Mitlauf- Gegenlauf fräsen
Mitlauf- Gegenlauf fräsen
Hallo zusammen.
Bei den vielen Videos, welche ich mir inzwischen angesehen habe, wird immer Mitlauf gefräst, zu erkennen am Späneflug. Warum eigentlich? Soweit ich es noch aus meiner Lehrzeit weiß ist doch Gegenlauf fräsen weniger belastend für den Fräser??
Gruß Gerd
Bei den vielen Videos, welche ich mir inzwischen angesehen habe, wird immer Mitlauf gefräst, zu erkennen am Späneflug. Warum eigentlich? Soweit ich es noch aus meiner Lehrzeit weiß ist doch Gegenlauf fräsen weniger belastend für den Fräser??
Gruß Gerd
- dsmaschinenbauteile
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Re: Mitlauf- Gegenlauf fräsen
Man fräst immer im gleichlauf wenn man eine spielfreie CNC hat. Gegenlauf hat man früher bei konventionellen Fräsen gemacht um vorhandenes Spiel in der Spindel zu kompensieren.
Bei Holz macht es manchmal Sinn im gegenlauf zu fräsen... kommt auf die Richtung der Fasern an.
Bei Holz macht es manchmal Sinn im gegenlauf zu fräsen... kommt auf die Richtung der Fasern an.
Re: Mitlauf- Gegenlauf fräsen
Danke für die Info. Ist ja schon ne Ecke her seit ich das letzte Mal an einer "großen" Fräse gestanden binpriox3d hat geschrieben: ↑25.07.2017, 21:15Man fräst immer im gleichlauf wenn man eine spielfreie CNC hat. Gegenlauf hat man früher bei konventionellen Fräsen gemacht um vorhandenes Spiel in der Spindel zu kompensieren.
Bei Holz macht es manchmal Sinn im gegenlauf zu fräsen... kommt auf die Richtung der Fasern an.
Gruß Gerd
Re: Mitlauf- Gegenlauf fräsen
..nur wenn die Maschine nicht spielfrei ist. Dann hat man das Problem, dass im Gleichlauf der Fräser bei Lastwechseln unkontrolliert "ausreißt" und das kann zu "Zahnverlust" oder auch dem Abbrechen des Fräsers führen. Mit einer spielfreien Maschine ist Gleichlauf idR. die bessere Wahl und auch schonender für den Fräser (Standzeit). Bessere Oberflächen erzeilt man üblicherweise auch.
Gruss
Karl
Re: Mitlauf- Gegenlauf fräsen
Diese Erfahrungen konnte ich bei Kunststoff oder Alu ebenfalls machen. Bei Materialien wie Holz oder Schaum fräse ich nur im Gegenlauf, da es sonst sehr unschöne Schnittkanten gibt.
Gruß Marc
Karla #9 "Standard" mit TBI
- 2,2kW HF-Spindel, Powtran PI9130, WaKü
- 3x 1,9Nm Stepper, TripleBeast, ESS, C2D PC
- Zyklonabsaugung + Siemens, Vakuumtisch + Elmo-G SKV
- Win7Pro, Mach3 + SchmidtScreen
- Inventor+HSM, Autocad, Condacam
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Re: Mitlauf- Gegenlauf fräsen
Hallo zusammen
Das mit der schöneren Fläche wusste ich, aber - man wird so alt wie ne Kuh und lernt immer noch dazu
Gruß Gerd
Das mit der schöneren Fläche wusste ich, aber - man wird so alt wie ne Kuh und lernt immer noch dazu
Gruß Gerd
Re: Mitlauf- Gegenlauf fräsen
Ja - ich glaube, das hatten wir schonmal diskutiert. In Faserrichtung (gewachsenes Holz) ist das für mich auch logisch, weil Gegenlauf hier die Faser spaltet, während Gleichlauf immer quer zur Faserrichtung "draufhämmert" und das Material quasi zerfetzt.
Warum das quer zur Faser im Gegenlauf dann auch besser wird, ist mir noch nicht so richtig klar. Vielleicht mag das mal Jemand theoretisch (oder aus der Erfahrung) herleiten...
..Schaum ist sicher eine andere Baustelle mit eigenen "Gesetzen".
-
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Re: Mitlauf- Gegenlauf fräsen
Gegenlauffräsen nimmt man auch gerne wenn man beim Umfangsfräsen eine harte Randschicht (Eloxal, Gusshaut etc.) hat weil man dann nicht bei jedem Schnitt durch muss sondern die Schicht einfach "abgesprengt" wird.
Wenn man Schaumstoff im Gegenlauf fräst hängt der zukünftige Span noch komplett am Material wenn die spätere Fertigfläche erzeugt wird und kann dem Fräser genug Widerstand entgegensetzen dass sie eher geschnitten als gerupft wird. Im Gleichlauf hängt der Span nur noch an einem Fitzel wenn die Funktionsfläche erzeugt wird und reißt dann bei Schaumstoff einfach ab.
Zu Holz parallel zur Faser wurde ja schon alles geschrieben, dass die Oberfläche quer zur Faser auch im Gegenlauf besser wird würde ich damit erklären, dass beim Gegenlauffräsen das Material beim Fräsereintritt zunächst ein wenig verdichtet wird, was die Oberfläche glättet. Außerdem wird der Span ja nicht direkt an der Schneide sondern ein wenig weiter vorn (vorauseilende Scherebene) erzeugt. Die Scherebenen sind in unendlichen vielen parallelen entlang des Fräserumfangs in Drehrichtung des Fräsers und zeigen bei Gegenlauf alle von der fertigen Fläche weg, bei Gleichlauf teilweise hinein was die Fasern durchtrennt und die Oberfläche aufraut.
(Der letzte Absatz ist ein wenig Spekulation )
Gruß Dennis
Wenn man Schaumstoff im Gegenlauf fräst hängt der zukünftige Span noch komplett am Material wenn die spätere Fertigfläche erzeugt wird und kann dem Fräser genug Widerstand entgegensetzen dass sie eher geschnitten als gerupft wird. Im Gleichlauf hängt der Span nur noch an einem Fitzel wenn die Funktionsfläche erzeugt wird und reißt dann bei Schaumstoff einfach ab.
Zu Holz parallel zur Faser wurde ja schon alles geschrieben, dass die Oberfläche quer zur Faser auch im Gegenlauf besser wird würde ich damit erklären, dass beim Gegenlauffräsen das Material beim Fräsereintritt zunächst ein wenig verdichtet wird, was die Oberfläche glättet. Außerdem wird der Span ja nicht direkt an der Schneide sondern ein wenig weiter vorn (vorauseilende Scherebene) erzeugt. Die Scherebenen sind in unendlichen vielen parallelen entlang des Fräserumfangs in Drehrichtung des Fräsers und zeigen bei Gegenlauf alle von der fertigen Fläche weg, bei Gleichlauf teilweise hinein was die Fasern durchtrennt und die Oberfläche aufraut.
(Der letzte Absatz ist ein wenig Spekulation )
Gruß Dennis
Re: Mitlauf- Gegenlauf fräsen
Spekulation ist ausdrücklich erwünscht, solange man keine Gewissheit hat...FerdinandFräs hat geschrieben: ↑27.07.2017, 22:30Zu Holz parallel zur Faser wurde ja schon alles geschrieben, dass die Oberfläche quer zur Faser auch im Gegenlauf besser wird würde ich damit erklären, dass beim Gegenlauffräsen das Material beim Fräsereintritt zunächst ein wenig verdichtet wird, was die Oberfläche glättet. Außerdem wird der Span ja nicht direkt an der Schneide sondern ein wenig weiter vorn (vorauseilende Scherebene) erzeugt. Die Scherebenen sind in unendlichen vielen parallelen entlang des Fräserumfangs in Drehrichtung des Fräsers und zeigen bei Gegenlauf alle von der fertigen Fläche weg, bei Gleichlauf teilweise hinein was die Fasern durchtrennt und die Oberfläche aufraut.
(Der letzte Absatz ist ein wenig Spekulation )
Gruss
Karl
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