Schleifstein für Maschinentisch, Schraubstock, etc.

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HeadyCS
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Schleifstein für Maschinentisch, Schraubstock, etc.

Beitrag von HeadyCS » 12.08.2017, 22:43

Ich würde mir gerne einen Schleifstein zulegen. Zum Reinigen von Stahl Oberflächen wie Maschinentisch, Schraubstock, etc.
Aber da gibts ja verschiedenste Materialien und Körnungen, was würdet ihr empfehlen?


youtu.be/cn05fX55pqc
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FerdinandFräs
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Re: Schleifstein für Maschinentisch, Schraubstock, etc.

Beitrag von FerdinandFräs » 13.08.2017, 13:12

Sowas zum Beispiel.
Allerdings würde ich Dir empfehlen damit nicht trocken zu schleifen. Bei Stahl gehts noch einigermaßen, aber bei Alu setzt sich der Stein schneller zu als dir lieb ist (Hier wird auch von Trockenbearbeitung abgeraten)
Hat auch den Vorteil, dass Du den Schleifstaub leicht abwischen kannst wenn er vom WD40/Spiritus/Waschbenzin gebunden ist und deine Hände bei der Kontrolle nicht so schwarz werden :D
Mit der groben Seite würde ich nicht über ebene Flächen gehen, das gibt meistens dicke Kratzer.
Und immer in kreisenden Bewegungen schleifen wie im Video sonst kann deine Oberfläche uneben werden...

Gruß, Dennis

fliegerkind
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Re: Schleifstein für Maschinentisch, Schraubstock, etc.

Beitrag von fliegerkind » 13.08.2017, 14:02

Einen meist teuren Kreuztisch zu schleifen ist sehr schlecht und zerstört ihn. Jedesmal leider er dabei ein bisschen mehr, das darf keine Alltagsgeschichte sein - der Typ im Video tut ja so, als wenn man das als erste Arbeit täglich in der Früh, wenn man die Werkstatt betritt, machen sollte. Lass also die Finger davon, außer in Notfällen, das ist besser, glaub es mir.

Genaue Kreuztische sind so genau wie Messplatten, das aber nur vor dem ersten Missbrauch, so wie aus dem zitierten Video. Nach jedem Schleifversuch sind die krummen Stellen ein bisschen mehr, und das messbar! Im Idealfall schleift man einen Kreuztisch nie, vermutlich muss man das aber doch 2-3mal in seinem hoffentlich langen Leben machen, und zwar nur dann, wenn man groben Mist gebaut hat, zB. wenn grobe, erhabene Macken da sind, die die Produktion behindern.

Beispiel: Mir ist einmal der 62mm Messerkopf mit MK4! beim demontieren runtergefallen, da spielt es sich schon ordentlich ab. Ich musste danach die erhabenen Stellen wegbringen. Seither wird der T-Nutentisch bei mir immer abgedeckt, idealerweise mit Moosgummi, oder mit Werkbankauflagenmatten, (https://www.google.at/search?biw=1272&b ... 67NHzPW2bw), oder aber auch nur mit alten Tüchern.

Einfach so, regelmässig schleifen, weil verdreckt, ist ein absolutes NoGo!

Heini

FerdinandFräs
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Re: Schleifstein für Maschinentisch, Schraubstock, etc.

Beitrag von FerdinandFräs » 13.08.2017, 20:23

fliegerkind hat geschrieben:
13.08.2017, 14:02
Der Typ im Video tut ja so, als wenn man das als erste Arbeit täglich in der Früh, wenn man die Werkstatt betritt, machen sollte. Lass also die Finger davon, außer in Notfällen, das ist besser, glaub es mir.
Generell stimme ich Dir schon zu, dass man von hochgenauen Oberflächen (unbedingt) die Finger lassen sollte...
Aber in der Industrie ist eben das im Video Gezeigte die Standard-Vorgehensweise wenn präzise Teile gefertigt werden sollen, wenn Schraubstöcke/Vorrichtungen/Backenfutter frisch aufgespannt werden usw. Da wird dann bei manchen Maschinen wirklich fast täglich der Tisch abgezogen (+Spannmittel an der Auflagefläche), je nach Rüstfrequenz. Da geht es dann allerdings nicht darum grobe Macken rauszubekommen, sondern den Grat von Mikrokratzern zu entfernen und eventuelle Oxidation oder festgeklebtes Öl/KSS sauber zu machen. Und auch die Servicetechniker von zwei namhaften deutschen Maschinenherstellern machen das so bevor sie ihre Messmittel auf den Tisch stellen um die Geometrie zu vermessen.
Ob das im Hobbybereich wirklich nötig ist ist natürlich fraglich...

Gruß, Dennis

fliegerkind
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Re: Schleifstein für Maschinentisch, Schraubstock, etc.

Beitrag von fliegerkind » 03.10.2018, 23:35

Gut gebrüllt, Löwe!

Da hast Du natürlich recht. Meine Werkstatt und vermutlich viele von uns haben aber, wie Du richtig anmerkst, damit wenig zu tun. Die Häufigkeit, wie oft wir neue Werkstücke herstellen, und auch meine Mengen an KSS (null) ist mit der Industrie nicht vergleichbar. Auch werden das präzise Abschleifen nur wenige von uns beherrschen, ich selbst ganz sicher nicht, obwohl ich schon seit einigen Jahren viel im Keller bin.

Wie man an diesem Beispiel wieder einmal schön sieht, gibt es keine falsche Meinung, denn "der Standort bestimmt den Standpunkt".

Liebe Grüße Heini

Gufnu
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Re: Schleifstein für Maschinentisch, Schraubstock, etc.

Beitrag von Gufnu » 16.10.2018, 22:35

Moin moin,

Das macht der Profi bei sehr präziser Bearbeitung tatsächlich ab und an um Grate und minimalste Materialaufwürfe zu egalisieren. Trocken!

Aber NIEMALS mit einem normalen Wald und Wiesen Schleifstein!

Wer weiß was er da tut nimmt extra feine Degussit Abziehsteine oder ein Paar präzise flach UND stumpf geschlifene, passende Schleifsteine.
Wie beim Grauguss Schaben, wenn man das Abziehen mit dem Messer nicht draufhat oder aus Gründen die mir nicht bekannt sind. Vielleicht hat es Vorteile beim schrupp Schaben, keine Ahnung, müsste ich fragen.

Die Schleifsteine sollten soweit ich weiß fein, hart gebunden und dann als Paar präzise mit feinem Schleifmittel plangeschliffen werden.
Also nicht von Hand, sondern maschinell, so präzise es geht.

Das hat den Effekt, dass der Stein selbst bei hohem Druck nicht mehr greift und kaum sichtbare Kratzer erzeugen kann. Selbst mit vollem Körpergewicht lässt sich nicht nennenswert Material abtragen, der Stein rutscht einfach durch (nennenswert im Rahmen der Präzision eines hochwertigen Aufspanntisches, also quasi gar nichts.).
Grate etc. werden allerdings wegen der dann hohen Flächenpressung trotzdem noch abgetragen.
Nach dem Benutzen wird das Paar aneinander sachte gereinigt, deshalb ist außer bei Degussit und ähnlichen, "verschleißfreien" Steinen ein Paar nötig.

Sollte man natürlich trotzdem nicht häufiger als nötig machen, und ich denke bei guter Behandlung dürfte es nicht häufig nötig sein.
Bei Ultrasuperpräzisions-arbeiten vielleicht schon, dann wenn selbst mikro Mengen Staub ein ernstes Problem darstellen...

Hoffe es hilft irgendwem.

Gruß,
Henning

Edit vonwegen Alu etc.:
Bei Aluminium würde ich mich natürlich sehr hüten, egal was für ein Stein!
Ich meine auch, dass die richtig hochwertigen Aufspanntische in Messplattengüte meist gehärtet sind, zumindest oberflächlich?!

Edit2:
Heady, da kannst du bei Zubehör für's Schaben fündig werden, oder nach geschliffenen Schleifstein Paaren suchen, ist mir schon irgendwo über den Weg gelaufen.
Oder Degussit Abziehsteine, feinste Stufe.
Die werden in ihrer Feinheit ja auch per Schleifen mit unterschiedlichen Körnungen eingestellt, Grundmaterial ist identisch soweit ich weiß.
Kann man mit verschiedenen Diamant Schleifpasten noch minimal feineinstellen, wie genau erfährt man beim Hersteller.
Allerdings vermute ich, dass das zwar die haltbarste aber auch aggressivste Variante ist...

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