Alte Technik und Alu 7075
Verfasst: 31.05.2019, 13:43
Im Zuge meines Projektes für mein olles Motorrad von '52 brauche ich neue Bremsbacken. Die Standard-Halbnabenbremse hinten wird auf eine Vollnabe umgebaut. Heißt, die Bremse ist doppelt so breit und damit auch die doppelte Anlagefläche der Bremsbeläge (im Seitenwagenbetrieb nicht so verkehrt).
Das Problem ist, es gibt die Naben/Trommeln hin und wieder für kleine Vermögen zu erwerben, doch keine Bremsbacken oder dem anderen Zubehör. Es gibt Leute, die bauen dann zwei Paar Backen ein...Für so halbgare Lösungen bin ich aber nicht unbedingt zu haben. Also wird selbst gefräst.
Ich habe mich dann kurzer Hand für Blöcke in 190x190x45mm aus hochfestem AlZnMgCu1,5, oder auch als EN AW 7075 bezeichnet, entschieden. Erste bedenken waren das Fräsen auf meiner Käsefräse....welches Werkzeug...Schnittwerte...wie überhaupt Spannen?
Auf Arbeit fräsen fällt aus, also muss die Käsefräse herhalten.
Spannen: Ich habe mich für den flachen Schraubstock von BZT entschieden. Allerdings hätte ich für das Geld erwartet, dass zumindest die Auflageflächen tischseitig geplant sind. Nun, es sind alle Seiten bearbeitet, nur die Auflage zum Maschinentisch ist die rohe Walzfläche mit allen Lager- und Transportschäden, die so anfallen. Die gehärteten Stifte zum Spannen von Rundmaterial hätte ich auch gern entfernt, die sind aber so fest drin, dass nicht mal das Erwärmen von den Alubacken geholfen hat. (Nicht, dass man da noch reinfräst)
Ansonsten kann man das Ding empfehlen, wenn man mal relativ große Sachen spannen möchte.
Werkzeug: Garant 206192, Torusfräser D8r0.5. Die Wahl war nicht schwer, ich habe nur einen Fräser mit dem ich die volle Tiefe von 40mm fahren kann.
Schnittwerte: Nur nicht die Herstellerangaben, dafür ist die Käsefräse nicht stabil genug. Angedacht sind von Garant Ae=4mm, Ap=12,5mm und Vf=680mm/min bei 6.000 Umdrehungen (oder sowas ähnliches). Das entspräche auch den 1.5kw der Spindel, aber wäre auf Dauer etwas viel.
Gefahrene Schnittwerte waren 19.800 Umdrehungen bei Vf=1250mm/min, Ae=1mm und Ap=12,5mm. Ich kann für Schnittwerte eigentlich die App von Inocut empfehlen. Mit den Werten bin ich bisher immer recht gut gefahren. Man gibt einfach die Schnitttiefe und Eingriffsbreite ein, mit der man sich wohl fühlt und den Rest macht die App.
Der erste Block war gut gelaufen. Das Einfahren hat allerdings den halben Tag gebraucht. Später habe ich dann umgeschwenkt, die Backen einzeln zu fertigen. Da läuft das Programm ohne Probleme für die erste Spannung eine Stunde durch. Übrigens kann ich auch eine Angabe zum Kühlmittelverbauch mit dem Kühlimittelring machen, und zwar 0.5l/h. Hilft zwar keinem, aber das war bei halber Stellung vom Regler für die Kühlmittelpumpe. Betriebsdruck ist 2.5Bar bei genutzten 2 von 4 Düsen.
Fazit: AlZnMgCu1,5 fräsen ist nicht schlimmer AlMgSi1
Hier mal ein kurzes Viedeo https://youtu.be/-SaL_nS1Ge8
Um das Teil gehts eigentlich nur: https://youtu.be/3-eSsFkVJ3U
Schraubstock:
Unterseite vom Schraubstock
Der massive Block:
Und was davon über ist:
Das sind dazugehörige Bremsnocken, welche ich mal schnell auf einer CNC Drehe gefertig habe, samt verzahnung:
Das Problem ist, es gibt die Naben/Trommeln hin und wieder für kleine Vermögen zu erwerben, doch keine Bremsbacken oder dem anderen Zubehör. Es gibt Leute, die bauen dann zwei Paar Backen ein...Für so halbgare Lösungen bin ich aber nicht unbedingt zu haben. Also wird selbst gefräst.
Ich habe mich dann kurzer Hand für Blöcke in 190x190x45mm aus hochfestem AlZnMgCu1,5, oder auch als EN AW 7075 bezeichnet, entschieden. Erste bedenken waren das Fräsen auf meiner Käsefräse....welches Werkzeug...Schnittwerte...wie überhaupt Spannen?
Auf Arbeit fräsen fällt aus, also muss die Käsefräse herhalten.
Spannen: Ich habe mich für den flachen Schraubstock von BZT entschieden. Allerdings hätte ich für das Geld erwartet, dass zumindest die Auflageflächen tischseitig geplant sind. Nun, es sind alle Seiten bearbeitet, nur die Auflage zum Maschinentisch ist die rohe Walzfläche mit allen Lager- und Transportschäden, die so anfallen. Die gehärteten Stifte zum Spannen von Rundmaterial hätte ich auch gern entfernt, die sind aber so fest drin, dass nicht mal das Erwärmen von den Alubacken geholfen hat. (Nicht, dass man da noch reinfräst)
Ansonsten kann man das Ding empfehlen, wenn man mal relativ große Sachen spannen möchte.
Werkzeug: Garant 206192, Torusfräser D8r0.5. Die Wahl war nicht schwer, ich habe nur einen Fräser mit dem ich die volle Tiefe von 40mm fahren kann.
Schnittwerte: Nur nicht die Herstellerangaben, dafür ist die Käsefräse nicht stabil genug. Angedacht sind von Garant Ae=4mm, Ap=12,5mm und Vf=680mm/min bei 6.000 Umdrehungen (oder sowas ähnliches). Das entspräche auch den 1.5kw der Spindel, aber wäre auf Dauer etwas viel.
Gefahrene Schnittwerte waren 19.800 Umdrehungen bei Vf=1250mm/min, Ae=1mm und Ap=12,5mm. Ich kann für Schnittwerte eigentlich die App von Inocut empfehlen. Mit den Werten bin ich bisher immer recht gut gefahren. Man gibt einfach die Schnitttiefe und Eingriffsbreite ein, mit der man sich wohl fühlt und den Rest macht die App.
Der erste Block war gut gelaufen. Das Einfahren hat allerdings den halben Tag gebraucht. Später habe ich dann umgeschwenkt, die Backen einzeln zu fertigen. Da läuft das Programm ohne Probleme für die erste Spannung eine Stunde durch. Übrigens kann ich auch eine Angabe zum Kühlmittelverbauch mit dem Kühlimittelring machen, und zwar 0.5l/h. Hilft zwar keinem, aber das war bei halber Stellung vom Regler für die Kühlmittelpumpe. Betriebsdruck ist 2.5Bar bei genutzten 2 von 4 Düsen.
Fazit: AlZnMgCu1,5 fräsen ist nicht schlimmer AlMgSi1
Hier mal ein kurzes Viedeo https://youtu.be/-SaL_nS1Ge8
Um das Teil gehts eigentlich nur: https://youtu.be/3-eSsFkVJ3U
Schraubstock:
Unterseite vom Schraubstock
Der massive Block:
Und was davon über ist:
Das sind dazugehörige Bremsnocken, welche ich mal schnell auf einer CNC Drehe gefertig habe, samt verzahnung: