Hallo zusammen,
ich als absoluter CNC Neuling habe ein paar Fragen bezüglich des Arbeitsaufwandes bei der allgemeinen CNC-Bearbeitung.
Wie wirkt sich grundsätzlich der Arbeitsaufwand und die damit verbundenen Kosten auf folgende Unterschiede aus:
1. 90 ° Ecken vs Radien (z.B. R5) (Beispiel Bild im Anhang zum Verständnis)
2. Angenommen ich habe ein Gehäuse, ist der Arbeitsaufwand bei der inneren Bearbeitung anders als bei der äußeren Bearbeitung ?
Bild im Anhang.
3. Sollte man sowohl bei der inneren und äußeren Bearbeitung den selben Radius verwenden um die Produktionskosten zu senken ?
bzw. das komplette Bauteil mit dem selben Radius zur Abrundung versehen ?
Hintergrund ist die Entwicklung eines Prototyps, hier will ich die Produktionskosten so gut es geht senken.
Vielen Dank im Voraus für eure Mithilfe.
Grüße Pascal
CNC Arbeitsaufwand - Kosten -Hilfe
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- Beiträge: 1
- Registriert: 01.09.2018, 10:32
Re: CNC Arbeitsaufwand - Kosten -Hilfe
Moin,
Radien (bzw. Abrundungen) an Aussenecken macht man aus optischen Gründen bzw. um scharfe Kanten zu brechen und der Unterschied vom Aufwand ist minimal bis nicht vorhanden.
Bei Innenecken sind Radien grundsätzlich nicht vermeidbar (Fräserdurchmesser/Radius) und der Aufwand steigt mit der Verkleinerung der Radien, weil man einen kleineren Fräser dafür braucht, der empfindlicher ist, weniger Abtrag schafft, höhere Drehzahlen braucht und natürlich zusätzlich einen Werkzeugwechsel erfordert.
Wenn die abgerundeten Innenecken nicht stören, wäre die Optimierung sinnvoll, alles mit einem/wenigen Fräser(Durchmessern) zu machen. Da gibt es dann wieder Unterschiede, ob mit automatischem oder manuellem Wechsel gearbeitet wird. Bei professioneller Fertigung ist vom automatischen Wechsel auszugehen, während bei "semiprof."/privater Fertigung durchaus eine Optimierung auf wenige Wechsel sinnvoll ist.
Gruss
Karl
Radien (bzw. Abrundungen) an Aussenecken macht man aus optischen Gründen bzw. um scharfe Kanten zu brechen und der Unterschied vom Aufwand ist minimal bis nicht vorhanden.
Bei Innenecken sind Radien grundsätzlich nicht vermeidbar (Fräserdurchmesser/Radius) und der Aufwand steigt mit der Verkleinerung der Radien, weil man einen kleineren Fräser dafür braucht, der empfindlicher ist, weniger Abtrag schafft, höhere Drehzahlen braucht und natürlich zusätzlich einen Werkzeugwechsel erfordert.
Wenn die abgerundeten Innenecken nicht stören, wäre die Optimierung sinnvoll, alles mit einem/wenigen Fräser(Durchmessern) zu machen. Da gibt es dann wieder Unterschiede, ob mit automatischem oder manuellem Wechsel gearbeitet wird. Bei professioneller Fertigung ist vom automatischen Wechsel auszugehen, während bei "semiprof."/privater Fertigung durchaus eine Optimierung auf wenige Wechsel sinnvoll ist.
Gruss
Karl
Re: CNC Arbeitsaufwand - Kosten -Hilfe
Anzumerken ist noch, dass ein kleiner Fräser wohl einen großen Eckenradius fräsen kann, umgekehrt aber nicht.
Bemerkbar macht sich das bei der one-tool-strategy, bei der man bspw. mit einem 4er Fräser alle nötigen Bohrungen, Taschen, Außenkonturen und Nuten fräst. Meist sind das sehr flache Bauteile. Spart eben im semiprofessionellen Bereich das Wechseln und man kann das Programm "so nebenbei" laufen lassen.
Bemerkbar macht sich das bei der one-tool-strategy, bei der man bspw. mit einem 4er Fräser alle nötigen Bohrungen, Taschen, Außenkonturen und Nuten fräst. Meist sind das sehr flache Bauteile. Spart eben im semiprofessionellen Bereich das Wechseln und man kann das Programm "so nebenbei" laufen lassen.
- Christian Knüll
- Beiträge: 241
- Registriert: 19.01.2016, 10:14
Re: CNC Arbeitsaufwand - Kosten -Hilfe
Hallo,
die innenliegenden, seitlichen Kantenrundungen in Bild 1 (sofern ich es richtig interpretiere) sind maschinell so gut wie nicht herstellbar, da man ohne filigranen Winkelkopf nicht rankommt (hat so gut wie niemand - auch kommerziell nicht)
Kann man höchstens manuell entgraten oder gleitschleifen - viel mehr geht wirtschaftlich kaum.
Die außenliegenden könnte man bearbeiten ist aber durch die Umspannerei ebenfalls unwirtschaftlich.
Andersrum sieht es wiederum in der Draufsicht in Bild 2 aus - dort geht es innen ohne Radien nicht und außen ist es egal.
Je härter das Material und tiefer das Gehäuse, desto größer müssen die Innenradien sein.
Nimm dir einen dicken Stift als "Fräser" und eine Schachtel und führe die Bearbeitung damit mal gedanklich mit deinen Händen durch.
Damit wirst du schnell merken an welche Stellen der Schachtel du mit dem Stift problemlos rankommst und welche Stellen komplett unerreichbar sind bzw. nur durch schrägstellen des Stifts (was bei begrenztem Budget praktisch tabu ist).
Christian
die innenliegenden, seitlichen Kantenrundungen in Bild 1 (sofern ich es richtig interpretiere) sind maschinell so gut wie nicht herstellbar, da man ohne filigranen Winkelkopf nicht rankommt (hat so gut wie niemand - auch kommerziell nicht)
Kann man höchstens manuell entgraten oder gleitschleifen - viel mehr geht wirtschaftlich kaum.
Die außenliegenden könnte man bearbeiten ist aber durch die Umspannerei ebenfalls unwirtschaftlich.
Andersrum sieht es wiederum in der Draufsicht in Bild 2 aus - dort geht es innen ohne Radien nicht und außen ist es egal.
Je härter das Material und tiefer das Gehäuse, desto größer müssen die Innenradien sein.
Nimm dir einen dicken Stift als "Fräser" und eine Schachtel und führe die Bearbeitung damit mal gedanklich mit deinen Händen durch.
Damit wirst du schnell merken an welche Stellen der Schachtel du mit dem Stift problemlos rankommst und welche Stellen komplett unerreichbar sind bzw. nur durch schrägstellen des Stifts (was bei begrenztem Budget praktisch tabu ist).
Christian
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