Selbstbau zum Erfahrung sammeln.

Fragen / Tips zu Serienmaschinen und was sonst nirgends reinpasst
Immutef
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Re: Selbstbau zum Erfahrung sammeln.

Beitrag von Immutef » 07.12.2018, 21:24

Nimm das jetzt nicht persönlich, sondern symbolisch: du hast keine Ahnung wie's da läuft und deine Einstellung ist Teil des Problems ;-)
Und mal exemplarisch: 1500€ Fräse mit 8€ Sorotec-Fräser in 20 Minuten mit Fusion 360 programmiert. Super. So sollte Hobby sein!
Hat aber eben rein garnichts mit den Profis zu tun, mit denen du gerne zu tun hättest.

Der benutzt eher eine 150000€ teure Fräse, 80€ Fräser und ein CAM das jährlich mehr kostet, als deine Werkstatt je kosten wird.
Allein der Abbruch des Fräsers wäre wirtschaftlicher Totalschaden an der Stelle (im Bezug auf dein Einzelstück).
Wenn so eine Maschine dann deswegen auch noch still steht ... oh je.

Stud54
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Re: Selbstbau zum Erfahrung sammeln.

Beitrag von Stud54 » 07.12.2018, 21:31

Naja...du musst aber bitte auch bedenken, dass du dir vielleicht die richtige Firma mit der richtigen Maschine suchen solltest.

Jemand mit ner M8 Datron rotzt dir die Teile da locker raus, der spannt dir die Platte via Vakuum und gut ist.


Jemand mit ner Hermle C42 tut sich mit der Aufgabe ewig schwer, die Kiste ist für sowas eher ungeeignet.



Du kennst vielleicht auch einfach noch nicht genug Leute bzw. hast noch nicht genug Beziehungen. Ich hätte sicher 10 Leute, die das für mich machen würden.

Also immer am Ball bleiben, eine Hand wäscht die andere. Wird schon....

DerAlbi
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Re: Selbstbau zum Erfahrung sammeln.

Beitrag von DerAlbi » 08.12.2018, 02:10

Danke ihr beiden, für die Antworten. Ihr habt da beide recht.Ich bin neu, unerfahren, naiv und unetabliert.
Und es stimmt auch, dass man den richtigen kommen muss. Ich kenne das von meiner halben Arbeitsstelle auch: die Leute sind so dermaßen professionell, dass die nichts mehr gebacken bekommen. Der Lötkolben hat quasi seinen eigenen Raum, Bauteile stehen sonstwieweit weg - in der Elektronikwerkstatt kann man vor Professionalität und Ordnung gar nichts mehr machen.
Aber die Qualität von guter Dienstleistung bezieht auch die Anpassung an die Umstände mit ein. Wenn der Fusion360-Toolpath plötzlich nicht mehr genug ist, ist was falsch. (Wobei Fusion360 HSMWorks mit weniger Optionen ist; so hobbyistisch ist das gar nicht, nur weils von Hobbyisten genutzt wird..)

Ich hab halt ehrlich gemeint, man könnte das Alurohmaterial einfach auf eine MDF-Platte halbherzig einspannen, die MDF-Platte in die Maschine richtig festmachen (Schrauben, Vakuum), dann erst mal alles bohren und dann kann man durch die Bohrungen mit Holzschrauben alle Alu-Einzelteile in die MDF-Platte fixieren bevor die nach dem Kontourfräsen wegfliegen, wenn man bei z<=0 ankommt.
Ich sehe da nicht, wie das von der Maschine abhängt.. solange man das Material aufspannen kann. Hab ich bei dem Vorgehen einen groben Denkfehler?

holger
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Re: Selbstbau zum Erfahrung sammeln.

Beitrag von holger » 08.12.2018, 04:58

DerAlbi hat geschrieben:
07.12.2018, 21:18
Also ich finde es halt komisch, wenn ich den Toolpath in Fusion360 in 20min zusammenhabe, dass
DerAlbi hat geschrieben:
08.12.2018, 02:10
Ich hab halt ehrlich gemeint, man könnte das Alurohmaterial einfach auf eine MDF-Platte halbherzig einspannen, die MDF-Platte in die Maschine richtig festmachen (Schrauben, Vakuum), dann erst mal alles bohren und dann kann man durch die Bohrungen mit Holzschrauben alle Alu-Einzelteile in die MDF-Platte fixieren bevor die nach dem Kontourfräsen wegfliegen, wenn man bei z<=0 ankommt.
Ich sehe da nicht, wie das von der Maschine abhängt.. solange man das Material aufspannen kann. Hab ich bei dem Vorgehen einen groben Denkfehler?
Ja, so würde man das machen mit der Opferplatte. Aber es ist bei einer 25er Aluplatte halt nicht wie bei Sperrholz, wo man einfach die Außenkontur abfährt und dann die Teile daliegen. Vollnuten sind fast immer Scheisse. Wenn man kein großes Materiallager hat, lohnt es meist, sich die Platten mit 2mm Aufmaß zuschneiden zu lassen und dann nur noch auf Maß zu fräsen und zu bohren. Oder, beim Ausfräsen aus einer großen Platte, arbeite ich gerne mit Wirbelfräsen. Aber das ist trotzdem nicht in 20 Minuten getan, und nach dem CAM arbeitet die Maschine ja auch nicht ganz alleine.

RobertD
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Re: Selbstbau zum Erfahrung sammeln.

Beitrag von RobertD » 08.12.2018, 10:12

Ein Teil ist immer blöd in der Herstellung. Selbst wenn das Programm aus dem Computer kommt heißt es ja nicht, dass der Typ vor dem PC alles richtig gemacht hat. Das Programm muss Schritt für Schritt eingefahren und kontrolliert werden, was die errechnete Zeit der Bearbeitung deutlich überschreitet. Erst wenn das Programm einmal komplett am Stück ohne Fehler gelaufen ist heißt es "fire and forget" und die Teile können laufen. Wenn es nur ein Teil ist, dann bleibt das mit dem folgenden Teilen natürlich aus und der Faktor Zeit/Werkstück geht entsprechend hoch.
Gruß,
Robert

DerAlbi
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Re: Selbstbau zum Erfahrung sammeln.

Beitrag von DerAlbi » 07.03.2019, 19:46

Also liebe Leute,
ich habe das Zeugs schlussendlich auf meiner 20x30 cm Chinafräse selbst gefräst.immer wieder in kleinen Teilen mit Verstiftung und so :-D. War sehr viel Arbeit und Dreck :roll: Und ich glaube das Lager der 800W-Spindel ist jetzt auch hinüber.
Die Teile sind mittlerweile auch zusammengesetzt und es bewegt sich alles und es funktioniert erstmal so, wie es soll. Es sind noch nicht alle Schrauben fest. Ich habe bisher eine Resonanzfrequenz gefunden bei der alles vibriert, aber das werde ich erst mit entsprechender Panik verfolgen, wenn alles so fest zusammen ist, wie ursprünglich geplant. Ich glaube die erste Aktion wird sein, die Schrittmotoraufhängungen aus Holz zu fräsen, um die Teile zu besser zu entkoppeln. Ich glaube die T5-Zahnriemen sind auch nicht so schlau. Ich glaube die Laufen einfach nicht ruhig.

Zur Zeit habe ich großartige Probleme, die wohl jeder hat: ausrichten.
Im Prinzip ist meine Arbeitsplatte wohl relativ eben. Die Toleranzangabe sagt 0.13mm pro Meter und das ist damit das ebenste, was ich hier habe. Zumal ich vermute, dass das noch wesentlich besser ist als die Spezifgikation.

Der Mist ist, dass ich durch festschrauben der Arbeitsplatte die Platte selbst schon verziehe (mehrere 1/10 mm), da das Untergestell natürlich auch nicht gerade ist.
Irgendwie fehlt mir eine absolute Referenz :-/ Ich habe eine Maschinenwasserwage, aber die verstellt sich schon, wenn ich im Zimmer auf und ab laufe - unnutzbar bei einer Maschine, die so groß ist, dass ich mich bewegen muss, um alles einzusehen.
Zur Zeit plane ich, die Arbeitsplatte auf 3 Unterlegscheiben auf den Rahmen zu legen. Damit ergibt sich definitiv eine Ebene. Dann kann ich das Setup per FEM simulieren und dann muss ich so lange ausrichten, bis ich die simulierte Durchbiegekurve mit der Messuhr abfahren kann. (Die Platte hängt durch Eigengewicht etwa 43µm durch). Erst eine Y-Achse, dann die X-Achse, dann die andere Y-Achse. Dann muss ich irgendwie den Rahmen glätten. Abfräsen mit der Maschine selbst kann ich nicht, da ich auf der Y-Achse nicht alles erreiche. Sehr ärgerlich.
Eine andere Variante ist, mit der Maschine (so krumm wie sie ist) erstmal alle Befestigungslöcher in die Arbeitsplatte bohre, dann die Maschine wieder komplett abbaue und alles aufm Rücken (mit der Arbeitsplatte am Boden liegend) aufbaue. Da würde der Rahmen automatisch gerade aufgebaut werden. Aber gefallen tut mir das auch nicht, weil ich da einen ebenen Untergrund brauche. Einfach auf einen Teppich oder Gummimatte legen klingt vom Bauchgefühl her so, als würde man die Eigenverformung der Platte damit nicht aufhalten und den Rahmen in der Form des krummen Bodens aufbauen.
Hmmh. Schlaue Vorschläge Willkommen, würde ich sagen. :wf

Aber jo, bisher bin ich sonst zufrieden. Der Fäser fährt etwa 6000mm/min auf X und Y, und 2400mm/min auf Z. Fahrweg ist wohl mit endstops auch vollkommen ok - etwa 69cm auf Y und 56cm auf X und 13cm auf Z.
Kein schönes Bild, aber ich hoffe man bekommt eine Idee:
Fräse.jpg

millhouse_
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Re: Selbstbau zum Erfahrung sammeln.

Beitrag von millhouse_ » 07.03.2019, 20:29

Nices Teil.

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