KarlG » 21.02.2023, 11:22

Moin,
Kissling hat geschrieben:
21.02.2023, 10:07
Und siehe da:
Wenn man die 60er Profile umdreht ist alles perfekt.
Ich habe mein Zauberlineal draufgelegt und versucht ein Stückchen Alufolie drunter durchzuschieben.
Da ging nix über die gesamte Länge! :o
Ja - das ist normal und resultiert aus dem Produktionsprozess, wo die "Stränge" nach dem Pressen "gestreckt" werden. Man hat also idR. zwei relativ gerade und parallele Seiten, eine konvexe und eine konkave.

Die geraden Seiten kommen noch oben bzw. unten, damit die Auflage stimmt und die konvexe kommt nach außen und wird überfräst.
Frage: Ich hab ein par Baustufenbilder gemacht und würde die auch teilen.
Aber muss ich hier wirklich die erst ins Internet hochladen befor ich Sie hier einbinden kann?
Siehe hier: https://cncwerk.de/forum/viewtopic.php?f=10&t=788

Aktuelle Beschränkungen 2305x1537px und 500kB
Wenn Exif-Daten drin sind, müssen die auch stimmen.

Gruss
Karl

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Re: Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

Beitrag von Kissling » 21.02.2023, 14:05

Das hätte ich mal früher wissen müssen :fumb
Dann hätte ich mit die Schleiforgie spaaren können.

Frage 1:
kennt Ihr eine Beschaffungsquelle für Bleischrot?

Ich habe das hier gefüunden:
https://ballast-produkte.de/ballast-bleischrot/

Frage 2:
Wie befülle ich meine Profile richtig?
Habe die Forumsuche bemüht. Da gibt es ja unterschiedlich Meinungen.
Mit- / ohne Harz?
Füllmenge?
Mischverhältnis?
Quarzsand?

Gruß Ronald

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Re: Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

Beitrag von Kissling » 21.02.2023, 14:09

Und schon wieder eine Frage:

in den alten Treds sind viele Videos die man nicht öffnen kann.
Ist das so gewollt oder gibt es da einen Trick?

Gruß Ronald

KarlG
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Re: Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

Beitrag von KarlG » 21.02.2023, 14:38

Kissling hat geschrieben:
21.02.2023, 14:05
Das hätte ich mal früher wissen müssen :fumb
Dann hätte ich mit die Schleiforgie spaaren können.
Beim Schleifen geht es nur darum, die "Beulen" zu egalisieren, die beim Festschrauben der Querträger entstehen. Grade bei den "großen" Winkeln vorne und hinten hebt sich dann etwas der innere Steg und steht ein paar Hundertstel über. "Glatt" müssen die Oberseiten nicht sein. Setzt natürlich voraus, dass der Grundrahmen grade aufgebaut ist und die Längsträger wirklich parallel.
Quarzsand?
Da das keine "heavy" ist, würde ich nur Sand einfüllen. Trocken, rieselnd und voll. Vogelsand aus dem Baumarkt geht auch.

Gruss
Karl

KarlG
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Re: Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

Beitrag von KarlG » 21.02.2023, 14:41

Kissling hat geschrieben:
21.02.2023, 14:09
in den alten Treds sind viele Videos die man nicht öffnen kann.
Ist das so gewollt oder gibt es da einen Trick?
"Gewollt" sicher nicht. Da die "alten" (also die geschlossenen) threads Kopien aus einem ganz anderen Forum sind, kann es aber sein, dass da auch etliche tote Links dabei sind. Was davon wichtig ist, müsste aber in den neueren threads auch zu finden sein.

Kissling
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Re: Neuaufbau einer gebraucht gekauften Karla

Beitrag von Kissling » 22.02.2023, 08:39

@ Karl
ich habe im alten Thred auf Seite 180 gesehen dass hier eine Verstärkung unter dem Verbinder montiert wurde.
Da ich ja alles auseinander gebaut habe wäre es einfach hier einen das einzubauen.

Frage 1: Was bringt das?

Frage 2: Was sind die Unterschiede zwischen der Normalen und der Heavy Version?
Ich habe den Aufpreis gefunden und das andere Spindeln verwendet wurden.
Sind da auch andere Dinge verstärkt gewesen? Vieleicht die Portalwangen?

Da meine Portalwangen etwas derhaut sind werde ich die, wenn wieder alles zusammengebaut ist, wohl neu Fräsen. Desswegen auch die Frage nach verstärkten Portalwangen.

Gruß Ronald

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