Bohrungen polieren?

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django013
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Bohrungen polieren?

Beitrag von django013 » 17.04.2018, 06:24

Moin moin,

in letzter Zeit bin ich öfters darüber gestolpert, dass es in Artikelbeschreibungen hieß, dass die Bohrungen poliert wären.
Dabei handelte es sich um Düsen und Heatbreaks für den 3D-Druck.
Das widerum bedeutet, dass die polierten Bohrungen kleiner als 2mm sind.

Für mich war es schon ein Abenteuer, die Bohrung im Heatbreak überhaupt hinzubekommen.
Das letzte Zehntel habe ich dann mit einer Maschinenreibahle abgetragen - aber das ist ja kein Polieren.

Die Tante mit der Glaskugel führte mich zu Spezialmaschinenanbietern und Dienstleistern mit solchen Maschinen.

Frage an die Spezialisten: gibt es eine hobbykompatible Methode, solch kleine Bohrungen zu polieren?

Gruß Reinhard

fred77
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Re: Bohrungen polieren?

Beitrag von fred77 » 17.04.2018, 07:15

Schau mal hier: http://www.microcut.ch/de/pdf/IDR_4_2007.pdf

Man könnte es mit 1,8mm PA Schnur und dünnflüssiger Polier-/Läpp/-Schleifpaste z.B. mit dem Akkuschrauber probieren.

django013
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Re: Bohrungen polieren?

Beitrag von django013 » 18.04.2018, 05:29

Toll! - Mir einen der ersten Treffer zu posten, wenn man nach "Bohrungen polieren" sucht - Sehr hilfreich!
Ich hatte geschrieben, dass ich bereits gesucht habe. Somit hatte ich das Dokument natürlich schon vorher überflogen.

Meine Frage zielte eher auf Leute, die mit Polieren Erfahrung haben. Nicht auf schräge Spezialisten!

Stud54
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Re: Bohrungen polieren?

Beitrag von Stud54 » 18.04.2018, 19:10

Polieren ist Käse, glaub mir.
Auf ner richtigen Maschine mit qualitativ guten VHM Bohrern braucht es nicht einmal ne Reibahle.

Hab das alles aufgegeben, reiben und Polierversuche, nachdem ich mir einfach gutes Werkzeug gekauft habe.

Übrigens geht selbst das Herstellen von 0.1er Düsen sehr gut auf einer konventionellen Drehe.

Gruß.

django013
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Re: Bohrungen polieren?

Beitrag von django013 » 19.04.2018, 06:07

Moin Sven,

Dir glaube ich gerne. Schließlich hast Du ja selbst schon Druckdüsen hergestellt.
Tja, wenn ich ne Drehe hätte, wäre vieles einfacher.

Ne Heatbreak zu schnitzen, bringt andere Probleme an den Tag.
Mein Verdacht hat sich bestätigt, dass die zuviel Wärme transportiert. Der ganze Druckschlitten wurde warm und die Kühlung kam nicht mit klar, obwohl ich deutlich stärkere Miefquirls am Start habe.

Jetzt muss ich also ne Wasserkühlung schnitzen und damit wieder eine neue Heatbreak. Deshalb wollte ich wissen, was ich besser machen könne. Vielleicht hast Du mir ja noch ein paar Tips?

Was die 0.1er Düsen angeht: Ich schau mich gerade nach Plaste mit guten Festigkeitswerten um. Carbon-Petg soll recht vielversprechend sein. Dort heißt es aber explizit, dass min. 0.4er Düsen eingesetzt werden sollen. Am besten noch Rubin-Düsen (kosten ja auch nur schlappe 100 Teuronen). Die Wolfram-Düsen sind wohl noch nicht erhältlich.

Bin also noch an vielen Ecken am forschen.

Gruß Reinhard

P.S.: Sven: Du hast nicht zufällig noch eine Förderwalze übrig, die Ihr per Erodierung erstellt habt?

Stud54
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Re: Bohrungen polieren?

Beitrag von Stud54 » 19.04.2018, 10:44

Ich hab noch nen kompletten Mini V3 Wakü Extruder hier...

django013
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Re: Bohrungen polieren?

Beitrag von django013 » 19.04.2018, 12:23

Moin Sven,

das Angebot ist lieb gemeint, aber meine Planung geht in völlig andere Richtung.
Ich habe ja die Planung von Deinem Mini-Extruder verfolgt und mir auch den Motor mit angeflanschtem Getriebe angeschaut. Mir baut die Motor/Getriebe-Kombi einfach viel zu lang und produziert mir ne dynamische Unwucht, die ich nicht haben möchte.
Ich habe dann nach Getrieben gesucht, die den Abtrieb auf der gleichen Seite wie den Antrieb haben. Das scheint es (zumindest für die Kleinen) nicht zu geben. Also bin ich zurück zum Urvater der Extruder und habe mir die Zahnräder selbst gedruckt.
Der Titan Aero in wassergekühlt wäre die Bauform, die mir zusagen würde ...

Der Bericht über den Drucker mit Laserschmelze hat mich zum Nachdenken inspiriert und so habe ich mir einen Heizblock für 2 Heizpatronen schnitzen lassen. Ich betreibe zwei 12V/40W Patronen bei knapp 20V - und wenn ich mich nicht verrechnet habe, komme ich dadurch auf eine Heizleistung von ca. 220W
Das erklärt natürlich den raketenhaften Temperaturanstieg, nicht aber die Erwärmung des Druckschlittens (zumindest mir nicht). Schließlich hatte ich vorher ähnliche Temperaturen, nur eben mit langsamerem Anstieg.
Egal - da ich 300° und mehr anpeile, habe ich natürlich auch ne größere Temperaturmenge, die die Wasserkühlung abzutransportieren hat.

Du hattest ja geschrieben, dass ne 5mm Bohrung für "normalen" Betrieb locker reichen würde. Deshalb dachte ich mir, dann dürften M10 Kanäle für mich richtig werden. Mein Kühlblock wird also geringfügig größer als Deiner. Die Blindverschlüsse habe ich mit M12 geplant und den Schlauchanschluss mit 1/4 Zoll. Bohrer und Gewindeschneider sind schon geliefert, kann also losgehen.
Beim Heatbreak bin ich noch unschlüssig, was ich dort verbessern könnte.

Wie gesagt, meine Werkstatt-Möglichkeiten sind viel eingeschränkter als Deine. Nichts destotrotz werde ich nen Versuch wagen ;)

Ich wollte schon Titan-Heatbreaks von Rene ordern, aber dort heißt es leider "out of stock" :(

Gruß Reinhard

Stud54
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Re: Bohrungen polieren?

Beitrag von Stud54 » 19.04.2018, 12:47

Ist doch kein Problem. Sag mir welche Maße du willst, ich stell dir eine her.

Abtriebsräder hab ich noch 2, kannst du haben.

Gruß

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